Bürgerinitiative aus Kölner SüdenFluglärm-Gegner fordern neue Flugroute

Lesezeit 2 Minuten
flughafen-koeln-bonn-arndt

Eine Landebahn am Flughafen Köln/Bonn

Köln/Bonn – Seit Montag liegen die Erweiterungspläne des Flughafens Köln/Bonn öffentlich aus; Bürger können Einwendungen machen. Diese Gelegenheit will die "Initiative gegen den nächtlichen Fluglärm im Kölner Süden" nutzen. Ihre Forderung: Statt der Westroute über den Kölner Süden sollen Flugzeuge beim Start einen Bogen über den Königsforst fliegen, um dann erst - in größerer Höhe und damit geräuscharmer - nach Westen einzubiegen.

Denn durch den Ausbau des Flughafens befürchtet Hilmar Orth, Geschäftsführer der Bürgerinitiative, auch einen Ausbau der Kapazitäten und damit einen Anstieg der Flugbewegungen. Und schon jetzt seien die Nachtflüge über den Kölner Süden unterträglich: "Die Spitzenzeiten sind von 3 bis 5 Uhr nachts - da macht man kein Auge zu." Mit der Eingabe will die Initiative eine Umweltverträglichkeitsprüfung der jetzigen Westroute fordern.

Als "Blödsinn" bezeichnet Wolfgang Hoffmann von der "Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn", die rechtsrheinische Fluglärm-Gegner vertritt, den Vorschlag der Initiative aus dem Kölner Süden. Er rechnet vor, dass der Kölner Süden nur "relativ gering betroffen" sei von Fluglärm: Nur fünf Prozent der gesamten Flugbewegungen tagsüber und sieben Prozent nachts flögen die Route über Porz, Marienburg und Rodenkirchen. Beim Start nach Nord-West - und nur diese Flüge interessieren in diesem Zusammenhang - würden Zweidrittel der Flüge sowieso schon über den Königsforst fliegen und nur ein Drittel über den Kölner Süden. Dieses Drittel nun auch noch über den Königsforst zu schicken, hieße "sie den Leuten aufzubürden, die eh schon mehr ertragen müssen."

Hilmar Orth hat kein Problem mit der Verlegung der Route über den Königsforst: "Da wohnen wesentlich weniger Leute als in Köln." Die Westroute hätte 1990 gar nicht erst von weiter südlich auf die Route über Marienburg verlegt werden dürfen, so Orth. Bisher habe es aber zu Erweiterungsplänen des Flughafens noch nie ein Planfeststellungsverfahren gegeben. Mit diesem ersten Verfahren und der damit verbundenen Möglichkeit, als Bürger Einspruch zu erheben, sieht der Unternehmer "gute Chancen", etwas zu bewegen. Unterstützung bekommt die Initiative vom Frankfurter Anwalt Bernhard Schmitz, der schon das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen durchgesetzt hat.

Rundschau abonnieren