Straßenschilder in WachtbergSind wirklich alle Schilder notwendig?

Überflüssig oder rechtlich notwendig? In Wachtberg wird über Verkehrszeichen diskutiert.
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Wachtberg – An einem Feldweg in Züllighoven steht eine Ortseingangstafel. Der Weg führt in die Felder und Wiesen. Nicht nur rechts und links der Fahrspuren grünt es, sondern auch dazwischen. Die FDP empfindet das amtliche, gelbe Ortsschild als so überflüssig wie verschiedene Durchfahrtsverbote für Waldwege und Parkverbotsschilder in Wohngebieten. Dort sei die „Lenkungswirkung schwer erkennbar“, argumentiert der Fraktionsvorsitzende der Liberalen, Friedrich Oettler.
Verkehrsschilder im Rhein-Sieg-Kreis
Beim Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises werden ständig Hinweise aus der Bevölkerung auf überflüssige, beschädigte oder zugewachsene Verkehrsschilder gesammelt.
Mit den Meldungen befasst sich regelmäßig die Verkehrskommission. Bürger können dazu einen „formlosen Antrag“ stellen. Dies bedeutet, sie sollten dem Straßenverkehrsamt mitteilen, wo mit welchem Schild etwas nicht in Ordnung sei. Ein Foto und eine genaue Ortsbeschreibung sind sinnvoll.
Meldungen werden auch telefonisch angenommen, unter Ruf (0 22 41) 13 39 39. (mfr)
Das Straßenverkehrsamt bekräftigt auf Anfrage der Rundschau zwar, dass solche Ortseingangstafeln an allen Zuwegen, die befahren werden können, notwendig sind, aber Oettler und seine Parteikollegen sind der Meinung, dass solche Schilder überflüssig sind und „an mancher Stelle das naturnahe Erscheinungsbild unserer direkten Umwelt“ beeinträchtigen.
Aktion „Und tschüss“
Die Liberalen hätten gerne, dass die Gemeinde noch einmal die Verkehrsschilder in Wachtberg so gründlich durchforstet wie bei der kreisweiten Aktion „Und tschüss“ im Jahr 2010, wobei damals 298 Verkehrszeichen als „überflüssig“ identifiziert worden seien. Laut Gemeinde Wachtberg finden alle vier Jahre Verkehrsschauen (siehe Kasten) statt. Nach Angabe von Gemeindesprecherin Margit Märtens gab es zuletzt im Jahr 2018 eine in Wachtberg.
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Die Wachtberger FDP ist der Meinung, Schilder im Verkehrsraum dürften Verkehrsteilnehmer nicht überfordern, da dies zu Unachtsamkeit und Gleichgültigkeit gegenüber allen Verkehrszeichen und -regeln führen könne. Der Verzicht auf Schilder spare auch Geld. Im Planungsausschuss will die FDP zunächst klären, wie viele Verkehrsschilder in den vergangenen Jahren neu aufgestellt wurden, was das für Schilder sind, und welche Gründe der Rhein-Sieg-Kreis für die Ausstellung angegeben habe. Die FDP will dazu den Entscheidungsspielraum der Gemeinde ausloten, sowie die Kosten für die Gemeinde. Ausschussmitglied Jessica Reinbold (FDP) erwartet von dem Vorstoß, dass Schilder abgebaut werden können. Ihr sei aber klar, dass auch immer neue Schilder augestellt werden müssten, besonders, wo es um die Sicherheit von Fußgängern – insbesondere von Kindern – gehe. (mfr)