Der größte Erfolg von Sascha Hostnik fand bereits vor einiger Zeit abseits des Spielfelds statt. Der Handballer der SG Ollheim-Straßfeld, der in Euskirchen arbeitet und in Kuchenheim lebt, outete sich als homosexuell. Nach einem Training sei es aus ihm herausgeplatzt, erinnert sich der Handballer. Der Druck sei zu groß geworden. Der Druck, die Fassade aufrecht zu erhalten, auch die im Dorf, war nicht mehr zu ertragen – auch nicht für einen durchtrainierten Sportler. Also erzählte Hostnik. Davon, dass es da jemanden in seinem Leben gibt, den er liebt, das erste Mal so richtig von Herzen. Dass er das erste Mal mit jemandem zusammen ist, der nicht dem klassischen Mann-Frau-Bild entspricht.

Hostnik ist in Ollheim aufgewachsen und wurde mit vier Jahren erstmals von seinem Vater mit zum Handball genommen. „Wenn du in Ollheim lebst, führt am Handball kein Weg vorbei“, sagt der Torhüter, der auch Kapitän des Verbandsligisten ist. „Wir haben in den vergangenen Jahren gegen den Klassenerhalt gespielt. Dass wir die Klasse gehalten haben, war und ist ein Erfolg“, so Hostnik. Eine persönliche Statistik, beispielsweise wie viele Siebenmeter er gehalten hat, habe er nicht. „Der mannschaftliche Erfolg steht immer über dem persönlichen“, so Hostnik. Seinen ganz persönlichen Erfolg wird aber kein mannschaftssportlicher toppen können.