Halle Beuel„Mit Geduld und Schmeichelei“

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Die Halle Beuel, einst eine Jute-Fabrik, verbreitet nur sehr diskreten Charme. Wie es aussieht, wird das Pantheon die Halle zunächst als Povisorium nutzen, ehe dann bis 2018 – wie von allen Seiten erhofft – ein neues attraktives Kulturzentrum auf der „Schäl Sick“ entsteht.

Die Halle Beuel, einst eine Jute-Fabrik, verbreitet nur sehr diskreten Charme. Wie es aussieht, wird das Pantheon die Halle zunächst als Povisorium nutzen, ehe dann bis 2018 – wie von allen Seiten erhofft – ein neues attraktives Kulturzentrum auf der „Schäl Sick“ entsteht.

Bonn – Bonns Erster Bürgermeister macht in Optimismus, was den Einzug des Pantheons in die Halle Beuel zum November betrifft. In der Sondersitzung des Kulturausschusses zu diesem Thema erklärte Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Mittwochabend, dass der noch ausstehende Mietvertrag der Stadt mit dem Pantheon „schlussverhandelt“ sei. „Wir sind uns nach intensiven Gesprächen bis auf einige kleinere Vertrags-Anpassungen einig, der Vertrag kann in der kommenden Woche unterzeichnet werden.“ Ashok Sridharan betonte gegenüber dem Kulturausschuss, dass diese Nachverhandlungen zu keiner finanziellen Mehrbelastung für die Stadt Bonn führen werden.

Der OB erklärte noch einmal, was in der Rundschau bereits am Mittwoch zu lesen war. Der geplante große Umbau der Halle Beuel für die Nutzung des Pantheons werde in mehreren Abschnitten sukzessive erfolgen. Dazu würde die Sommerpause 2017, eventuell auch die Sommerpause 2018 genutzt werden. Wie gestern zu hören war, kommt die Stadt dem Pantheon bei dem Umbau entgegen und verzichtet auf die Mieteinnahmen von maximal sechs Monaten.

„Ein präziser Bauplan muss möglichst bald vorliegen“

Der Kultursprecher der CDU, Markus Schuck, hakte bei dem Wort „sukzessive“ ein und wollte wissen, wie konkret und in welchem exakten Zeitrahmen sich der Umbau gestalte. Gegenüber unserer Zeitung sagte er, dass ihm die Aussagen der Stadt und auch von Pantheon-Chef Rainer Pause zu „schwammig“ seien. „Ein präziser Bauplan muss möglichst bald vorliegen, damit sich das Ganze nicht noch weiter verzögert und zu finanziellen Unwägbarkeiten führt.“ Die SPD- Fraktionsvorsitzende Bärbel Richter fasste die Sondersitzung des Kulturausschusses in einem Satz zusammen: „Ich glaube, dass die Politik für die Nutzung der Halle Beuel durch das Pantheon alles getan hat, jetzt liegt der Ball im Feld von Herrn Pause.“

Der genannte Chef des Pantheons erläuterte dem Ausschuss noch einmal seine Sichtweise des ominösen 4. Juli, als das Pantheon plötzlich von der Übernahme der Halle Beuel Knall auf Fall zurücktrat und für erheblichen Tumult in der Stadt sorgte. „Uns wurde in den Tagen davor von den Architekten erklärt, dass der knappe Zeitrahmen für einen großen Umbau bis November nicht machbar sei, dafür fehlten die Handwerker. Da sagte ich mir: ,Lassen wir das Ganze’ und zog die Notbremse. Schließlich hatten wir bereits 200 000 Euro für Gutachten durch den Wind geschossen. Das Pantheon wollte von Anfang in kein Provisorium einziehen ohne ,goldene Gastronomie’, die wir unbedingt zum Überleben benötigen. Ein partieller Umbau der Halle, so sagte ich mir, bedeutet nur viel Geld, das später fehlt und macht Dreck!“

Rainer Pause zollte dem neben ihm sitzenden OB unausgesprochen Respekt. „Der Oberbürgermeister rief mich kurz nach dem 4. Juli an und fragte: ,Wo hakt’s?’ Mit Geduld und Schmeichelei überzeugte er mich, dass doch noch eine Möglichkeit einer Nutzung der Halle Beuel für uns möglich sei. So sagte ich dann, dass der ,Gordische Knoten’ zerschlagen sei.“ Der Pantheon-Chef erklärte dann noch, dass er „guter Dinge“ sei, das „Provisorium“ mit Gastronomie ab November nutzen zu können.

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