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Fußball-Kreisliga AErste Krise beim SSV Golbach nach dem Höhenflug

Lesezeit 3 Minuten
Patrick Züll (l.), hier beim Hinrundenspiel gegen Ländchen-Sieberath, analysiert die Lage des SSV Golbach.

Patrick Züll (l.), hier beim Hinrundenspiel gegen Ländchen-Sieberath, analysiert die Lage des SSV Golbach.

Seit Mitte Oktober hat der SSV Golbach in der Kreisliga A kein Pflichtspiel mehr gewonnen. Zuletzt gab es zwei deftige Pleiten.

17 Gegentore in zwei Spielen: zehn gegen die JSG Erft, davor sieben gegen Lommersum. „Das ist ein Drittel all unserer Gegentore“, rechnet Golbachs Trainer Patrick Züll vor. Der letzte Sieg in der Kreisliga A datiert auf den 13. November – und zählt nicht, weil Erftstadt-Lechenich II zurückgezogen hat. Also muss man noch einen Monat weiter zurückgehen, bis zum 16. Oktober, zum 5:1 gegen Euskirchen.

Die Lage beim SSV Golbach ist gefährlich. Mit 15 Punkten hat man sechs Zähler Vorsprung vor dem Abstiegsplatz 14. Die nächsten Wochen sind entscheidend. Denn nach dem Spiel gegen D-H-O am Sonntag stehen innerhalb von drei Wochen drei Partien gegen Teams, die hinter Golbach platziert sind, an. „Zwei Siege brauchen wir, dann sind wir sicher“, rechnet Züll vor.

Schon beim Aufstieg totgeredet

Für ihn und sein Team ist es die erste richtige Krise. „Nach dreieinhalb Jahren Höhenflug“, ergänzt Züll. „Meine Spieler kennen das nicht. Ich als Trainer auch nicht“, gibt er zu. 2020 ist Golbach in die Kreisliga A aufgestiegen – und wurde schon vor Start der Saison totgeredet. „Ihr geht runter. Das gibt nichts“, lauteten die Vorhersagen. „Wir haben bewiesen, dass es doch geht“, sagt Züll, ist aber auch ehrlich: „Wir haben zwei Jahre über unserem Limit gespielt.“ Platz fünf in der Corona-Saison und zuletzt Platz 4 zeigen das.

Einige Teams in der Kreisliga A sind stark von einzelnen Spielern abhängig: Frauenberg von Marcel Kaiser, Flamersheim von Paul Doppelfeld. Selbst bei Tabellenführer Wißkirchen mit seinem mit Talenten gespickten Kader ist einfach weniger Qualität auf dem Platz, wenn Ben Decker ausfällt.

Lebensversicherung Max Hofmann

In Golbach heißt die Lebensversicherung Max Hofmann – eine, mit der man vor der Saison überhaupt nicht gerechnet hatte, denn da war er noch bei Erftstadt-Lechenich. Doch das Abenteuer Landesliga beendete Hofmann nach nicht einmal einem Jahr und kehrte im September nach Golbach zurück. Elf Tore in zehn Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Doch im Februar, im Testspiel gegen Sötenich, zog er sich einen Innenbandriss zu. Gegen die JSG Erft verletzte sich dann Kapitän Jan Hofmann, der zweite nominelle Stürmer im Team, schwer. Beide Hofmanns fallen bis Saisonende aus. Hinzu kommen weitere Personalprobleme. „Am Ende fehlten gegen die JSG Erft sieben Stammkräfte“, erklärt Züll.

Keine Trainingszeiten in Kall

Auch die Trainingssituation im Winter sei alles andere als optimal. Zeiten in Hallen oder auf anderen Plätzen in der Gemeinde Kall gibt es keine. Trainiert wurde in Dahlem auf der Asche. „Mitte/Ende März konnten wir erstmals bei uns in Golbach trainieren“, so Züll.

Aufgeben gibt es für ihn und sein Team nicht. „Wir haben noch sieben Heimspiele, da wollen wir Punkte sammeln.“ Züll ist davon überzeugt, dass sein Team die Klasse hält. Für kommende Saison hat er als Trainer auf jeden Fall schon zugesagt.

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