Die Gäste aus Langerwehe führten schon nach zwölf Minuten 2:0. Germania-Trainer Daniel Bartsch sah in der zweiten Halbzeit die Rote Karte.
Fußball-BezirksligaGermania Erftstadt-Lechenich verschläft erste Hälfte gegen Langerwehe

Noch im Fallen breitet Erftstadts Jan-Philipp Schmitz die Arme aus: Den fälligen Elfmeter verschoss Jan Ole Koschinat allerdings.
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Germania Erftstadt-Lechenich – TuS Langerwehe 2:4 (0:3). Eine einseitige erste Hälfte, eine spannende zweite Halbzeit und eigenwillige Schiedsrichterentscheidungen: Langweilig war die Partie im Hennes-Weisweiler-Sportpark nicht.
Dabei hatte es nach den ersten 45 Minuten nicht so ausgesehen. Langerwehe hatte offenbar die Umstellung auf die Winterzeit und die damit verbundene geschenkte Stunde besser genutzt und wirkte ausgeschlafener. Bereits in der 4. Minute kam Marc Barilov auf der rechten Angriffsseite sehr frei durch, passte auf Luca Michalke und der verwandelte zum 1:0 für die Gäste.
Acht Minuten später erhöhte Michalke, der nach feiner Kombination von Justin Krischer bedient worden war. Sobald Langerwehes Offensive zum Zug kam, herrschte Alarmstufe Rot in der Germania-Abwehr, die nicht gedankenschnell genug war. „Wir müssen galliger werden“, forderte dann auch Erftstadts Trainer Daniel Bartsch von der Seitenlinie.
In der zweiten Halbzeit drehte Erftstadt-Lechenich auf
Seine Mannschaft spielte zwar nun mit, musste aber fast das 0:3 hinnehmen. Torwart Nils Grüttner warf sich in der 18. Minute mutig einem Stürmer entgegen. Doch am tatsächlichen 0:3 war er nicht unschuldig. Er verließ sein Tor, um Chris Wolf aufzuhalten. Dessen Schuss wehrte Grüttner noch ab, den Nachschuss von Barilov konnte er aber nicht mehr verhindern (40.).

Besonders in der ersten Hälfte manchmal etwas theatralisch, insgesamt aber ein guter Antreiber seiner Mannschaft: Jan Ole Koschinat.
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Nach der Roten Karte stand Trainer Daniel Bartsch hinter der Bande.
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Nach der Pause zeigten die Gastgeber ein anderes Gesicht – und das nicht nur, weil Langerwehe nicht mehr tat, als nötig. Die geforderte Galligkeit bei Erftstadt-Lechenich war nun da. Auch die Hereinnahme von Patrick Straßfeld, der als ständiger Unruheherd die gegnerische Abwehr beschäftigte, auch wenn er bei langen Bällen oft knapp im Abseits stand, zahlte sich aus. Und auch Erftstadt belohnte sich: Nach einem Querpass ließ Bastian Rick mit einer Körpertäuschung seinen Gegner aussteigen und traf zum 1:3 (57.). In der 69. Minute parierte Langerwehes Torwart Jan Krämer einen Strafstoß von Jan Ole Koschinat.
Schiedsrichter im Mittelpunkt: Gelbe und Rote Karten gegen die Bank
Die Emotionen kochten nun hoch, woran Schiedsrichter Eric Strohmeier nicht unschuldig war. Wenige Minuten, nachdem Erftstadts Co-Trainer Jürgen Bendriss vom Unparteiischen wegen zu lauten Meckerns Gelb und auch ein Spieler auf der Bank der Germania jeweils Gelb gesehen hatten, schickte Strohmeier Trainer Bartsch mit Rot aus dem Innenraum (74.), weil der geäußert hatte, dass der Schiedsrichter auf beiden Seiten zu viel laufen lasse. Man mag Bartsch zustimmen, denn Strohmeier ließ tatsächlich einige grenzwertige Zweikämpfe ungeahndet. Trotz der minutenlangen Diskussionen, Auswechslungen, Toren und dem Strafstoß betrug die Nachspielzeit nur drei Minuten.
Kurz nach dem Verweis des Trainers hatte Schmitz einen Fehler in der Langerwehe-Abwehr genutzt und das 2:3 erzielt (78.). Zehn Minuten später zischte ein Distanzschuss von Felix Hilgers nach einer Ecke nur knapp am Pfosten vorbei. Den Deckel machte Langerwehe dann in der letzten Aktion aufs Spiel: Michalke mit seinem dritten Treffer vollendete einen Konter.
„Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben nicht gut verteidigt“, sagte Daniel Bartsch über die erste Halbzeit. Mit der zweiten war er zufrieden. Die Rote Karte gegen sich konnte er auch nach Spielschluss nicht nachvollziehen.
Auf dem Papier war Bessenichs Sieg deutlicher als in der Realität
SV Rhenania Bessenich – SC Elsdorf 4:1 (3:0). Obwohl Nuri Yasar mit drei Treffern ein außergewöhnlich gutes Spiel ablieferte, kürte Trainer Can Celik das gesamte Team zum Matchwinner. „Alle haben enorm viel gearbeitet und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, das war heute unser Erfolgsrezept“, freute sich der Übungsleiter über den vom Ergebnis her klaren Dreier, der bei genauerer Betrachtung zwar immer noch verdient, allerdings nicht mehr ganz so eindeutig war.

