Nach dem TuS Vernich aus der Staffel 1, steht nur auch der SSV Golbach als Aufsteiger in die Kreisliga A fest. Der Erfolg des FC Do-Ri ist am Ende wertlos.
Do-Ri hat das NachsehenSSV Golbach macht mit 6:1 sein Meisterstück zum Aufstieg

Nach dem 4:1 kannte der Jubel schon keine Grenzen mehr. Nach dem Schlusspfiff wurde es beim SSV Golbach dann anders wild.
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Nach dem TuS Vernich aus der Staffel 1, steht nur auch der SSV Golbach als Aufsteiger in die Kreisliga A fest. Die Eifeler setzten sich am Ende sehr souverän bei der SG Houverath/Mutscheid mit 6:1 (2:0) durch.
1. Minute: Die Ausgangslage ist klar. Gewinnt der SSV Golbach, kann der FC Dollendorf/Ripsdorf im Parallelspiel bei den Sportfreunden 69 machen, was er will. Weil der SSV den direkten Vergleich gewonnen hat, wäre er aufgestiegen, auch wenn das Torverhältnis für Do-Ri spricht.
2. Minute: Erstes Ausrufezeichen von Golbach. Luca Adaldo trifft den Außenpfosten.
10. Minute: Zweite Chance für Golbach. Kai Müller prüft SG-Keeper Lukas Lanzerath.

Sieht komisch aus, war aber effektiv. Golbachs Finn Harnisch (r.) legt den Ball in die Mitte.
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Die frühe Führung durch Jan Malsbenden. Der Stürmer markierte das 1:0 für den SSV Golbach bei der SG Houverath/Mutscheid.
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15. Minute: Nach einem tollen Angriff über die rechte Seite spielt Adaldo den Ball in die Mitte zu Jan Malsbenden, der mit dem 1:0 das Tor zur Kreisliga A weit aufschießt.
20. Minute: Valeri Stier versucht es aus rund 25 Metern. Mehr als Sonderapplaus der rund 100 Golbacher Fans ist aber nicht drin.
25. Minute: Lebenszeichen der Platzherren. Auch die versuchen es aus der Ferne. Der Schuss von Florian Dederichs bringt aber nichts ein.
26. Minute: Adaldo muss das 2:0 machen, setzt den Ball aber an den Pfosten. Wird dabei aber auch nicht gerade regelkonform gestört. Es ehrt ihn daher, dass er weiterspielt und nicht Elfmeter fordert.
27. Minute: Jan Malsbenden muss das 2:0 machen, schießt aber aus drei Metern zwei Meter über das Tor. „Wenn sich das mal nicht rächt“, stellen auch die Mutscheider fest.
33. Minute: Da ist das 2:0. Kopfball von Jan Hofmann. Doch Abseits. Es bleibt beim 1:0.

So sehen Kreisliga-A-Aufsteiger aus: Der SSV Golbach machte mit dem 6:1-Erfolg bei der SG Houverath-Mutscheid sein Meisterstück.
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Einstudierter Jubel: Max Hofmann und Jan Malsbenden lassen es sich schmecken.
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38. Minute: Endlich Emotionen. Abseits des Spielgeschehens gerade Hofmann und Dederichs aneinander. Erstgenannter krümmt sich vor Schmerzen, der andere macht auf Unschuldslamm. Weiter geht es.
45. Minute: Max Hofmann macht – und nun wirklich – das 2:0. Nach starker Vorarbeit von Kai Müller schießt Hofmann ein.
48. Minute: Kai Müller muss den Deckel drauf machen. Sein Heber geht aber über das Tor – wenn sich das mal nicht rächt.
53. Minute: Adaldo krönt seine überragende Leistung mit einem sehenswerten Tor. Der Deckel ist drauf – oder?
56. Minute: In Marmagen, wo zu diesem Zeitpunkt Dollendorf-Ripsdorf mit 1:0 führt, nimmt man den Anschlusstreffer gerne zur Kenntnis. Lukas Kleefuß trifft per Strafstoß zum 1:3 aus Sicht der Gastgeber.
70. Minute: Sollte Do-Ri noch Hoffnung auf ein Fußballwunder in der Mutscheid gehabt haben, ist diese Hoffnung nun zerstört. Jan Malsbenden, der ebenfalls ein starkes Spiel macht, krönt ebenfalls seine Leistung und erzielt seinen zweiten Treffer an diesem Tag.

