Die Hinrunde in den Kreisligen ist vorbei. Zeit für eine Zwischenbilanz. Und acht Feytaler schließen sich dem SC Wißkirchen an.
Kreisliga-KolumneDie Mammutwinterpause im Kreis Euskirchen hat begonnen

Ein Sprung wie gemalt: Doch Dollendorf-Ripsdorf, hier Samuel Zerbe (in Weiß), trennt sich vom TuS Dreiborn 1:1.
Copyright: Franz Küpper
Das war's. Tschö mit ö. Die Fußball-Kreisligen im Kreis Euskirchen gehen in den Winterschlaf. Sollen sich doch die hohen Herren auf Verbandsebene und deren Zuschauer noch bis Mitte Dezember den Allerwertesten abfrieren! Die Kreisligisten steigen von Bier auf Glühwein um. Nach Karneval kommen sie wieder, genauer gesagt: am 1. März. Bis dahin gibt es noch ein paar Nachholspiele, wenn das Wetter es zulässt. Und einige Kreisligisten darf man auch am Wochenende im Pokal sehen. Auch hier gilt: nur dann, wenn der angekündigte Wintereinbruch den Ansetzungen keinen Riegel vorschiebt. Zeit für eine Zwischenbilanz in den Kreisligen B und C.
Vorab: Aktuell steigen aus der Bezirksliga zwei von vier Mannschaften aus dem Fußballkreis ab: Wißkirchen auf jeden Fall, da das Team vor der Spielzeit zurückgezogen wurde. Und dann befindet sich auch Erftstadt-Lechenich auf einem Abstiegsplatz. Für die kommenden Berechnungen gehen wir von einem Aufsteiger in die Bezirksliga aus, auch wenn Zülpich II momentan im direkten Vergleich aller zweitplatzierten Kreisliga-A-Teams am Mittelrhein auf Rang drei hinter Würm-Lindern (Kreis Heinsberg) und Lindlar (Kreis Berg) liegt.
Dementsprechend würden dann vier Teams aus der Kreisliga A absteigen. Aktuell sind das neben Golbach mit Vernich, Lommersum und DHO gleich drei der vier Weilerswister Teams. Aus den B-Ligen gäbe es drei Aufsteiger und sieben Absteiger. In den C-Ligen steigen jeweils die beiden besten Teams jeder Staffel auf.
Kreisliga B1: Billig/Veytal trifft im Kollektiv, Absteiger tun sich schwer
Die SG Billig/Veytal hat eine Ausnahmestellung im Kreis Euskirchen. Als einziges Seniorenteam hat sie in der Hinrunde kein Meisterschaftsspiel verloren und thront auf dem direkten Aufstiegsplatz. Billig/Veytal hat die beste Offensive (48 Tore) und die beste Defensive (7 Gegentore). Nur Roitzheim (1:1), Inter Euskirchen (1:1) und Bürvenich/Schwerfen/Sinzenich (na, raten Sie mal) haben dem Tabellenführer bisher Punkte gestohlen.
Spannend allerdings: Trotz der 48 erzielten Tore tauchen die beiden besten Torschützen erst auf Platz 16 auf: Dominik Pätkau und Abdul Hamit Saka haben beide jeweils fünf Treffer erzielt. Kein Vergleich zu den Zahlen von Miguel Andres Koury (14 Tore) von Erftstadt-Lechenich II und Valdon Halimi (12 Tore) von Inter Euskirchen.
Den nur halb-dankbaren zweiten Platz nimmt derzeit der Bliesheimer BC mit drei Punkten Rückstand ein. Stand jetzt müsste er in ein Entscheidungsspiel gegen den Zweiten der Kreisliga B2. Dazu später mehr.
Absteiger gäbe es momentan drei: Bessenich II hat seine Mannschaft im Laufe der Hinrunde zurückgezogen. Kreisliga-A-Absteiger Füssenich-Geich enttäuscht und hat gerade einmal vier Punkte geholt. Der viertletzte SC Roitzheim, noch ein Kreisliga-A-Absteiger, hat derzeit im staffelübergreifenden Vergleich einen höheren Punktequotienten und würde die Klasse halten.
B1/B2: Feytal zieht zurück, Spieler gehen nach Wißkirchen
Drittletzter mit acht Punkten ist der SC Wißkirchen II, der nun mit Feytal-Power den Abstieg verhindern will. Jens Krämer, Daniel Limburg, Diogo Morgado, Alexander May, Timo Quast, Magnus Rosenfeld, Florian Seif und Michael Schneider wechseln allesamt vom B2-Rückzieher nach Wißkirchen. „Unser Kader war von Anfang an mit 15 Spielern sehr klein“, sagte Feytal-Trainer Alexander May.
Als sich dann auch noch zwei Spieler schwerer verletzt hatten und länger ausfielen, sei es nicht mehr möglich gewesen, elf Spieler zuammenzubekommen. Auch die Trainingsbeteiligung sei dementsprechend schwach gewesen. Da auch die Suche nach neuen Spielern erfolglos geblieben war, habe man sich dann schweren Herzens gemeinsam mit dem Vorstand für den Rückzug entschieden.
Kreisliga B2: DoRi droht die dritte tragische Saison in Folge
Dank der gewaltigen Offensivpower haben die meisten wohl mit dem FC Dollendorf-Ripsdorf auf Platz eins gerechnet. Und DoRi stellt mit 57:15 Toren auch den Spitzenwert, was geschossene und kassierte Tore angeht. Allein Mathias Diederichs hat 21 Treffer beigesteuert und damit sechs Tore mehr als Tim Winter von der SG Keldenich/Scheven. Aber: DoRi hat ein Spiel mehr verloren als der Diederichs Ex-Verein, die SG Hellenthal, die zeigt, dass man als Kreisliga-A-Absteiger um den Wiederaufstieg mitspielen darf. Der Hellenthaler Sieg gegen DoRi hat dem Team von Thomas Valtinke einen Matchball in Sachen direkter Vergleich geliefert.
