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IndustriemuseumLego und Dampfmaschinen für kleine und große Spielkinder in Kuchenheim

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An den museumseigenen Dampfmodellen durften die Besucher   auch selbst herumexperimentieren.

Euskirchen-Kuchenheim – Mit einem gewagten Sprung stürzte sich der Musikstar mit seinem grünen Fahrradhelm in die jubelnde Menge, während rings herum die Pyrotechnik lodernde Flammen in die Höhe schoss. Nur wenige Meter entfernt marschierten tapfere japanische Samurai in die Schlacht, während im Nachbarhaus Bowlingspieler zum nächsten Strike ansetzten. Bei diesem Anblick handelte es sich nicht etwa um den wilden Genremix eines experimentellen Hollywoodfilms, sondern um die Legoausstellung im LVR-Industriemuseum Kuchenheim.

Mit unzähligen liebevoll gestalteten Details zogen in wochen- und monatelanger Kleinstarbeit entstandene Bauwerke die kleinen und großen Museumsbesucher in den Bann.

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Nachbauten und eigene Kreationen waren zu sehen.

„Bei unserer Lego-Sonderausstellung haben wir festgestellt, dass das Thema Spielen bei allen Generationen sehr gut ankommt“, berichtete die stellvertretende Museumsleiterin Maike Lammers-Kallus. Das haptische Erlebnis, etwas selbst zu gestalten und aufzubauen, sei eine Beschäftigung, die virtuelle Unterhaltung wie Fernsehen oder Videospiele nicht bieten können. „Vorhin habe ich beobachtet, wie einige Kinder auf einer leeren Legoplatte eine Fußballtribüne gebaut haben. Sie hatten keinerlei Vorgaben und haben alles nach ihrer eigenen Kreativität gestaltet.“

Zeitloses Hobby

„Dieses Hobby ist absolut zeitlos und kann Menschen jeden Alters in den Bann ziehen. Zudem fördert es die Kreativität“, betonte Ausstellungsorganisator Patrik Sonnenberg: „Wo heute noch ein Haus steht, kann morgen schon eine Pyramide und übermorgen ein U-Boot entstehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.“

Die Bauwerke aus Lego waren jedoch nicht die einzigen Tüfteleien, die Aussteller im Museum präsentierten. Auch zahlreiche Dampfmaschinenmodelle versetzten die Besucher immer wieder ins Staunen.

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Eineinhalb Jahre  hat René Bender an seiner Lego-Version des Musikfestivals Wacken getüftelt.

Ob Nachbauten historischer Maschinen oder Eigenkonstruktionen, auch hier ließ die Detailtreue der Bastler keine Wünsche offen. Solch aufwendige Projekte lassen sich logischerweise nicht von jetzt auf gleich umsetzen.

Ein Jahr für die Herstellung

„Wir investieren bestimmt ein Jahr von den ersten Zeichnungen bis zur laufenden Maschine“, erklärte Gerd Engels: „Sowohl der Herstellungsprozess als auch das fertige Werk in Aktion zu sehen, entschädigt jedoch für jede Arbeitsstunde.“

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Dank der Zusammenlegung beider Ausstellungen durften sich die Modellbauer über eine ungewohnt hohe Zahl jüngerer Besucher freuen, die ihre Begeisterung für die Technik entdeckten. „Während drüben der Nachwuchs das Sagen hat, übernehmen hier die älteren Generationen die Erklärungen“, so Lammers-Kallus.

Bei kleinen Physikexperimenten durften sie sogar selbst Hand an die aufwendigen Modelle legen und eigene Kreationen entwerfen. „Auf diese Weise profitieren Besucher jeden Alters von diesem Familientag und alle können ihre Erfahrungen und Hobbys teilen.“