Freut sich: Bessenichs Torjäger Nuri Yasar (M.).
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Denn es gab eine Situation, in der die bis dahin für Bessenich laufende Partie durchaus hätte kippen können. Beim Stand von 3:1 für den SV bekamen die Gäste nämlich einen Elfmeter zugesprochen, den der Schütze jedoch über den Kasten von Eamonn Klein setzte. „Nach dem Anschlusstreffer hat Elsdorf wirklich Powerfußball gespielt und wir sind hinten das eine oder andere Mal in die Bredouille geraten“, berichtete Celik, der aber auch die Möglichkeiten für seine Schützlinge nicht unter den Tisch fallen lassen wollte.
Elsdorf hat immer weitergemacht, aber wir haben gut dagegengehalten.
„Schon lange vor dem 4:1, bei dem Nuri von einem schlechten Rückpass des Innenverteidigers profitierte, hätten wir durch Emrah Fikaj den Deckel draufmachen können“, erläuterte der Coach, dessen Elf nach einer halben Stunde so richtig Fahrt aufgenommen hatte. Fikaj und Yasar, beide von Kuss Kunzika mustergültig in Szene gesetzt, stellten auf 2:0, ehe Yasar mit dem Pausenpfiff sein zweiter erfolgreicher Abschluss an diesem Nachmittag gelang. Diesmal hatte Erjon Hoxhaj per Kopf die Vorlage geliefert.
Nachdem die Elsdorfer verkürzt und Arber Jashanica am Strafraumeck ein wenig zu ungestüm zu Werke gegangen war, wurde es kurzfristig noch einmal spannend. Auch wenn Yasars drittes Tor für Erleichterung bei Bessenich und die Vorentscheidung sorgte, gab der SCE bis zum Abpfiff nicht auf. „Elsdorf hat immer weitergemacht, aber wir haben gut dagegengehalten“, lobte Celik sowohl den Gegner als auch sein Team.
Zwei Doppelschläge auf beiden Seiten führten zum Unentschieden
Kreuzauer SC – JSG Erft 01 2:2 (0:0). Beide Mannschaften hatten im Laufe der 90 Minuten ihre Höhen und Tiefen und so trennte man sich am Ende leistungsgerecht. „Wir sind ordentlich reingekommen, ehe Kreuzau mehr und mehr die Kontrolle übernommen hat. Nach der Pause gab es dann mit vier Toren innerhalb von zehn Minuten Spektakel für die Zuschauer. Gegen Ende waren wir näher am Dreier als der Gegner, aber ich bin grundsätzlich schon zufrieden mit der Leistung und dem Ergebnis“, fasste Erfts Coach Chris Kockerols seine Eindrücke zusammen.
Ganz konkret war es Seydouba Sylla per Doppelpack (50., 54.), der die Platzherren zunächst in eine Vorteilsposition gebracht hatte. Luke Bungart – nach sehenswertem Zusammenspiel mit Lucas Spilles – und Jan Walther im Anschluss an eine Freistoß-Hereingabe von Tobias Rick konterten noch eine Spur rasanter (59., 60.) zum 2:2.
In der Schlussphase verhinderte Kreuzaus Keeper Steffen Wirtz mit einer „Weltklasse-Parade“, wie Kockerols es formulierte, gegen Luke Bungarts Versuch aus 14 Metern den Gästeerfolg. Auch die Hoffnung, dass Aaron Mertens, der sich den Ball einen Tick zu weit vorgelegt hatte, vielleicht einen Strafstoß erhalten würde, erfüllte sich auf der Zielgeraden nicht.

