Vernissage am SamstagSo feiert das Rheinbacher Kunstforum 99 den Frühling

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Es tut sich was im Kunstforum 99 in Rheinbach. Unter dem Titel „Frühlingsnetz“ haben sich 17 Künstler und Künstlerinnen zusammengetan, um mit Kunst und Lyrik den Frühling einziehen zu lassen. Mit dabei ist Katja Roden.

Unter dem Titel "Frühlingsnetz" haben sich 17 Künstler und Künstlerinnen zusammengetan, um mit Kunst und Lyrik die blühende Jahreszeit einziehen zu lassen. Mit dabei ist Katja Roden.

Das Kunstforum'99 Rheinbach feiert ab Samstag Freude, Heiterkeit und die stimulierende und vernetzende Kraft des Frühlings. Die Kunstwerke erzählen davon, auch Gedichte, Haikus sowie eigene poetische Schöpfungen werden vorgestellt.

Die vier Kuratorinnen Irene Gantke, Gabriele Krawietz, Katja Roden und Patricia Roßhoff-Roy freuen sich auf die Vernissage am Samstag von 14 bis 17 Uhr. Zu den Werken und Gedichten werden noch Klänge von Cello und Geige kommen, für die Christiane Klövekorn sorgt. „Wohl zögert noch das alte Herz; und atmet noch nicht frei; es bangt und sorgt: „Es ist erst März, und März ist noch nicht Mai“, mit diesem zeitlosen Gedicht von Theodor Fontane, das doch tagesaktuell erscheint, präsentiert Margarete Esser ein Bild ganz in Grünfarben und lässt eine Tänzerin in den Mai tanzen. Doch dann gibt es noch ein anderes Bild, wo „erst vor kurzem richtiger Schnee“ auf die Büsche im Garten gefallen ist. „Wir fanden, dass der Frühling so gut zur Lyrik passt und sich dabei Optimismus und Zartheit verbinden.

Diese Kombination hat uns inspiriert“, meint Gabriele Krawietz und präsentiert ihr „Mitbringsel“ in Form von kleinen Blumenstillleben. Eine große Bereicherung in der Schau sind die leichten lockeren Bilder der Bonner Künstlerin Katja Roden, die von einem abstrakten Farbhintergrund ausgehend, ihre Farbwelten mit unzähligen Fantasie-Vögelchen oder auch mit transparenten zarten Blüten belebt. Es geht ihr in dieser Mischung aus abstrakten und realistischen Elementen „um die Farben, die wieder aufbrechen und um das Leben, das wieder sichtbar wird“. Je nach Stil und Temperament hat sich unter den Kunstschaffenden entsprechende Vielfalt eingestellt.

Völlig „aus dem Rahmen“ fällt die abstrakte Arbeit von Knut Reinhardt, der seiner technischen Begabung gemäß, einen farbwechselnden Bilderrahmen für seine kreisrunden Bilder aus Acryltropfen geschaffen hat, so dass jeder Besucher mit der Fernbedienung in der Hand, ein unbegrenztes Farbkaleidoskop heraufbeschwören kann. Die digitale Welt benutzt auch Irene Gantke, auf deren farbfreudige Bilder man sehr genau hinschauen muss, um zu entdecken, dass es um computergesteuerte Ausdrucke geht, es ist eine neue Spielart der alten Grafik in neuer perfekter Technik.

Der Syrer Rustom Haj Ramadan umspielt eine Figur (Strichmännchen) und meint dazu in lyrischen Worten: „Im Frühling tanzen die Farben des Optimismus auf den Fäden des Neuanfangs und zeichnen uns Wege der Hoffnung“. Vom Tanz sind auch die skulpturalen Arbeiten von Reinhard Pusch bestimmt in einer doppelfigurigen „Pas de Deux“- Darstellung. Karyn von Ostholt-Ragenas hat kleine Stöckchen zu einem gitterartigen Fensterbild werden lassen. Ein paar (Kunst-)Blümchen in der rechten oberen Ecke geben ihrer „Sehnsucht nach dem Frühling“ in der Zeit nach der Flut ihren Ausdruck. Da der Campus im Rheinbach, der sonst für Ausstellungen dient, nach der Flut immer noch nicht benutzbar ist, werden auch weitere Ausstellungen im Kunstforum '99 in der Industriestraße in Rheinbach stattfinden.

Industriestraße 6, bis zum 26.3., Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, www.kunstforum-99.de

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