SachstandsberichtWiederaufbau für die Feuerwehr in Swisttal dauert noch

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Interim der Heimerzheimer Feuerwehr: Wagenhalle und Containerräume am Rande des bisherigen Feuerwehrgeländes

Interim der Heimerzheimer Feuerwehr: Wagenhalle und Containerräume am Rande des bisherigen Feuerwehrgeländes

Der Wiederaufbau der Feuerwehrinfrastruktur in Swisttal zieht sich hin. Heizungen und sogar ein Architekturbüro sorgten für Hürden.

Wie der Wiederaufbau der zerstörten Feuerwehrinfrastruktur gelingen soll, wird dem Bau-, Vergabe- und Denkmalausschuss der Gemeinde Swisttal am Mittwoch, 10. April, vorgestellt. Der Wiederaufbau folgt den gleichen mühsamen Regeln für die Mittelbeschaffung wie bei Privatleuten und muss zudem bei größeren Vorhaben, wie in Heimerzheim, europaweit ausgeschrieben werden. Alle Häuser werden an Glasfaserkabel angeschlossen, weil sie Notfall „Leuchtturm“, also Anlaufstelle für die Bevölkerung, sein sollen.

Interim in Heimerzheim

Für den Wiederaufbau der Feuerwehr mit Interim, Abriss und Neubau hat die Verwaltung einen Zeitplan zurechtgelegt, den die Architektin bei der Sitzung näher erklären will. Im ersten Quartal kommenden Jahres soll der Bauantrag eingereicht werden. Die zwingend erforderliche europaweite Ausschreibung wird einen Baubeginn frühestens Anfang 2026 zulassen. Dann wird zwei Jahre gebaut. Nach Rundschauinformationen gibt es mehrere Möglichkeiten, die neuen Gebäude am bisherigen Standort anzuordnen. Der noch nicht fertige Brandschutzbedarfsplan wird vorgeben, für wie viele Fahrzeuge Platz sein muss.

Das Interim mit einer Leichtbauhalle für Fahrzeuge und einer Containeranlage für Gemeinschafts- und Ausbildungsräume steht bereits. Das hat etwa 967.100 Euro gekostet. 

Gerätehaus Odendorf

Die Flut hat die Gasheizung zerstört. Zwar wird die Heizung primär über das Nahwärmenetz aus einer örtlichen Biogasanlage gespeist, aber die zuvor bloß zur Sicherheit eingebaute Gasheizung soll ersetzt werden. Denn die fachliche Prüfung erkannte wirtschaftliche und praktische Gründe für den Einbau einer neuen Gas-Brennwert-Therme. Erste Angebote liegen nach der Ausschreibung schon vor, so dass bald eine Vergabe erfolgen kann.

Ein neues Falt-Tor muss noch ausgeschrieben werden. Ein Rolltor, so hat eine Prüfung ergeben, kann nicht eingebaut werden. Stützpfeiler sind im Weg, und die Decke ist nicht hoch genug.

Gerätehaus Buschhoven

Die Machbarkeitsstudie zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Buschhoven, die vom Büro Fischer in Rheinbach erstellt wurde, ist seit Anfang vorigen Jahres bekannt. Die Bezirksregierung befasst sich noch damit. Die Bauvoranfrage und weitere Überlegungen zogen sich hin. Das alte Gebäude, einst ein Wohnhaus, muss abgerissen werden. Die Vergabe dazu ist in Arbeit.

Im derzeitigen Gerätehaus ist die Heizung gegen eine gespendete Therme ausgetauscht worden. Laut Verwaltung ist damit der ursprünglich für dieses Jahr geplante Einbau einer Wärmepumpe „aktuell nicht zwingend erforderlich“. Der Einbau könne auch später noch für den nächsten Nutzer erfolgen.

Gerätehaus Morenhoven

Der Vertrag mit dem ursprünglichen Architekturbüro ist aufgelöst. Es habe bei Bauleitung und Ausführung von Arbeiten gehapert. In der neuen Fahrzeughalle seien inzwischen aber die Mängel beseitigt. Eine „falsch eingebaute Brandschutztür“ sei inzwischen durch eine Tür mit ausreichender Norm ersetzt worden. Auch die Fußbodenheizung sei nun an die Gasheizung angeschlossen. Die vorgeschriebene Abgas-Absauganlage sei eingebaut.

Der Außenputz ist nur an bestimmten Wänden fertig. Die Außenanlagen müssen auch noch hergestellt werden. Ein neuer Planer ist beauftragt, die noch anstehenden Bauarbeiten zu koordinieren.  Er rechnet mit sechs Monaten Bauzeit. Ein Fachplaner kümmert sich zudem um die technische Gebäudeausstattung. „Hierfür einen Architekten zu finden, war mit besonderem Aufwand verbunden“, teilte die Verwaltung mit.

Feuerwehr und Verwaltung sind sich inzwischen einig, dass das Dachgeschoss nicht ausgebaut werden soll. Dämmung und statische Anpassungen wären zu umfangreich geworden. Vielmehr soll, wenn der Ankauf gelingt, nebenan ein weiterer Stellplatz entstehen, denn die Feuerwehr soll einen neuen Mannschaftstransportwagen bekommen.

Gerätehaus Ollheim

Dorfhaus und Gerätehaus sind - auch wegen des Stuhllagers - durch eine Brandschutztür getrennt. Dies reicht laut Verwaltung. Die vor Jahren instandgesetzte Ölheizung soll durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. 30.000 Euro stehen im aktuellen Haushalt.

Gerätehaus Ludendorf

Eine gebrauchte Therme aus Buschhoven heizt derzeit das Gebäude. Die 30.000 Euro für eine Wärmepumpe aus dem Haushalt 2023 wurden in den Etat für dieses Jahr übertragen. Laut Verwaltung macht es keinen Sinn, das ungedämmte Gebäude dauerhaft zu heizen. Eine Gasheizung scheint sinnvoller.

Dünstekoven und Straßfeld

Trotz der Flutschäden konnten die alten Tore noch genutzt werden. Sie müssen wegen der Sicherheit jedoch noch ersetzt werden. Sektionaltore mit Schlupftür sind vorgesehen. Die von der Unfallkasse vorgegebene Öffnung ist jedoch nicht vorhanden. Dennoch werden die Tore ausgeschrieben, und zwar direkt, denn sie kosten brutto jeweils unter 20.000 Euro, samt neuer Elektroleitungen. Die Elektroarbeiten sind inzwischen erledigt.

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