Gastro-KritikBonns neues Restaurant „Antoki“ entführt den Gast nach Vietnam

Lesezeit 5 Minuten
Antoki

Michael Sachse hat das neue vietnamesische Restaurant „Antoki“ in Medinghoven besucht Das Meckenheimer Restaurant „Il Mattone“ ist nach Bonn umgezogen

Bonn – Wer das neue vietnamesische Restaurant „Antoki“ in Medinghoven besucht, könnte auf den Gedanken kommen, er betrete eine gastronomische Oase am Rande des Regenwaldes. Dabei ist es der Kottenforst, der hier angrenzt. Mehr als zwei Jahrzehnte residierte in den Räumlichkeiten unweit des Helios Klinikums (ehemals: Malteser Krankenhaus) die Gaststätte „Zur Tränke“. Jetzt hat das Team um den Geschäftsführer David Nguyen, den alle nur „Mr. David“ nennen, nicht nur die Räumlichkeiten über ein halbes Jahr lang renoviert, sondern auch den weitläufigen Außenbereich neu gestaltet.

„Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich der Gast in einer anderen Welt wähnt“, beschreibt David Nguyen den Anspruch. Dafür wurde reichlich investiert. Der Eingangsbereich inklusive der Terrasse ist mit Holzmöbeln und Bambus gestaltet. Die Beete wurden mit Blumen, Kräutern und zahlreichen weiteren Pflanzen angelegt. „Vieles, was wir gepflanzt haben, wächst in den verschiedenen Regionen unserer Heimat Vietnam und die Mehrzahl der Kräuter und Blüten dienen nicht nur der Zierde, sondern wird täglich geerntet und in unserer Küche verwendet“, erklärt der Gastgeber. Auf einem Teil des Außenbereichs, in dem bis zu 200 Gäste sitzen können, wurde Sand aufgeschüttet. In Kürze wird im Garten zudem ein Teich mit einem Fassungsvermögen von 150 000 Litern angelegt, in dem Mr. David gerne Koi-Karpfen und asiatische Wasserpflanzen einsetzen möchte. Besonders beeindruckend erscheint die Szenerie nach Einbruch der Dunkelheit, wenn Gelände und Lokal von zahlreichen Lampen ausgeleuchtet werden.

Der Chefkoch trägt den einprägsamen Namen „Mr. Cong“ und ist nicht nur für die Küche, sondern auch für das Design und das Erscheinungsbild des Lokals verantwortlich. Er fertigte zum Beispiel die Holztische und -stühle in Handarbeit an.

Die Inneneinrichtung entführt nach Asien

Die Konzeption der Inneneinrichtung legt Wert auf eine authentische Atmosphäre. Dazu tragen zum Beispiel eine original vietnamesische Haustür aus der Kolonialzeit, Gegenstände aus vietnamesischem Bambus, handgemachte Ton- und Keramikerzeugnisse sowie Fliesen aus dem Heimatland des Gastgebers bei. Die Räume bieten Platz für mehr als 120 Gäste.

David Nguyen kam vor sechs Jahren aus seiner Wahlheimat USA nach Deutschland. „In den Vereinigten Staaten wird die vietnamesische Küche wesentlich schlechter repräsentiert als in Europa. Ich wollte daher hier lernen, wie man das besser machen kann“, sagt er. In Deutschland habe er sich auf Anhieb wohl gefühlt.

