Fußball-KreisligaTSV Schönau lässt gegen TuS Zülpich II beste Chancen liegen

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Ein Zülpicher Speler wird von vorne und hinten von Gegner bedrängt.

Zülpichs Sebastian Esser im Schönau-Sandwich: Von vorne grätscht Lukas Wollenweber, von hinten drückt Norman Loepke.

Im Spitzenspiel der Kreisliga A empfing der TSV Schönau den TuS Zülpich II. Ein Team sollte nach der Partie Tabellenführer sein.

TSV Schönau – TuS Zülpich II 1:3 (1:1). Zweiter gegen Dritter, Topspiel der Kreisliga A. Die Voraussetzungen für ein Fußballfest waren gegeben.

Erkenntnis des Spiels

Man muss ein Spiel nicht dominieren, um zu gewinnen. Gastgeber Schönau war mindestens ebenbürtig. Aber wie das eben so ist: Wer die Chancen liegen lässt, wird bestraft. Allein Stürmer Pawel Hoppe hätte noch drei oder vier weitere Treffer erzielen können. Aber entweder war Zülpichs Schlussmann David Schleifer dran oder der Ball ging daneben. Einmal half auch die Latte.

In der zweiten Halbzeit spielte eigentlich nur die Heimmannschaft. Besonders bei Standardsituationen wurde es stets brandgefährlich im Zülpicher Strafraum. Das heißt aber nicht, dass die Gäste keine weiteren Chancen hatten. Aber auch Schönaus Schlussmann Thomas Duell hatte einen guten Tag und parierte einige Bälle grandios.

Die Tore des Spiels

Wenn Zülpich Gas gab und presste, wurde es gefährlich für Schönau. Daraus resultierte auch das 0:1 durch Fabian Schmitz (8.). Der Ball war von rechts in die Mitte gespielt worden. Kurios: Es war eine Wiederholung mit anderem Ausgang einer Szene, die sich eine Minute vorher abgespielt hatte. Da hatte Duell noch irgendwie die Hände an den Ball bekommen.

Wiederholungen konnte aber auch Schönau. Ein Freistoß aus dem Halbfeld durch Kapitän Norman Loepke fand den Kopf von Pawel Hoppe (34.), der sich gut gelöst hatte. 15 Minuten vorher hatte es exakt die gleiche Szene gegeben, mit dem Unterschied, dass die Latte rettete.

Ein Fußballspieler erzielt ein Tor mit dem Kopf.

Diesmal hat's geklappt: Pawel Hoppe trifft per Kopf nach Freistoß von Normal Loepke (Nr. 6). 15 Minuten zuvor landete exakt die gleiche Kombination an der Latte.

Sebastian Zaun erzielte die beiden weiteren Treffer (54., 66.) Besonders das 1:3 war überflüssig aus Sicht der Heimelf: Vorausgegangen war nämlich eine Ecke für Schönau.

Das sagen die Trainer

Schönaus Trainer Carsten Nolden saß nach Schlusspfiff minutenlang regungslos auf der Ersatzbank. Er konnte es nicht fassen, dass diese Partie verloren gegangen war. „Uns fehlt momentan das Spielglück – und dann kommt auch noch Pech dazu. Wenn wir unsere Chancen machen, geht das Spiel 5:3 oder 6:3 aus“, so Nolden.