Sollte DoRi erneut Zweiter werden, wäre es schon tragisch. Vor zwei Spielzeiten verlor der FC das Entscheidungsspiel auf heimischem Platz gegen die TB-SV Füssenich-Geich. In der vergangenen Saison wurde man punktgleich und trotz des besseren Torverhältnisses Zweiter hinter Golbach, weil man im direkten Vergleich hinten lag. Momentan wäre die Partie gegen Bliesheim auch geografisch ein Maximalunterschied zwischen Nord und Süd.
Absteiger gäbe es aus der Staffel 2 gleich vier. Die TSV Feytal hat ihr Team zurückgezogen. Schönau (drei Punkte) und Houverath/Mutscheid (sechs Punkte) stehen momentan unter dem Strich. Und Firmenich hat mit neun Punkten aus zwölf Spielen einen schlechteren Punktequotienten als Roitzheim (zwölf Punkte aus zwölf Spielen) und würde ebenfalls absteigen.
Kreisliga C1: Blessem II ist das Maß der Dinge
Am Mittwoch hätte eigentlich die Tabelle gerade gezogen werden sollen. Aber wegen einer Platzsperre in Blessem bleibt sie krumm. Der Tabellenführer hätte den Euskirchener TSC empfangen. Bei einem Punktgewinn der Euskirchener hätte sich das Tableau entscheidend verändert.
Blessem II ist das Maß der Dinge, hat 25 Punkte aus zehn Spielen geholt. Ein Spiel mehr bestritten hat der SSV Lommersum II, dessen Spieler Fabian Körsgen mit David Leopold von Weilerswist II die Torjägerliste mit je neun Treffern anführt. Der ETSC, der zum ersten Mal in der tiefsten Liga im Kreis antritt, hat einen Punkt weniger als Lommersum und hätte den SSV bei einem Unentschieden wegen des gewonnenen direkten Vergleichs überholt.
Kreisliga C2: Arloff/Kirspenich braucht neue Impulse auf Platz zwei
Es steuert momentan auf einen Dreikampf zwischen Mechernich II (27 Punkte, zehn Spiele), Arloff/Kirspenich (26 Punkte, elf Spiele) und Flamersheim/Kirchheim II (25 Punkte, elf Spiele) zu. Die drei Teams sowie Rotbachtal/Strempt II auf Platz vier haben alle mindestens 45 Tore erzielt. Bester Torschütze ist Mechernichs Fabrice Stallzus mit 22 Treffern vor Arloffs Tim Busch mit 16 Buden.
Die beste Defensive stellt neben Arloff/Kirspenich Billig/Veytal II (Platz neun). Beide Teams haben nur 16 Gegentreffer zugelassen. Da verwundert es sehr, dass Arloff/Kirspenich und Trainer Sven Gräbe mittlerweile getrennte Wege gehen. Es klingt seltsam, wenn es heißt, dass man „neue Impulse“ setzen will (diese Begründung nennt Gräbe laut eines Fußballportals), obwohl man nur ein Spiel verloren hat und auf einem Aufstiegsplatz steht. Andererseits wird von Arloffer Seite auch angeführt, dass es keine sportlichen Gründe für die Personalie gab. Da sagt man viel, obwohl man nichts gesagt hat.
Ebenfalls in der Kreisliga C2 spielt die momentan vielleicht schlechteste Seniorenmannschaft im Kreis. Der VfL Kommern II hat alle elf Spiele verloren, eine Tordifferenz von 6:70. Die knappste Niederlage war das 2:3 gegen Ülpenich-Nemmenich-Elsig II. Ansonsten verlor man immer mit mindestens vier Toren Unterschied, besonders deutlich wurde es gegen Schönau III (1:11) und Rotbachtal/Strempt II (0:12). Die sechs Kommerner Torschützen sind: Florian Hunkirchen, Yannic Beckers, Maurice Weiermann (2), Kyriakos Buburas und Phoenix Senger.
Kreisliga C3: Oleftal und DoRi II liegen knapp vor Kommern
Wenn wir bei schwachen Teams bleiben: In der Kreisliga C3 ist mit dem SV Schöneseiffen II noch eine Mannschaft, die bislang keinen einzigen Sieg verbuchen kann. Aber immerhin gab es gegen Nöthen-Pesch-Harzheim III ein 3:3, sodass die Schöneseiffener nicht punktlos sind.
An der Spitze stehen Oleftal und DoRi II. Beide haben 27 Punkte und exakt einmal verloren: Oleftal unterlag Weyer mit 1:2, DoRi dem Tabellenführer mit 0:3. Beide Klubs habe auch nur jeweils acht Treffer zugelassen. Oleftal hat aber 49 Tore erzielt, DoRi 45, wobei der direkte Vergleich zählt. In Schlagdistanz befindet sich mit 24 Punkten Kommern, mit 42:9 Toren sind die restlichen Werte ähnlich. Aber gegen die beiden Teams über Kommern setzte es Niederlagen.
Bester Torschütze der Liga ist Oleftals Enis Etemi (19 Treffer) vor Volker Daniels (DoRi II) und Silar Grisar-Salentin (Kommern). Beide haben das Dutzend vollgemacht.

