Besuch beim WeltmeisterSchlagkräftiges Training für Kicker aus Mechernich

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Vermutlich keinen Wirkungstreffer erzielte TuS-Spieler Pascal Weiss bei Ex-Weltmeister Baker Barakat.

Euskirchen/Mechernich – Der Eingangsbereich wirkt leicht verstaubt und irgendwie unscheinbar – aber auch prunkvoll und pompös. Er versprüht den Charme glorreicher Tage, macht aber auch Mut, immer mit einem Ziel vor Augen durch das Leben zu gehen. Baker Barakat betreibt das Energy Gym, ein Boxstudio mitten in Euskirchen. Und das seit mittlerweile 21 Jahren. Barakat ist achtfacher Weltmeister in verschiedenen Kampfsportarten und das bei verschiedenen Verbänden. Zwar ist seine große Zeit schon ein paar Jahre vorbei, doch das Feuer des Sports hat ihn nie losgelassen.

Das erfahren auch die Fußballer der TuS Mechernich. Coach David Kremer hatte seine Jungs zu einer besonderen Trainingseinheit nach Euskirchen geschickt. Dort nimmt sie Barakat unter seine Fittiche. Der 1,70 Meter große Kickboxer zeigt dem einen oder anderen Fußballspieler schon während der Aufwärmphase seine Grenzen auf. Unterstützt wird er an diesem Nachmittag von Frank Chelmowski und Sarah Haberland.

Sport leidet unter Corona-Auflagen

Für Spieler Marcus Georgi, der gerade nach einer langen Verletzungspause wieder einsteigt, ist es eine gute, aber keine ständige Sache. „Für einmal ist so eine Trainingseinheit richtig gut, aber das jeden Tag zu machen, wäre dann doch nicht meins“, sagt der Routinier.

Acht Weltmeistertitel

Baker Barakat (40) aus Kommern wurde in Syrien geboren und lebt seit 1989 in Deutschland. Er ist ein vielseitiger Kampfsportler, der in seiner Karriere 256 Kämpfe bestritt, von denen er 198 gewann. Der Kurde holte sich acht Mal den Weltmeistertitel in den Sportarten und Regelwerken Thai-Boxen, K1, Boxen und Muay-Thai und ist Betreiber des Energy Gym in Euskirchen. (roc) www.energy-gym.eu

Für Barakat, der nach wie vor die Wettkampflust in sich trägt, ist die Corona-Zeit nicht einfach, er meistert sie aber gut. „Hätte ich nicht den Rückhalt der Sponsoren und das Verständnis meiner Mitglieder, dann wäre der Laden schon seit eineinhalb Jahren zu“, sagt Barakat. Der Sport in seinem Studio leide unter den stetig wechselnden Auflagen, sodass er sogar einen Schritt weiter denkt. „Ginge es nach mir, dann würde ich alle Einschränkungen aufheben, um wieder zur Normalität zurückzukehren“, so das Kraftpaket.

Aufgeben ist keine Option

Wettkämpfe oder gar die vor Jahren noch von ihm veranstalteten Fight Nights sind schon lange kein Thema mehr. Doch Aufgeben ist keine Option, denn gerade die Trainingseinheiten für Kinder und Jugendliche spornen Barakat und sein Team an weiterzumachen. „Wir haben eine Verpflichtung und der kommen wir nach, auch wenn es nicht einfach ist“, sagt der als Schulbegleiter tätige Barakat.

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Aber auch sich selbst will er es noch einmal beweisen. „Mein Ehrgeiz ist groß, es noch einmal im Ring wissen zu wollen“, sagt Barakat. Er will sich durchbeißen. So wie es die 18 Kicker der TuS Mechernich tun, von denen noch einige in den Ring steigen und sich im Eins-gegen-eins dem Ex-Weltmeister stellen.

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