LebensretterUnbekannte stehlen Defibrillator in Bad Münstereifel – Die Empörung ist groß

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Das Bild zeigt einen Defibrillator, der an einer Wand angebracht ist.

Sie können Leben retten: Defibrillatoren. Nun wurde einer gestohlen.

Das Gerät, das Leben retten kann, wurde von Unbekannten in Bad Münstereifel gestohlen. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Die Empörung ist groß: In Bad Münstereifel ist in der Nacht zum  Samstag ein Defibrillator aus einem Wandkasten entfernt worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Das Gerät, das im Notfall Leben retten kann, sei am Samstagmittag bereits ersetzt worden, erklärte Jesko Priewe, Vorsitzender des Vereins „Lebensretter“, der sich um die Defis an öffentlich zugänglichen Orten im Kreis Euskirchen kümmert. Viele Menschen hätten dem Verein gegenüber ihre Empörung über die Tat zum Ausdruck gebracht. Das wiederum sei ein gutes Zeichen.

Dass das gestohlene Gerät in Bad Münstereifel gebraucht worden wäre, kann Priewe ausschließen. Hätte es ein Ersthelfer oder eine Ersthelferin genutzt, wäre der Einsatz dokumentiert worden. Auch eine private Nutzung sei unwahrscheinlich, weil sich die Nutzer danach beim Verein „Lebensretter“ melden sollen und das auch in der Regel tun. Die Kontaktdaten und ein QR-Code befinden sich dafür auf den Geräten.

Gerät in Bad Münstereifel wurde innerhalb kurzer Zeit ersetzt

„Das ist der erste Fall im Kreis“, so Priewe. Auch andernorts komme das selten vor, was man schon alleine an den geringen Versicherungskosten für die Geräte sehen könne. Ärgerlich sei der Vorfall dennoch. Der Verein müsse sich jetzt um die Formalitäten, die mit einer solchen Tat verbunden sind, kümmern.

Der Verein „Lebensretter“ hat Priewe zufolge 130 Geräte im Kreis angebracht oder in Vorbereitung. „Der Hersteller kommt mit der Lieferung kaum hinterher“, so Priewe. Auch private Unternehmen und das DRK hätten Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) aufgestellt. Ziel sei es, kreisweit etwa 220 Geräte aufzustellen. „Das könnten wir im Laufe des Jahres 2025 schaffen“, sagte Priewe, der zuvor auf einer Landkarte die gewünschten Standorte eingezeichnet hatte.

„Wenn das etwa in einer Dorfmitte nicht möglich ist, müssen wir halt zwei in den Randlagen des Dorfes anbringen“, erklärt der Mediziner. Die Erreichbarkeiten sollen vergleichbar sein mit der Corhelper-App. Über diese werden Ersthelfer alarmiert, die innerhalb von vier Minuten bei einem Patienten sein können. Damit sind sie in der Regel vor dem Rettungsdienst vor Ort und können, beispielsweise bei einem Herzstillstand, Erste Hilfe leisten.

Für die AEDs sind die Planungen vergleichbar: Auch sie sollen innerhalb von vier Autominuten beziehungsweise in einer Fußgängerzone zu Fuß dort eingesetzt werden können, wo sie gebraucht werden.

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