„Wir stehen völlig zurecht da unten“Interview mit Mechernichs Trainer Rainer Vus

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Es gibt einiges zu tun für Mechernichs Interimstrainer Rainer Vus (M.), der nur noch im Ausnahmefall selbst spielen möchte.

Es gibt einiges zu tun für Mechernichs Interimstrainer Rainer Vus (M.), der nur noch im Ausnahmefall selbst spielen möchte.

Mechernich – Nach der Trennung von Coach David Kremer haben bei der TuS Mechernich Co-Trainer Rainer Vus und der Sportliche Leiter Guido Mertens bis zur Winterpause die Verantwortung übernommen. Im Interview spricht Vus über notwendige Änderungen, den Zustand der Mannschaft und die sportlichen Ziele. Das Spiel gegen Bergheim findet am Sonntag (15 Uhr) im Eifelstadion statt.

Wie verlief der erste Kontakt mit dem Team nach dem Trainerwechsel?

Der Wunsch nach einer Veränderung innerhalb der Mannschaft war da. Auch die Tatsache, dass Guido und ich die Leitung des Trainings übernommen haben, ist auf Zuspruch gestoßen. Wir beide sind im Verein ja keine Unbekannten. Bei mir ist es das verflixte siebte Jahr.

Was erwarten Sie von den Spielern in den kommenden Wochen?

Wir haben die Jungs an den Charakter und die Mentalität erinnert, die uns in der Vergangenheit immer ausgezeichnet haben, zuletzt aber etwas verloren gegangen sind. Alle müssen wieder mit Herz und Leidenschaft bei der Sache sein. Jeder, der zusätzlich Verantwortung übernehmen möchte, ist herzlich willkommen.

Die geringe Distanz zwischen Trainer und einigen Spielern war ein Grund für die Talfahrt. Wie wollen Sie das Problem – ausgerechnet als langjähriger Teamkollege – lösen?

Alle Beteiligten wissen, dass wir die Aufgabe nur für einen gewissen Zeitraum übernommen haben. Es liegt nun auch nicht an Guido oder an mir, sondern an der Mannschaft und daran, dass sie dazu bereit ist, die konstruktive Kritik anzunehmen. Es gibt klare Strukturen, die für alle gelten – ohne jede Ausnahme.

Was sind die wichtigsten Dinge, die jetzt verändert werden müssen?

Wir haben das System von 4-2-3-1 auf 4-4-2 umgestellt, weil es uns besser liegt und defensiv künftig mehr Stabilität verleiht. Gegen Voreifel war die Verunsicherung zunächst noch da, aber nach der Pause hat die Mannschaft mentale Stärke gezeigt und sich gegenseitig angefeuert. In Sachen Fitness gibt es Nachholbedarf und der Rhythmus fehlt bei einigen ebenfalls noch. Daran müssen wir arbeiten.

Wie ist die Rollenverteilung zwischen Guido Mertens und Ihnen?

Wir sind gleichberechtigt und sprechen uns ab, wobei ich versuche, meine Erfahrungen aus 20 Jahren im Seniorenfußball einzubringen, und mich als Bindeglied zwischen ihm und der Mannschaft sehe. Guido ist eher derjenige, der das Ganze mit seiner kommunikativen Art etwas mehr von außen führt.

Wollen Sie neben dem Coaching auch noch selbst spielen?

Ich bin immer bereit aufzulaufen, falls es nötig sein sollte, aber ich möchte mich grundsätzlich lieber hinten anstellen. Denn wir haben genügend junge Spieler mit Potenzial, die in der Bezirksliga spielen können und wollen. Deren Entwicklung möchte ich nicht im Weg stehen.

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Es ist immer wieder die Rede davon, dass ein personeller Umbruch stattfinden muss. Kann sich die TuS das in der jetzigen Situation leisten oder muss dem Klassenerhalt alles untergeordnet werden?

Ein bisschen was von beidem ist richtig, denn einerseits ist es sehr wichtig, dass die Nachwuchsspieler perspektivisch herangeführt werden. Als Verantwortlicher neigt man andererseits in einer solch prekären Situation natürlich dazu, auf die erfahrenen Leute zu setzen.

Wie ist das Leistungsvermögen der Mannschaft einzuschätzen?

Aktuell stehen wir völlig zu Recht da unten, weil wir bislang einfach nicht gut waren. Wenn aber alle fit sind, sehe ich uns von der Qualität her im gesicherten Mittelfeld.

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