VerkehrsführungSPD will keine Fußgängerzone in der Kernstadt von Bad Münstereifel

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Ein Auto fährt im Jahr 2012 über die Orchheimer Straße in Bad Münstereifel, auf der auch Passanten schlendern.

Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Auf der Orchheimer Straße trafen sich Fußgänger und Autos.

Die SPD Bad Münstereifel ist in Sachen Verkehrskonzept für einen Kompromiss, mit dem Bürger, Gewerbetreibende und Besucher leben können.

Die UWV hat es längst getan, die FDP auch – und nun bringt auch die SPD Ideen auf den Tisch, wie ein Verkehrskonzept für die Innenstadt von Bad Münstereifel aussehen könnte. Das geschah kurz vor knapp, denn am Donnerstag, 23. Februar, stellt das Büro Isaplan im Auftrag der Stadt sein Konzept im Rats- und Bürgersaal alle Interessierten vor, die im Anschluss darüber diskutieren sollen.

Am wichtigsten ist den Sozialdemokraten, dass die Kernstadt mit dem Auto vernünftig erreichbar bleibt. „Eine Fußgängerzone mit Berechtigungsausweisen lehnen wir ab. Der Schilderwald wird kaum kontrollierbar sein, der Aufwand mit Einfahrberechtigungen ist viel zu bürokratisch und schafft Personalkosten. Man denke nur an Handwerkerfahrzeuge“, teilt Fraktionschef Karl Michalowski mit.

Sperrung der Tore schon um 14 Uhr

Stattdessen soll die vor der Flut gegebene Zufahrtsregulierung erhalten bleiben. Die Sperrung von Tor zu Tor soll aber bereits um 14 Uhr anstatt erst um 18 Uhr erfolgen.

Dennoch soll der Fußgängerverkehr sicherer werden, etwa durch eine Poller-Absperrung der Alten Gasse, wodurch der Verkehr in die Werther Straße unterbunden wird, und eine Einbahnregelung auf der Heisterbacher Straße, die vom Tor in Richtung Marktstraße führt. „Das macht den Durchgangsverkehr unattraktiv genug“, ist sich die SPD sicher. Kritisch gesehen wird das Abbiegen von der Werkbrücke auf die Heisterbacher Straße, da dies nur mit kleinen Fahrzeugen möglich sei.

Schrittgeschwindigkeit im Mauerring

Innerhalb des Mauerrings soll nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. „Das reduzierte Tempo ist wegen des engen Verkehrsraums in vielen Gassen nötig“, so die SPD. Die Langenhecke werde sicherer, auch dem erhöhten Fußgängeraufkommen komme man damit entgegen.

SPD-Ratsmitglied Thilo Waasem, der gezielt Kontakt zu Betroffenen des neuen Verkehrskonzeptes aufnahm, sieht die unterschiedlichen Sichtweisen als berechtigt an und meint deshalb: „Man muss die gegenläufigen Interessen berücksichtigen und versuchen, einen für möglichst viele Menschen tragfähigen Kompromiss zu finden. Menschen sollen auch in Zukunft in der Kernstadt leben und arbeiten.“

Busse sollen aus Kernstadt verschwinden

Nicht eingeschränkt werden soll der Parkraum. Die Parkplätze auf der Marktstraße sollen erhalten bleiben, gegebenenfalls anders angeordnet werden, die vor dem St.-Michael-Gymnasium wieder eingerichtet werden. Die Parkschein-Tarife sollen zum Stadtrand hin günstiger werden. Für Fahrräder soll eine Routenführung über Langenhecke und Heisterbacher Straße befürwortet werden, denn so könne man die Kernstadt ohne Konflikte durchqueren. Die Busse sollen, bis auf City-Bus und Taxi-Bus, nicht mehr den Klosterplatz anfahren. Stattdessen befürwortet die SPD eine Verlagerung an den Bahnhof.

Die Ampel im Bereich Langenhecke/Europaplatz soll nach hinten versetzt werden, damit Fußgänger die Straße leichter queren können. Zusätzlich soll der Querungsbereich durch Maßnahmen, etwa Aufpflasterungen oder Markierungen, sicherer werden.

„Die SPD sieht in ihren Positionen einen guten Ausgleich zwischen Anwohnern, Gewerbetreibenden, Gästen und Bürgerinnen und Bürgern aus anderen Stadtteilen“, heißt es in der Mitteilung.

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