Fußball-BezirksligaFrauenbergs Coach im Trainingsanzug statt im Ornat

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Frauenbergs Torhüter Daniel Arndt trifft in dieser Szene den Ball nicht richtig. Der Schlussmann hatte ab er Glück im Unglück.

Frauenbergs Torhüter Daniel Arndt trifft in dieser Szene den Ball nicht richtig. Der Schlussmann hatte ab er Glück im Unglück.

Euskirchen-Frauenberg – SV Frauenberg – Hilal Maroc Bergheim 2:4 (2:2). Der Kaiser wäre an diesem Wochenende eigentlich ein Prinz gewesen. Doch Frauenbergs Trainer Sebastian Kaiser stand stattdessen an der Seitenlinie. „Ich werde kein Ornat tragen“, sagte er unter der Woche scherzhaft. Kaiser, der im Dreigestirn, zu dem auch Spieler Michael Schorn als Bauer gehört, nun schon zum zweiten Mal wegen Corona zurückstecken muss, hofft also auf die nächste Session. Aller guten Dinge sind schließlich drei – passt ja auch zu einem Trifolium.

Zum Spiel

Der SV Frauenberg empfing Hilal Maroc Bergheim. Sebastian Kaiser erwartete einen spielstarken Gegner und den bekam er zunächst auch. Besonders in den ersten 20 Minuten hatte Frauenberg den Gästen nichts entgegenzusetzen – und das, obwohl Bergheim immer nach dem gleichen Prinzip angriff: Aus dem Mittelfeld wurde ein langer Ball über die Frauenberger Abwehr auf einen Stürmer gespielt. Meist war Torhüter Daniel Arndt einen Schritt schneller.

Aber in der zehnten Minute war Bergheim doch erfolgreich. Dass Marlon Große mit einem traumhaften Freistoß aus 22 Metern in den Winkel (14.) den Frauenberger Ausgleich erzielte, war eher Glück. Letzteres hatte Bergheim aber zehn Minuten später auch. Eigentlich hatten Frauenbergs Verteidiger einen langen Ball abgefangen – so dachten die Zuschauer zumindest. Aber das Leder prallte von Thomas de Vries’ Knie zum einschussbereiten Bergheimer Stürmer. Nach einem Foul an Niklas Granrath im Strafraum verwandelte der Gefoulte den fälligen Elfmeter in der 44. Minute selbst zum 2:2.

Der Moment vor dem 1:2: Frauenbergs Thomas de Vries (l.) legt den Ball dem Gegner unglücklich mit dem Knie vor.

Der Moment vor dem 1:2: Frauenbergs Thomas de Vries (l.) legt den Ball dem Gegner unglücklich mit dem Knie vor.

In Halbzeit zwei dominierte der Kampf das Spiel. Das Spiel wurde ruppiger, der Unparteiische verteilte auf beiden Seiten in den zweiten 45 Minuten jeweils vier Gelbe Karten. Ein verwandelter Strafstoß (70.) nach Foulspiel an der Grenze des Strafraums und das 2:4 kurz vor Schluss besiegelten Frauenbergs Schicksal.

Das war gut

Der ersatzgeschwächte SV Frauenberg – in der Nachspielzeit wurde sogar Co-Trainer Norbert Pütz eingewechselt – bewies Moral und zeigte sich auch lernfähig. Über den Kampf hielt sich die Kaiser-Elf im Spiel. Mehr war an diesem Tag einfach nicht drin.

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Das war schlecht

Die ersten 20 Minuten. Frauenberg fand kein Mittel gegen das immer gleiche Angriffsmuster: Weder unterband das Mittelfeld die Pässe, noch konnten die Verteidiger die Bergheimer Stürmer stoppen. Aber die SVF-Spieler zeigten sich lernfähig.

Das sagt der Trainer

„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen angesichts der dünnen Personaldecke“, sagte Sebastian Kaiser, der besonders die Moral des Teams nach den beiden Rückständen lobte.

Frauenberg: Arndt, Schindler, Hasanovic (90. Pütz), de Vries, Klein, Esser (81. Hilger), Große (86. Schorn), Otten, Schumacher, Moruz, Granrath (81. Schmitz).

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