Aufstieg perfekt, Jubel grenzenlos: Der SSV Golbach spielt in der kommenden Saison in der Kreisliga A.
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78. Minute: Doppelpack Teil 2. Auch Max Hofmann markiert seinen zweiten Treffer. Und – wie beim ersten Tor auch – jubelt er auch im Gedanken an seinen im Juni 2024 gestorbenen Mannschaftskollegen. Dafür zieht er sein Trikot aus – und erhält im letzten Saisonspiel, kurz vor dem Aufstieg, beim Stand von 5:1 die Gelbe Karte. Diese Schwachsinnsregel gehört abgeschafft. Denn auch am ersten Spieltag darf es fürs Trikotausziehen einfach keine Gelbe Karte geben.
86. Minute: Der eingewechselte Maurice Gölden setzt sich stark durch, will zum besser platzierten Malsbenden spielen, doch ein Mutscheider schiebt den Ball über die Linie.
90. Minute: Das Spiel ist längst gelaufen, die Aufstiegsshirts sind schon zur Bank gebracht worden – und auch angezogen worden.
90. Minute: Abpfiff. Der Jubel beim SSV Golbach kennt keine Grenzen. Es gibt Kölsch, Pils und Sekt. Getrunken wird davon zunächst wenig. Hauptsache, es spritzt.
Irgendwann danach: „Die Mannschaft hat heute sehr viel richtig gemacht. Wie in jedem Spiel nach dem Erfolg über Do-Ri. Der Aufstieg ist verdient, die Jungs habend das überragend gemacht“, sagt Trainer Michael Müller, der mit Andreas Malsbenden und Max Hofmann der Vater des Erfolgs ist.
Der Erfolg des FC Dollendorf-Ripsdorf ist am Ende wertlos
SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim – FC Dollendorf-Ripsdorf 0:3 (0:1). Der FC Dollendorf-Ripsdorf sicherte sich mit einem überzeugenden 3:0-Auswärtssieg bei der SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim drei Punkte – doch die Stimmung blieb gedrückt. Der Grund: Konkurrent SSV Golbach gewann ebenfalls und machte damit den Aufstieg perfekt.
„Gerade in der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan, den tiefen Naturrasen anzunehmen. Unser Kurzpassspiel hat nicht gegriffen“, analysierte Do-Ris-Spielertrainer Alexander Huth. Viele Aktionen blieben in Einzelaktionen stecken, die Pässe kamen nicht präzise genug – dennoch ging der FC in der 33. Minute verdient in Führung: Mathias Diederichs platzierte eine präzise Flanke von Björn Hoffmann zum 1:0 ins Netz.
Nach der Pause zeigte Do-Ri eine deutliche Leistungssteigerung. Die Mannschaft ließ Ball und Gegner besser laufen, dominierte die Partie und belohnte sich: Wieder war es Diederichs, der in der 73. Minute nach einer weiteren punktgenauen Hoffmann-Flanke zum 2:0 einköpfte.
Den Schlusspunkt setzte Hoffmann selbst, als er in der 87. Minute eine gelungene Kombination im Fünfmeterraum zum 3:0-Endstand abschloss.

Do-Ris Björn Hoffmann (l.) freut sich kaum über seinen Treffer zum 3:0. Zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass Golbach aufsteigen wird.
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Beim Duell zwischen den Sportfreunden 69 und dem FC Do-Ri wurden intensive Zweikämpfe geführt.
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Trotz des souveränen Erfolgs wollte keine echte Freude aufkommen. Immer wieder schweiften die Blicke der Fans aufs Handy – die Nachricht vom Sieg der Golbacher ließ Hoffnung auf ein Aufstiegswunder zerplatzen. Zwar ist der FC punktgleich mit dem SSV, hat sogar das bessere Torverhältnis – doch der direkte Vergleich entscheidet. Und der spricht für Golbach.
Trainer Huth zeigte sich nachdenklich: „Wir haben nach der Niederlage in Golbach gesagt, dass wir uns nichts mehr vorwerfen lassen wollen. Das haben wir mit drei klaren Siegen auch geschafft. Aber dass wir trotz Punktgleichheit und besserem Torverhältnis nicht aufsteigen, tut weh.“ Auch die Regelung selbst sieht er kritisch: „In fast allen Ligen der Welt zählt das Torverhältnis. Diese Regeländerung des Fußballkreises ist für mich nicht nachvollziehbar. Aber wir wussten es vorher und wir hatten es selbst in der Hand. Das soll jetzt keine Entschuldigung sein. Dadurch ergibt sich aber halt noch ein viel, viel bitterer Beigeschmack zum Spiel heute.“