„Dorf-Bio-Top“Bad Münstereifel will gegen das Artensterben kämpfen

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Großer Bahnhof für eine zwar kleine, aber demnächst ökologisch durchaus wertvolle Fläche in Arloff.

Großer Bahnhof für eine zwar kleine, aber demnächst ökologisch durchaus wertvolle Fläche in Arloff.

Bad Münstereifeler-Arloff – Steinvorgärten, gepflasterte Parkplätze und geteerte Höfe, Gitterkorb-Mauer statt Hecke und Metalldekor statt Pflanzentopf. Für Pflanzen und Blumen ist vielerorts kein Platz mehr. Kein Wunder, dass es immer weniger Insekten gibt, selbst in ländlichen Regionen.

Die Stadt Bad Münstereifel will etwas gegen das Artensterben unternehmen. Da passte das Leader-Projekt „Dorf-Bio-Top“ den handelnden Personen gut in den Kram. In Arloff haben zwei Schulklassen der Grundschule kürzlich Saatgut aus regionaler Herkunft gesät. Das soll nun auf weiteren zehn artenarmen Grünflächen im Stadtgebiet wiederholt werden.

Biotop an Kinder übergeben

Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (CDU) betonte die Wichtigkeit derartiger Projekte und übergab das zukünftige Biotop an der Fußgängerbrücke an der Grundschule in die Hände der Kinder. Ihnen die Verantwortung dafür zu übergeben, sei keineswegs eine Beschäftigungsmaßnahme, sondern der Versuch, deren Bewusstsein für die Umwelt weiter zu schärfen, sagte die Verwaltungschefin.

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„Allein der Gedanke, dass das hier irgendwann blüht, ist schön. Die Kinder werden das als ihr eigenes Projekt empfinden“, sagte Peter Lanzerath. Als Leiter des Bauhofs war er einer der treibenden Kräfte in der Vorbereitung der künftigen Dorfbiotope. Nach Arloff sollen weitere in Rodert, Ohlerath, Nöthen, Mahlberg, Lethert, Lanzerath, Esch, Eschweiler, Eicherscheid und Bad Münstereifel entstehen.

Die Flächen mit einer Größe von 45 bis 700 Quadratmeter werden in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station im Kreis Euskirchen begutachtet und im Zuge des Leader-Projekts mit Saatgut bestückt. Zum Einsatz kommen jeweils 50 Prozent Blumen- und Grassamen aus der Region.

Kornblumen und Bibernellen 

Die Kinder durften in Arloff eine Handvoll Saatgut auf die vorbereitete Erde streuen. Und wie das im Rheinland zu dieser Jahreszeit nicht unüblich ist, wurde diese Aktion mit „Kamelle“-Rufen begleitet.

Wenn in der wärmeren Jahreszeit das erste Grün sprießt, wird der Nachwuchs mit Sicherheit Spaß haben. Wenig später werden dann erste Kornblumen, Bibernellen oder das Horst-Rotschwingel-Gras zu sehen sein. Diese Pflanzen mögen die Bienen sehr.

CDU-Ratsherr Reiner Jansen, der sich mit Pflanzen und Blumen bestens auskennt, hatte einige Blumenzwiebeln, eine Schürze und eine Gießkanne für die jungen Gärtner mitgebracht.

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