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Fußball-LandesligaTuS Zülpich glänzt mit taktischer Finesse und Offensivkraft

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt zwei Fußballer im Kampf um den Ball.

Ballsicher trotz Tacklings: Thomas Leßenich vom TuS Zülpich (M.) im Spiel gegen den SV Rott.

Trotz zahlreicher Ausfälle bezwangen die Zülpicher Fußballer den SV Rott ungefährdet.

TuS Zülpich – SV Rott 5:2 (2:1). Wer an diesem sonnigen Fußballsonntag den Weg ins heimische Stadion in der Blayer Straße fand, anstatt das parallel laufende Aufstiegsspiel des 1. FC Köln zu verfolgen, der dürfte seine Entscheidung nicht bedauert haben – trotz der mahnenden Worte von Stadionsprecher Werner Wegge, der das Publikum scherzhaft so begrüßte: „Hoffentlich bereut Ihr es nicht, heute hier und nicht in Köln-Müngersdorf zu sein.“

Nein, bereuen musste niemand etwas – denn was der TuS Zülpich in der Fußball-Landesliga gegen den Tabellennachbarn SV Rott auf den Platz zauberte, war über weite Strecken ein starker Auftritt mit Offensivpower, taktischer Finesse und fünf Treffern.

Dabei hatte das Spiel alles andere als optimal für die Mannschaft von Trainer David Sasse begonnen. Bereits in der 8. Minute nutzte Rott eine Unachtsamkeit in der Zülpicher Hintermannschaft. Nach einem kapitalen Fehlpass von Georg Salmon bedankte sich Rotts Kapitän Iljazovic mit dem 1:0. Ein denkbar ungünstiger Start, den Sasse später als „dummes Gegentor“ einordnete.

Das Bild zeigt einen Fußballer, den zwei Gegenspieler nicht aufhalten können.

Mit dem Tor zum 1:1 läutete der Zülpicher Nico Berekoven (am Ball) im Spiel gegen den SV Rott die Wende ein.

Doch die Gastgeber brauchten nur zehn Minuten, um zu antworten: Nico Berekoven traf nach 18 Minuten zum 1:1-Ausgleich. Zülpich war nun besser im Spiel, ohne jedoch zu glänzen. Erst eine taktische Umstellung sollte die Partie zugunsten des TuS kippen. Sasse stellte vom anfänglichen 3-5-2 auf eine Viererkette mit offensiver Doppelzehn um. Fortan rollte eine Angriffswelle nach der anderen auf das Tor der Gäste zu. In der 34. Minute war es Devin Nickisch, der mit seinem Schuss zur 2:1-Führung traf. Damit ging es auch in die Halbzeit.

„Wir haben taktisch reagiert, sind sehr offensiv geworden, haben die Räume im Zentrum bespielt – genau das war der Schlüssel“, so Sasse, der mit der Reaktion seiner Mannschaft hochzufrieden war. „Wir spielen mittlerweile drei Systeme und passen uns ständig im Spiel an – das hat uns heute den Sieg gebracht.“

Das war für mich kein Elfer, ich hab's mir auf Video angeschaut.
David Sasse, Trainer des TuS Zülpich

Der Vorsprung wurde nach der Pause ausgebaut. In der 52. Minute köpfte Johannes Püllen zum 3:1 ein. Rott war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, auf die Umstellungen zu reagieren, Zülpich hingegen kombinierte sich munter durch die gegnerischen Reihen. Spätestens als Torjäger Marvin Iskra in der 73. Minute seinen bereits zehnten Saisontreffer zum 4:1 erzielte, war die Partie entschieden.

Den Schlusspunkt setzte Julian Eversheim

Der SV Rott kam durch einen Foulelfmeter auf 2:4 heran (87.) – erneut traf Iljazovic. Doch das war für Sasse reine Ergebniskosmetik: „Das war für mich kein Elfer, ich hab's mir auf Video angeschaut. In der Landesliga darfst du dafür keinen geben – sonst haben wir pro Spiel fünf Elfmeter.“

Den Schlusspunkt setzte Julian Eversheim zwei Minuten später mit dem Treffer zum 5:2-Endstand. Die Zuschauer feierten ihre Mannschaft für eine starke zweite Halbzeit und einen überzeugenden Sieg gegen einen direkten Tabellennachbarn.

Für Trainer Sasse war der Sieg auch ein Beleg für die breite Qualität seines Kaders – trotz vieler Ausfälle. Es fehlten gleich ein halbes Dutzend potenzieller Stammkräfte. Dennoch wurde der achte Tabellenplatz nicht nur verteidigt, sondern auch mit 40 Punkten gefestigt.

„Wir haben das als Team einfach hervorragend kompensiert“, resümierte Sasse. „Es war ein kollektiver Sieg, ein kollektives Auftreten. Es gibt keinen, den ich besonders hervorheben möchte – die Mannschaft war insgesamt stark. Aber es ist auch klar: Da ist noch Luft nach oben“, sagte der Trainer.