Zülpichs Coach Marc Altendorf war schon vorher klar gewesen: „Die enorm kopfballstarken Schönauer kann man nicht komplett aus dem Spiel nehmen.“ Die Tore hätten seine Spieler immer im richtigen Moment gemacht. Hervorheben möchte er den jungen Henrik Uhlenbroch. „Der hat das in der Viererkette sehr gut gemacht.“


Tabellenführer Lommersum strauchelt im Frauenberger Loch

SV Frauenberg – SSV Lommersum 3:1 (1:1)

In einer Sache waren sich die beiden Trainer einig: Lommersum vergab zu Beginn der zweiten Halbzeit Riesenchancen. „100-prozentige“, wie Philipp Henn (Lommersum) es sah. Und auch Sebastian Kaiser (Frauenberg) meinte: „Da hatte Lommersum drei oder viermal die Chance, uns 2:1 in Rückstand zu schießen.“ Stattdessen machte der SV Frauenberg in dieser zweiten Halbzeit die entscheidenden Tore durch Marcel Kaiser (63.) und Tom Bauer (76.). „Wir hatten sogar Chancen auf ein 4:1 und ein 5:1, das wäre aber nicht verdient gewesen“, so Kaiser.

Eine Erkenntnis hat der Spielertrainer aber wieder einmal gewonnen: „Wenn ein Tabellenführer nach Frauenberg ins Loch kommt, hat er einen schweren Stand. Das war letzte Saison mit Erft 01 und Wißkirchen so, das war jetzt auch mit Lommersum so. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber es gibt offenbar einen Fluch für Tabellenführer, bei uns im Loch antreten zu müssen.“

Frauenberg erzielte übrigens auch alle anderen Tore des Spiels. Marcel Kaiser brachte den SVF in Führung (8.). Abwehrspieler Pascal Schröder traf ins eigene Tor (33.). „Wir haben Frauenberg alle Tore auf dem Silbertablett serviert“, resümierte Philipp Henn.

SG Dahlem/Schmidtheim – TuS Mechernich 4:1 (2:0)

Eigentore können auch diese beiden Teams. Mechernichs Niklas Schnichels brachte Dahlem in Führung (8.). Für das einzige Mechernicher Tor zum 1:2 war David Bungart (56.) verantwortlich. Die weiteren Treffer erzielten Alexander Haep (31., 88.) und Silvio Ferjani (79.).

„Drei Treffer waren absolut vermeidbar“, fand Mechernichs Trainer Nico Hohn. Beide Trainer sahen den Gastgeber in der ersten Halbzeit ganz klar vorne. „Da haben wir es verpasst, den Sack zuzumachen“, meinte Dahlems Trainer Marcel Timm. Nach dem Anschlusstreffer in Halbzeit zwei hatte Mechernich sogar die Chance zum Ausgleich. „Da machen wir uns selbst das Leben schwer“, so Timm.

Nico Hohn macht auch die personelle Situation verantwortlich. „Mit Daniel Jansen, Jens Honnef und Andy Wiedenau, der unser bester Spieler war, standen uns nur drei Spieler aus der Bezirksliga-Mannschaft des letzten Jahres zur Verfügung“, so der Trainer. Der Rest habe vor zwei Jahren noch Kreisliga C gespielt, aber einen Auftritt geliefert, der Hoffnung mache.

Sorgen macht sich Hohn um Niklas Eßer, der nur acht Minuten nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit ohne Einwirkung des Gegners wegknickte. Nico Hohn will die Diagnose abwarten, will aber eine schwere Knieverletzung nicht ausschließen. „Das wäre dann der vierte Langzeitverletzte im Kader.“

SV Sötenich – SV Stotzheim 12:0 (6:0)

Ein erneutes Debakel erlebte Schwarz-Weiß Stotzheim in Sötenich. Gleich ein Dutzend Treffer erzielte der Bezirksliga-Absteiger gegen das Schlusslicht, das nun 46 Gegentore in fünf Spielen kassiert hat. Jens Knebel traf viermal, Paul Hrziwnak dreimal, Marvin Neumann und Dennis Jäckel je doppelt, Nico Igel einfach.

