WeihnachtswunderHinter den Kulissen bei der Schaufensterkrippe von Rupperath

Lesezeit 3 Minuten
Ein älteres Paar steht hinter dem Fenster. Im Schaufenster sieht man eine handgemachte Krippe.

Die aufwendig gestaltete Krippe können die Besucher an Elisabeth und Horst Lindemanns Haus von außen bestauen.

Horst Lindemann war Schneider und leitete einst die Näherei in Rupperat. Dieses Jahr hat er vor seinem Wohnzimmerfenster eine bezauberende Krippenlandschaft aufgebaut. Noch bis Januar soll die Krippendarstellung zu bewundern sein.

Tüfteln, basteln, bauen. Das ist die große Leidenschaft von Horst Lindemann. Modellschiffe, eine beeindruckende Eisenbahnlandschaft und zur Weihnachtszeit selbstverständlich eine stattliche Krippe finden sich in dem Haus des 89-Jährigen. Der Clou in diesem Jahr: Die Krippenlandschaft ist so vor dem Wohnzimmerfenster aufgebaut, dass sie auch von außen bestaunt werden kann. Und umgekehrt betrachten Horst Lindemann und seine Ehefrau Elisabeth gerne das Treiben vor der Schaufenster-Krippe, wenn sie gemütlich im Sessel Platz genommen haben.

Ein älterer Mann steht vor dem offenen Regal. Im Regal befinden sich mehrere selbstgemachte Figuren.

Unzählige selbst gefertigte Figuren füllen die Regale in den Schränken von Horst Lindemann

Dass sich Lindemanns Fantasie und Kreativität nicht auf die Gestaltung der Krippe beschränken, wird beim Betreten des Hauses in Rupperath schnell klar. Zahlreiche Schiffe finden sich dort, filigran und originalgetreu nachgebaut. Die Pläne hat Lindemann teils eigens von einem Museum in Paris erbeten. Eine weitere Leidenschaft offenbart sich in einem Kellerraum, wo die Eisenbahnlandschaft mit reichlich Lokomotiven und Waggons aufgebaut ist. Die hat nur gerade ein klitzekleines Manko: Eine Probefahrt ist momentan nicht drin. „Meine lieben Enkel waren hier. Die müssen einen Kurzschluss an der Anlage fabriziert haben“, sagt Lindemann: „Den Fehler habe ich noch nicht gefunden, aber das bekomme ich nach den Feiertagen schon wieder in Gang gebracht.“ Böse darüber ist er keineswegs, dafür freut er sich viel zu sehr über das Interesse der Kinder an seiner Arbeit: „Es zeigt mir, dass sich meine Ausdauer lohnen. Was will ich mehr, als Kinderaugen leuchten sehen?“

Trittleiter für die Kinder

In der Weihnachtszeit tun sie das häufig, wenn sie vor der Lindemannschen Krippe stehen. In der Landschaft im Schaufenster gibt’s eine Menge zu entdecken. Eine Besonderheit sind die Figuren: Auch die hat Horst Lindemann samt und sonders selbst hergestellt. Auch aus beruflichen Gründen – Lindemann war Schneider und leitete einst die Näherei in Rupperath – hat er bereits in jungen Jahren ein Interesse an schönen Stoffen und edlen Tuchen entwickelt. Daraus hat er inzwischen unzählige Figuren für die Krippe gebastelt. Aus vielen Schränken, gerade im Keller, quillen die Figuren und Bastelutensilien regelrecht hervor. Denn alles – darauf legt der Bastler großen Wert – ist handgemacht: die kleinen Häuschen, die Tiere, die Sträucher und Bäumchen.

Dass die Krippe auch beleuchtet ist, versteht sich. Daher wirkt sie in den Abendstunden besonders schön. Und damit besonders den Kindern der Blick in das Krippenwohnzimmer ermöglicht werden kann, findet sich seit einigen Tagen auch eine kleine Trittleiter unter dem Fensterpodest. Noch im Verborgenen stehen die Heiligen drei Könige bereit. Anfang Januar werden sie sich aus der Tiefe des Lindemannschen Wohnzimmers langsam auf den Weg zur Krippe begeben. Noch bis in den Januar hinein soll die Krippendarstellung zu bewundern sein.

Rundschau abonnieren