Die Küche setzt auf traditionelle Gerichte aus den unterschiedlichen Regionen des Landes und basiert auf einer mehr als 70-jährigen Kochtradition, die mit neuen Varianten der veganen und vegetarischen Küche kombiniert wird. „Wir verzichten auf künstliche Zusatzstoffe“, versichert der Küchenchef. Die Eröffnungskarte kann mit Vorspeisen wie Crêpes aus Reismehl und Ei, gefüllt mit Tofu, Avocado, Philadelphia, Mango, Gurke und vietnamesischen Kräutern (8,90 Euro) oder gedämpften Teigtaschen gefüllt mit Kohl, Yambohnen, Maniok, Mungobohnen, Karotten und Mu Err-Pilzen (6,90 Euro) aufwarten. Die Hauptspeisen tragen Namen wie „Bunbo Nambo“, Reisnudelsalat mit gebratenem Rindfleisch, Erdnüssen und vietnamesischen Kräutern, abgeschmeckt mit Zitronengras und Limettensauce (14,90 Euro) oder „Glory Duck“, geschmorte Ente mit Thai-Spargel, Zuckererbsen, Kräuterseitlingen, Chili, Gemüse und Jasminreis (17,90 Euro). Zu den Spezialitäten des Hauses zählt „Sot“, ein traditionelles Reisgericht mit Gemüse, das sich mit Garnelen (17,90 Euro), Lachsfilet (21,90 Euro) oder knusprigem Hühnerfilet (15,90 Euro) kombinieren lässt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Darüber hinaus gibt es verschiedene Bowls und Gegrilltes vom heißen Lavastein. Hinterher schmecken Desserts wie Avocado Cheese Cake (4,90 Euro) oder Mochi Eis (5,90 Euro). Unter den Getränken ragen neben Cocktails die hausgemachten Smoothies heraus. Bitburger Pils, Früh Kölsch und Hefeweizen werden frisch gezapft, während zum Beispiel Saigon Bier aus der Flasche angeboten wird. Geöffnet ist das Restaurant „Antoki“, Wesselheideweg 101, 53123 Bonn, Telefon (0228) 42 22 50 65, www.antoki.de, täglich von 11 bis 15 Uhr und von 17.30 bis 22.30 Uhr.

Restaurant „Il Mattone“ zieht in Meckenheim um

Drei Jahre haben sich Melih und Özgul Aydogdu an der Meckenheimer Hauptstraße mit ihrem mediterranen Restaurant „Il Mattone“ einen guten Ruf erworben. Nun sind sie auf den Brüser Berg gezogen. „Wir wohnen in Ückesdorf und haben uns länger nach einem passenden Standort in der Nähe umgesehen. Jetzt hat es gepasst“, sagt Özgul Aydogdu. In den Räumlichkeiten an der Borsigallee war bis 2018 die Pizzeria Napoli untergebracht. Der Vermieter fand anschließend keinen Nachfolger, so dass das Lokal drei Jahre leer stand. In dieser Zeit hat sich reichlich Renovierungsbedarf angestaut. Familie Aydogdu hat das Lokal im Sommer daher über vier Monate kernsaniert. Von der Theke über die Küche bis hin zu den Toiletten ist alles neu. Die Wände wurden von Bühnenmaler und Illustrator Alessio Nalesini mit Spachteltechnik bearbeitet und sorgen ebenso wie die maurisch anmutenden Fliesen für ein ansprechendes Ambiente in Erdtönen. Neben der Theke hat der nagelneue, mit Gas betriebene sizilianische Holzofen seinen Platz. Darin werden 20 verschiedene Pizzen von Napoli mit Kapern und Sardellen (8,90 Euro) bis Carpaccio mit Rindfleisch, Rucola und Parmesan (13,90 Euro) gebacken. Neben Speisen mit Fisch und Fleisch sind die Pastagerichte wie Penne Mattone mit Hähnchen und Gemüse in einer Curry-Sahnesoße überbacken (11,50 Euro) oder Linguine Messina mit Gambas, Tomaten und Rucola in einer Zitronenweißweinsoße (11,90 Euro) das zweite kulinarische Standbein. Die Wochenkarte offeriert Variationen mit hausgemachten Nudeln.

Geöffnet ist das „Il Mattone“, Borsigallee 6, 53125 Bonn, Telefon (02 28) 41 07 67 99, dienstags bis sonntags von 11.30 bis 14.30 Uhr und von 17 bis 22 Uhr.

Rundschau abonnieren