Sportlerwahl 2021René Lönenbach ist ein echter Teamplayer

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Dankbar und bescheiden: René Lönenbach, der die Torschützenliste in der Verbandsliga mit deutlichem Vorsprung anführt.

Dankbar und bescheiden: René Lönenbach, der die Torschützenliste in der Verbandsliga mit deutlichem Vorsprung anführt.

Euskirchen-Palmersheim – Die 13 gilt in vielen Kulturkreisen als Unglückszahl. Demgegenüber steht sie aber auch symbolisch als Glückszahl. So wie bei René Lönenbach. Der Handballer trägt diese Nummer auf dem Rücken, seit er denken kann, und führt damit eine Familientradition fort. „Mein Vater, meine Mutter und sogar mein Opa haben diese Nummer schon getragen“, sagt Lönenbach, der von Geburt an Mitglied beim TV Palmersheim ist.

Der 29-Jährige hat den Handball sprichwörtlich in die Wiege gelegt bekommen. „Im Alter von drei Jahren soll ich dann bei den Minis losgelegt haben“, erzählt der Rückraumspieler mit einem Augenzwinkern. Bis zur B-Jugend, anfangs unter seiner Tante Michaela Schwan, später unter Vater Kurt, blieb er dem Verein treu. Dann ergab sich im benachbarten Rheinbach die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Lönenbach bekam als Jugendspieler die Chance, sich in der zweiten Mannschaft zu beweisen, und stieg prompt in die Verbandsliga auf.

Probetraining beim VfL Gummersbach

Sein Reifeprozess war aber noch nicht zu Ende, denn schnell wurde er zu einer festen Stütze der Oberligamannschaft und hatte sogar die Möglichkeit, beim damaligen Erstligisten VfL Gummersbach ein Probetraining zu absolvieren. Das war im Alter von 22 Jahren. Lönenbach fiel trotz Talents „altersbedingt durch das Raster“, wie er selbst sagt. Obwohl er Anfragen anderer höherklassiger Vereine erhielt, ging er seinen Weg beim TV Rheinbach weiter.

Spielausfälle

Die Partien der HSG-C-Jugend gegen den TV Rheinbach (Samstag, 15 Uhr), der HSG-A-Jugend gegen TB Wülfrath II (Sonntag, 14 Uhr) und der HSG-Frauen gegen die SG Ollheim-Straßfeld (Sonntag, 16 Uhr) fallen aus. (roc)

„Aus einem geplanten Jahr in Rheinbach wurden stolze zehn“, sagt Lönenbach lachend. Es ging hoch in die Regionalliga, wo er sich auf der Linksaußenposition schnell als tragende Säule seiner Mannschaft etablierte. Lönenbach wurde sogar Kapitän und schaffte 2017, 2018 und 2019 – mittlerweile im Rückraum gesetzt – das Kunststück, der Top-Werfer der Nordrheinliga zu werden.

TV Palmersheim ist Familiensache

Zur Saison 2020/2021 folgte er schließlich dem Ruf seines Stammvereins TV Palmersheim und vor allem dem Werben von Trainer Peter Trimborn, der schon viele Jahre an ihm „dran“ war. Lönenbach zog es zurück in die Heimat – und das in einem Alter, in dem er noch etwas bewirken kann. „Der TVP ist für mich Familie“, sagt der Garten- und Landschaftsbaumeister und ergänzt: „Hier gehe ich durchs Dorf und werde von den Menschen auf den Handball angesprochen.“

Es hat sich schon früh etabliert, dass man sich vor seiner Haustür trifft und gemeinsam zum Training oder zum Spiel fährt. „Das ist eine ganz andere Mentalität, weil man sich von klein auf kennt und als Mannschaft zusammenwächst“, sagt der heimatverbundene Lockenkopf. Beim TVP spielt er jetzt mit seinem Onkel Stephan Sodies, seinem Schwager Johannes Hensel und den Jungs zusammen, die er schon selbst trainiert hat.

Unumstrittener Leader

Der gesamte Verein hat eine rasante Entwicklung genommen. Die erste Männermannschaft ist in der Verbandsliga bereits für die Meisterrunde im Frühjahr qualifiziert. René Lönenbach – schnell, voller Spielwitz, trickreich, kampf- und wurfstark – geht als unumstrittener Leader voran und zeigt in jedem Spiel eine Top-Leistung. Er führt die Torschützenliste der Liga mit deutlichem Vorsprung an und zahlt das Vertrauen in ihn mit Dankbarkeit und Bescheidenheit zurück.

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Lönenbach versteht sich als absoluter Teamplayer. Die Nominierung zur Sportlerwahl hat ihn überrascht. „Damit habe ich nicht gerechnet, aber natürlich freut es mich sehr, nominiert zu sein“, sagt der leidenschaftliche Motorradfahrer, der Touren gerne mit seiner gesamten Familie unternimmt.

Oberliga ist das Ziel

Auf seine Ziele für 2022 angesprochen, antwortet er: „Generell schaue ich da nur auf die Mannschaft und nicht auf mich. Hier gilt es, noch weiter zusammenzuwachsen, an Tempo zuzulegen und das Timing zu verbessern.“ Natürlich hat er auch die Tabelle im Blick und er würde sich freuen, wenn der Aufstieg gelänge: „Wenn es dieses Jahr aber nicht klappt, dann werden wir es in der nächsten Saison wieder versuchen.“

Er hat sich vorgenommen, seinen Dorfverein in die Oberliga zurückzubringen – und das am liebsten mit der Rückennummer 13, die dann endgültig zum Glückssymbol im Hause Lönenbach werden soll.

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