Fußball-Bezirksliga-DerbyMechernich reichen drei Auswärtstore in Zülpich nicht

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Ein Zülpicher Spieler gerät, bedrängt durch Mechernicher Gegner, ins Straucheln. Im Hintergrund stehen viele Zuschauer in knallroten Jacken des TuS Zülpich und haben die Kapuze über den Kopf gezogen.

Der Eindruck täuscht: Am Spielfeldrand halten die rotgekleideten Zülpicher Zuschauer den Jungs in den schwarzen Trikots die Daumen

Derbyzeit in der Fußballbezirksliga: Eine starke TuS Mechernich kassiert erst kurz vor Schluss durch Zülpichs Spieler Marlon Große eine bittere Niederlage. Ein früherer Mechernicher spielte eine Hauptrolle.

TuS Zülpich – TuS Mechernich 4:3 (3:2). Die Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis hatte Gästecoach Rainer Vus neben der richtigen Einstellung seiner Schützlinge auch mit dem nötigen Spielglück verknüpft. Genau hier lag der Knackpunkt bei der TuS, die sich nach katastrophalem Auftakt in die Begegnung zurückgearbeitet und drei Auswärtstore erzielt hatte, am Ende jedoch ohne Zählbares in die Röhre guckte.

„Wir hätten uns über ein Unentschieden nicht beschweren dürfen, denn Mechernich hat ein tolles Spiel abgeliefert. Meiner Mannschaft kann ich aber zugutehalten, dass sie Comeback-Qualitäten gezeigt hat“, lautete das Fazit von Zülpichs Trainer Thorsten Lewin, der einen Traumstart seiner Elf erlebte.

Ausgerechnet Lengersdorf

Ausgerechnet der ehemalige Mechernicher Tom Lengersdorf verpasste seinen früheren Teamkollegen in Rekordzeit zwei Nackenschläge (5., 6.), ohne sich dabei aus Respekt zu einer großen Jubelaktion hinreißen zu lassen. Erleichtert wurden dem Angreifer seine beiden Treffer durch einen Patzer von Tobias Groß vor dem 1:0 sowie die allgemeine Passivität der Verteidiger gegen den Vorlagengeber Devin Nickisch beim 2:0.

Der Zülpicher Spieler Tom Lengersdorf hebt nach einem seiner Tore entschuldigend die Arme.

Entschuldigende Geste: Tom Lengersdorf jubelt gegen die alten Kollegen aus Mechernich verhalten.

„Wir wollten in der Anfangsphase Vollgas geben und uns nach der Führung etwas zurückfallen lassen, um durch Mittelfeldpressing die Bälle zu erobern. Leider haben wir dabei vergessen, die zentralen Mittelfeldspieler rechtzeitig anzulaufen“, bedauerte Lewin.

  • SV Rhenania Bessenich – SV Welldorf-Güsten 3:5 (3:2). Trotz einer starken ersten Halbzeit und drei Toren von Ahmet Smajli führte die Rhenania zur Pause nur knapp, weil man sich zwei überflüssige Fehler leistete. Nach dem Seitenwechsel riss der Faden dann komplett. „Ich habe meine Mannschaft nicht mehr wiedererkannt. Wir haben nur mit langen Bällen operiert, obwohl das gar nicht unser Spiel ist und der Gegner körperlich sehr robust war“, resümierte ein enttäuschter Trainer Artur Mezler.
  • SV SW Nierfeld – SG Voreifel 1:5 (0:3). Nach zuletzt schwächeren Auftritten hatte sich die Heimelf viel vorgenommen, doch am Ende stand eine deutliche Niederlage. „Das Resultat spiegelt unsere Leistung in der ersten Hälfte wider, als wir fast keinen Zweikampf gewonnen haben“, erklärte Kapitän Florian Post, der den Anschlusstreffer von Valeri Stier vorbereitete. Danach hatten die Schwarz-Weißen die Chance, weiter zu verkürzen, doch stattdessen gelang den Gästen das vorentscheidende vierte Tor.
  • TuS Langerwehe – SV Sötenich 7:1 (1:0). „Unsere Leistung im ersten Durchgang war noch relativ in Ordnung, der zweite Abschnitt war abgesehen von der Schlussphase desolat“, berichtete Trainer Christian Hammes. Dessen Team geriet zwar erst mit dem Halbzeitpfiff in Rückstand, musste danach jedoch in kürzester Zeit drei weitere Gegentreffer hinnehmen und stand anschließend auf verlorenem Posten. Daran konnte auch das zwischenzeitliche 1:5 durch Lars Knebel wenig ändern.

Genau so schnell, wie der Zülpicher Vorsprung entstanden war, war er auch schon wieder weg, weil sich André Beaujean zweimal eiskalt präsentierte (16., 17.). Kevin Mießeler per Freistoß sowie Lukas Wollenweber hatten den Torschützen vorher gut in Szene gesetzt.

Der Zülpicher Spieler Markus Blum drückt von hinten Mechernichs Lukas Wollenweber zu Boden.

Ringkampf zwischen Zülpichs Markus Blum und Mechernichs Lukas Wollenweber.

Nach dieser turbulenten Eröffnung beruhigte sich das Geschehen, bis Schiedsrichter Moritz Klein überraschend auf Strafstoß für die Heimelf entschied. Vorausgegangen sein soll ein Foul an Thomas Leßenich, für das sich jedoch kein Abwehrspieler verantwortlich fühlte – ein eher schmeichelhafter Elfmeter, auch wenn wohl eine leichte Berührung vorlag. Nickisch, der sicher verwandelte, waren die Begleitumstände ziemlich egal, er freute sich über seinen siebten Saisontreffer.

Sehenswerter Lupfer

Anschließend hätte die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeber fallen können: Marius Lepartz und Alex Ems scheiterten am Aluminium, Marlon Große nach perfektem Steilpass von Jakob Fischer an seinen Nerven. Dadurch blieben die kämpferisch voll und spielerisch phasenweise überzeugenden Mechernicher im Geschäft und schafften durch einen sehenswerten Lupfer von Mießeler das 3:3 (77.).

„Kurz vor dem Ende dachte ich, dass beide Mannschaften mit dem Ergebnis zufrieden sind“, sagte Rainer Vus, dem eine Kombination über Leßenich, Lepartz und Vollstrecker Marlon Große fünf Minuten vor Schluss einen Strich durch die Rechnung machte.

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