Covid-InfektionsschutzStadt Euskirchen kündigt Einbau von Lüftungsanlagen an

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Die Grundschule Weststadt fungiert als Musterschule.

Euskirchen – Spätestens im Januar 2023 sollen an der Grundschule Weststadt die ersten Lüftungsanlagen angeliefert werden, mit denen die Stadt Euskirchen den Corona-Infektionsschutz verbessern will. Es handelt sich um stationäre Geräte. Sie sollen in Abstimmung mit der Schulleitung sukzessive montiert und in Betrieb genommen werden. Dieses Konzept hat die Stadtverwaltung jetzt dem Schulausschuss und dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften vorgestellt.

Die Grundschule Weststadt ist vom Stadtbetrieb Zentrales Immobilien-Management (ZIM) als Musterschule ausgewählt worden. Die Erkenntnisse, die der Stadtbetrieb im Verlauf des Planungs- und Ausschreibungsverfahrens gewonnen hat, sollen nun für die Ausstattung der anderen Schulen genutzt werden. Das ZIM will dafür einen Generalplaner engagieren.

9-Millionen-Euro-Investition

Die Lüftungsgeräte sind für die Unterrichtsräume der Jahrgangsstufen 1 bis 6 eingeplant. So hatte es der Stadtrat schon vor einem Jahr beschlossen. SPD-Fraktionschef Michael Höllmann sprach im Liegenschaftsausschuss von einer Gesamtinvestition in Höhe von 9 Millionen Euro. Rund 5 Millionen Euro davon würden durch Fördermittel abgedeckt.

Der Zeitplan der Verwaltung sieht vor, dass die Montage stadtweit bis zum vierten Quartal 2023 abgeschlossen wird – „unter der Voraussetzung, dass alle Lüftungsgeräte geliefert werden können“, wie die stellvertretende ZIM-Leiterin Renate Schulz erklärte.

SPD-Antrag abgelehnt

Höllmann erinnerte daran, dass es seine Fraktion war, die das Thema 2020 erstmals aufs Tapet gebracht hatte. Sie wollte prüfen lassen, an welchen Schulen es sinnvoll sei, CO2-Messgeräte oder Filteranlagen anzuschaffen, um eine gute Raumluft zu gewährleisten. Für ihren Antrag habe die SPD aber keine Mehrheit gefunden, sagte Höllmann, der in diesem Zusammenhang die Haltung der damals noch existierende Listengemeinschaft von CDU und Grünen kritisierte.

Im Jahr darauf wandelte sich das Bild, der Rat beschloss die große Lösung. Die Umsetzung zog sich aber in die Länge, auch weil das zudem unterbesetzte ZIM sich nach der Flut auf andere Aufgaben wie den Wiederaufbau von Schulen und Kindergärten konzentrieren musste.

Van Bonn: "Mehr als ärgerlich"

Höllmanns Parteifreund Josef Schleser hatte im Schulausschuss erklärt, die Verzögerung tue ihm „sehr, sehr weh“. Er bat die Verwaltung, den Einbau der Geräte zu beschleunigen. Richard van Bonn (UWV) pflichtete Schleser bei: Es sei „mehr als ärgerlich, dass lange Zeit nichts passiert ist, obwohl wir stets beteuern, dass uns das Wohl der Kinder so sehr am Herzen liegt“.

Thomas Scholzen (FDP) äußerte sich skeptisch zu der Frage, ob der Zeitplan der Verwaltung einzuhalten ist. Vielleicht sei es besser, Prioritäten zu setzen, anstatt einen flächendeckenden Einbau der Geräte bis Ende 2023 anzustreben.

Derweil erklärte Grünen-Sprecherin Dorothee Kroll, ihre Fraktion befürworte nach wie vor den Einbau von Luftaustauschgeräten. Weil derartige Anlagen bisher fehlten, sei in den Schulen auch im Winter regelmäßig gelüftet worden. Wegen der geöffneten Fenster sei es „trotz Schal, Mütze und Handschuhen zu vielen Krankheitsfällen gekommen“, so Kroll.

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