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DLRG BlankenheimLandrat Markus Ramers hat die Schirmherrschaft im Kreis

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Zur Rettungsübung durfte Markus Ramers im DLRG-Boot Platz nehmen und über den See fahren.

Zur Rettungsübung durfte Markus Ramers im DLRG-Boot Platz nehmen und über den See fahren.

Blankenheim-Freilingen – Die rote Jacke der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Landrat Markus Ramers als Regenschutz anziehen durfte, versprach Sicherheit, doch die extra angefertigte Aufschrift „Schirmherr“ zeigte die Realität. „Den darf man nicht fragen, wenn man untergeht“, scherzte Ramers. Am Samstag übernahm er anlässlich der Eröffnung der Badesaison am Freilinger See die Schirmherrschaft über die DLRG im Kreis Euskirchen.

Die DLRG

Die größte Wasserrettungsorganisation der Welt sei die DLRG mit ihren über 560 000 Mitgliedern, so der Kreisvorsitzende Matthias Wessel. Im Kreis Euskirchen hat die Organisation 1400 Mitglieder. Aufgebaut sei die DLRG wie ein Sportverein. Auch wenn sie Förderungen erhalte, müsse sie in der Regel selbst für die Finanzierung ihrer Ausrüstung sorgen.

An der Station am Freilinger See sind 30 Rettungsschwimmer aktiv, zehn davon sind als Taucher ausgebildet. Drei DLRG-Schwimmer sind an den Wochenenden vor Ort und wachen über die Gesundheit der Schwimmer. Die Hauptaufgabe am See sei die Erste Hilfe, erläuterte Wachleiter René Loben. 43 Mal mussten sie im vergangenen Jahr tätig werden, in drei Fällen musste auch der Rettungsdienst anrücken. Auch wenn im benachbarten Eifel-Camp ein Notfall passiert, werden die Helfer in den markanten gelb-roten Jacken gerufen, im Jahr 2020 war das zweimal der Fall.

Auch präventiv werden die Retter tätig. So greifen sie ein, wenn sie sehen, dass einem Kind ein Ball oder eine Luftmatratze vom Wind weggetrieben wird und es hinterher schwimmt, beschrieb Loben. „Der Ball treibt dann schneller, als das Kind schwimmen kann, und wenn das Kind die Kraft verlässt, geht es in der Schwimmbewegung unter“, so der Einsatzleiter.

Der klassische Ertrinkungsfall sei dabei nicht rufend und winkend wie im Film, sondern still und leise von jetzt auf eben untergehen. 40 bis 50 Prozent der Menschen in Deutschland könnten nicht sicher schwimmen, schätzte Wessel. Dabei sei es immer noch der sicherste Schutz vor dem Ertrinken, schwimmen zu lernen. (sev)

Eigentlich war der Termin für eine Badesaison-Eröffnung nicht perfekt gewählt. 10 Grad Luft-, 15 Grad Wassertemperatur und Regen wie aus Kübeln machten Badefreuden unmöglich. Und auch die Rettungsschwimmer der DLRG haben an solchen Tagen normalerweise andere Pläne, als am Freilinger See auf die Badegäste zu achten.

Auf dem kurzen Dienstweg

Für Ramers war es ein Termin, den er praktisch auf dem kurzen Dienstweg erledigen konnte, fand er doch direkt an seinem Wohnort Freilingen statt. „Hier bin ich groß geworden, hier habe ich schwimmen gelernt“, machte Ramers seine Verbundenheit zum Stausee deutlich. Hier sei er auch im Sommer mit seinen zwei Kindern, die gerne im Wasser planschen. „Dass die DLRG hier ist, gibt ein Gefühl von mehr Sicherheit“, sagte er.

Über engagierte und top ausgebildete Leute verfüge die Hilfsorganisation. „Ich glaube, dass die nächsten Monate für die DLRG sehr wichtig werden“, sagte Ramers. Viele Kinder hätten durch die nicht stattfindenden Schwimmkurse nicht schwimmen lernen können, da gebe es demnächst viel zu tun. Dazu werde es am Badesee wohl wieder voll werden.

„Der Einsatz ist wichtig“, so Ramers. Die DLRG sei zudem mehr als nur Schwimmen. So haben die Aktiven in den vergangenen Monaten auch im Impfzentrum in Marmagen geholfen. Dort hatte der Kreisvorsitzende Matthias Wessel Landrat Ramers angesprochen, ob er die Aufgabe als Schirmherr von seinem Vorgänger übernehmen wolle. „Da gab es keinen Grund zu überlegen, das ist eine Selbstverständlichkeit“, sagte Ramers. Er wisse, wie wichtig die DLRG als Hilfsorganisation sei.

Bei einer Fahrt im Schlauchboot über das Wasser konnte sich Ramers einen Einblick in die Arbeit der Rettungsschwimmer verschaffen. Wie eine professionelle Wasserrettung vonstatten geht, demonstrierten zwei Rettungsschwimmer. An einer Ausbildungspuppe zeigten sie zudem eine Reanimation mit Hilfe eines Defibrillators und eines Sauerstoffgeräts.

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