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Kulturausschuss„Gestreckter“ Umzug des Beuler Pantheon

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Bonn – Quasi durch die Hintertür und in abgespeckter Form wird das Pantheon Anfang November sein neues Quartier auf dem Gelände der Halle Beuel, die bis zum Juli von Theater Bonn genutzt wurde, beziehen. Davon geht jedenfalls die Stadt Bonn aus, wie man der Stellungnahme der Verwaltung zum Fragenkatalog des Bürgerbundes Bonn (BBB) für die heutige Sondersitzung des Kulturausschusses entnehmen kann. Die Stellungnahme liegt unserer Zeitung vor.

Nach Kenntnisstand der Verwaltung hat sich die Pantheon Theater GmbH entschlossen, den vorgesehenen Umbau der Halle Beuel nicht wie ursprünglich geplant bis zum 1. November zu realisieren. Vielmehr sollen in der Halle bis zu diesem Zeitpunkt lediglich erste bauliche Maßnahmen für den Spielbetrieb des Pantheons vorgenommen werden. Die geplanten großzügigen Umbaumaßnahmen, zu denen ein großer Cateringbereich mit Biergarten zählt, werden dann in der Sommerpause 2017 fortgeführt und – falls erforderlich – im Sommer 2018 abgeschlossen.

Die Verwaltung geht davon aus, dass der Miet-, Darlehns- und Bürgschaftsvertrag mit dem Pantheon in Kürze abgeschlossen werden kann. Bei dem Darlehnsvertrag der Stadt mit der Kleinkunstbühne handelt es sich um eine Summe von 1,7 Millionen Euro; wie bereits berichtet, wird Pantheon-Chef Rainer Pause eine private Bürgschaft in Höhe von 500.000 Euro beisteuern. Der vom Pantheon vorgelegte Businessplan wird von der Verwaltung „positiv“ eingeschätzt. In der Stellungnahme heißt es weiter: „An dieser Einschätzung ändert auch die geplante zeitliche Streckung des Umbaus nichts, da die Umsatzerlöse und die Aufwendungen in den Jahren 2016 (bis zum 30. Juni im Bonn-Center) und 2017 konservativ angesetzt wurden.“

Der Bürgerbund wollte weiterhin wissen, wie es zum „Knatsch“ am 4. Juli kommen konnte, als das Pantheon auf einen Schlag von den bereits ausgehandelten Verträgen zurücktrat und die Übergabe des Hallenkomplexes zum 4. Juli platzen ließ (wir berichteten). Rainer Pause und die künstlerische Leiterin Martina Steimer richteten heftige Vorwürfe an die Stadt („Wir sind die ewigen Verzögerungen und Unkorrektheiten seitens der Stadt leid“). Die Stadt möchte sich – salopp formuliert – diesen Schuh nicht anziehen. Ihrer Einschätzung nach mussten zu diesem Zeitpunkt, als sich herausstellte, dass der geplante Umbau bis zum 1. November nicht machbar war, die Verträge „entsprechend angepasst“ werden. Und genau das brachten Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Rainer Pause auf einem kurzfristig anberaumten „Krisengipfel“ am 8. Juli auf den Weg.

Die Frage nach einer Nutzung der Halle Beuel bei einem Rückzug des Pantheons stellt sich für die Stadt nicht. Von einem „Plan B“ ist keine Rede: „Die Verwaltung geht weiterhin von einer Anmietung/Nutzung der Halle Beuel durch das Pantheon aus,“ heißt es in der Stellungnahme.

Die öffentliche Sitzung des Kulturausschusses beginnt Mittwoch um 19 Uhr im Sitzungsraum 1 im Stadthaus.

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