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Fußball-LandesligaBrands Keeper  Daniel Bräuer lässt TuS Zülpich verzweifeln

3 min
Daniel Bräuer fängt den Ball. Vor ihm kommt Dominik Spies nicht an eben jenen.

Überragende Leistung: Gästekeeper Daniel Bräuer schnappt sich den Ball.

Ein Unentschieden zum Saisonauftakt: Der Schlussmann von Raspo Brand rettet seinem klar unterlegenen Team einen Zähler beim TuS Zülpich.

TuS Chlodwig Zülpich – DJK Rasensport Brand 2:2 (0:1). Um in der Sprache von „Heavy-Metal-Freund“ David Sasse zu bleiben: Es rockte schon am ersten Spieltag wieder ordentlich an der Blayer Straße, wo die Hausherren ihren Konkurrenten fast permanent mit Power-Fußball in die Defensive drängten. Einzig das Endergebnis konnte den ansonsten rundum begeisterten Coach nicht zufriedenstellen.

Torwart in Galaform: Nicht nur die Schreibweise war ungewöhnlich

Während TuS-Keeper Jan Beyers – der einzige Neuzugang in der Startelf – bei seiner Premiere einen eher undankbaren Nachmittag erlebte (es gab für ihn so gut wie keine Möglichkeit, sich durch Paraden auszuzeichnen), lief es für seinen Rivalen auf der anderen Seite des Spielfeldes genau umgekehrt. Die Zülpicher Offensive gab Brands Schlussmann Daniel Bräuer im Verlauf der Partie reichlich Gelegenheit, nachdrücklich auf sich aufmerksam zu machen.

Genauso außergewöhnlich wie die Schreibweise seines Nachnamens war die Leistung des 26-Jährigen, der mindestens eine Handvoll hundertprozentiger Möglichkeiten der Gastgeber mit Wahnsinnsreflexen zunichtemachte. Selten hatte ein Torhüter auf der Zülpicher Platzanlage einen so großen Anteil am Punktgewinn seines Teams wie in diesem Fall.

Aus heiterem Himmel: Nils Küppers stellt die Partie auf den Kopf

Nach einer Phase des gegenseitigen Abtastens nahmen die Römerstädter das Heft klar in die Hand, konnten aus ihren Chancen aber kein Kapital schlagen. Neben dem famosen Gästetorwart sorgten auch die unpräzisen Abschlüsse – sowohl aus dem laufenden Spiel als auch bei Standards – dafür, dass es zehn Minuten vor der Pause noch torlos stand. Einer der ganz seltenen Vorstöße der Gäste brachte den TuS dann sogar ins Hintertreffen, weil Nils Küppers am zweiten Pfosten den Ball relativ unbedrängt über die Linie drücken konnte – der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

Pascal Schiffer klatscht mit einem Mitspieler ab.

Debüt nach Maß: Pascal Schiffer traf sechs Minuten nach seiner Einwechslung.

Nico Berekoven hat die Hände auf die Hüften gestützt.

Spieler des Spiels: Nico Berekoven

Kurz nach der Halbzeit kam es noch schlimmer: Begünstigt durch einen Ballverlust im Zentrum war die Deckung plötzlich komplett offen und Delany Arigbe erhöhte im zweiten Versuch auf 2:0. Wenn der Schütze wenige Augenblicke später seinen Lupfer frei vor Beyers nicht völlig vermasselt hätte, wäre die Partie wohl entschieden gewesen. Dass es nicht so kam, hatten die Zülpicher ihren Comeback-Qualitäten und einem Joker zu verdanken.

Ein Debüt wie geschmiert: Pascal Schiffer trifft nach der Einwechslung

Gerade einmal fünf Minuten war Pascal Schiffer, der Neuzugang von Absteiger Germania Erftstadt-Lechenich, auf dem Kunstrasen, da hatte sich seine Einwechslung für Noel Huschke bereits ausgezahlt. Nach Ecke von Nico Berekoven stand der Mittelfeldakteur am zweiten Pfosten sträflich frei und köpfte das Spielgerät am diesmal machtlosen Bräuer vorbei in die Maschen.

Der wichtige Anschlusstreffer unmittelbar nach dem 0:2 verlieh den Zülpicher Angriffen sofort neuen Schwung und leitete die Drangphase ein, die nur acht Minuten später zum hochverdienten Ausgleich führte. Der war vor allem der Durchsetzungsstärke des über die linke Seite nach innen ziehenden Thomas Leßenich zu verdanken. Die Verteidigung konnte die Hereingabe nur unzureichend vor die Füße von Dominik Spies klären, der den Ball überlegt im rechten unteren Eck versenkte.

Schiedsrichter Jonas Stehling ließ sich von der Hektik nicht anstecken

Szenen mit hohem Emotionsgehalt gab es einige: So forderten die TuS-Anhänger und die Bank gleich mehrfach einen Strafstoß, wobei keine der Situationen den sehr guten Schiedsrichter Jonas Stehling zu einem Pfiff veranlasste. Die Vorstellung des Unparteiischen wusste vor allem dadurch zu gefallen, dass er sich nie von der stellenweise aufkommenden Hektik anstecken ließ und die Kommunikation mit den Spielern suchte. Vom ruhigen und bedächtigen Auftritt des Referees profitierte auch Nico Berekoven, der nach einer Revancheaktion mit einer Verwarnung davonkam.

Spieler des Spiels: Nico Berekoven

Der Mittelfeldakteur war ein unermüdlicher Antreiber und ließ sich auch von der einen oder anderen weniger gelungenen Aktion nicht aus der Bahn werfen. Bereitete mit einer maßgeschneiderten Ecke das wichtige 1:2 vor.