Stotzheim hatte in der zweiten Halbzeit nur noch neun Spieler auf dem Platz. „Wir haben dann ehrlicherweise einen Gang zurückgeschaltet“, sagte Sötenichs Trainer Christian Hammes. Dennoch zählte er noch etwa eine Handvoll Lattentreffer seiner Mannschaft. „Ich ziehe den Hut davor, dass Stotzheim angetreten ist und ich hoffe, dass sie die Saison durchspielen.“

SpVg Ländchen-Sieberath – SG Flamersheim/Kirchheim 3:1 (2:0)

Der Sekundenzeiger hatte noch keine ganze Runde gedreht, da war der Ball schon im Tor. Mathias Diederichs erzielte den Führungstreffer für Ländchen, der für beide Mannschaften entscheidend war. „Die frühe Führung hat uns Stabilität gegeben“, sagte Ländches Trainer Sebastian Knips.

Dennoch sah sein Gegenüber Marco Markwald einige Chancen seiner Elf, um das Spiel zu drehen. Dass das verhindert wurde, lag laut Sebastian Knips auch an der „geschlossenen Mannschaftsleistung in läuferischer und kämpferischer Sicht“. Die weiteren Treffer erzielten Jan Diederichs (32.) und Daniel Engel (90.+8) für Ländchen und Jan Plützer (85.) für Flamersheim.

SV Schöneseiffen - Sportfreunde D-H-O 2:2 (1:0)

Der Rückkehrer spielt und trifft. Dennoch reicht es nicht zum Sieg für D-H-O. Fabian Di Stefano trägt nach kurzem Intermezzo in Wißkirchen, wo er im Sommer hingewechselt war, wieder das Trikot der Sportfreunde und erzielte sogar die zwischenzeitliche 2:1-Führung (55.), nachdem Timo Bornewasser Schöneseiffen in Front gebracht hatte (41.) und Osho Iluebbey den Ausgleich erzielt hatte (50.). Kurz vor Spielende besorgte Max Jöbges den Endstand.

„Mit einem zweifelhaften Elfmeter“, wie D-H-O-Coach Christoph Bandur fand. „Die Schöneseiffener wussten selber nicht, wie ihnen geschah“, so Bandur. Er gab aber auch zu: Schöneseiffen hätte in der ersten Halbzeit 3:0 führen können, wenn nicht Torwart Dominik Schöpfer bravourös gehalten hätte. „Der war eine Granate“, beschrieb es Heiko Zimmer, Trainer von Schöneseiffen.

Er bestätigt Bandurs Eindrücke und führte quasi ein Paradoxon an. Einerseits sei der Punkt glücklich, andererseits ist Zimmer unzufrieden, dass es nicht drei geworden sind. In der ersten Halbzeit hätten seine Leute „eine erwachsene Kreisliga-A-Leistung gebracht“.

SC Roitzheim – DJK Dreiborn 2:1 (1:0)

Wichtige drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf eingefahren hat der SC Roitzheim. „Das war ganz wichtig“, sagte Trainer Thomas Moga. In den ersten 20 bis 25 Minuten sei sein Team nicht im Spiel gewesen. Dreiborn habe das Spiel bestimmt, aber ohne sich Chancen zu erspielen.

Dreiborns Trainer Heiko Kistemann sah in der Anfangsphase eher ein Abtasten beider Teams. Nach der Trinkpause sei Roitzheim mehrfach durchgekommen. Mit der letzten Aktion vor der Pause fiel der Führungstreffer für Roitzheim, die auch in der zweiten Mannschaft besser gewesen seien, so Kistemann. Dennoch habe seine Mannschaft Chancen gehabt.

Michal Jedrowski war weiter treffsicher und erzielte seine Saisontreffer sieben und acht (45.+4, 63.). Dreiborns Anschlusstreffer durch Tom Albrecht (84.) kam zu spät. „Meine Mannschaft gerät danach ins Schwimmen, diesmal haben wir das glückliche Ende auf unserer Seite“, so Moga.

Bliesheimer BC – SSV Weilerswist 1:0 (1:0)

Die Gier auf das eigene Tor vermisste Weilerswists Trainer Horst Bartz bei seiner Mannschaft. Besonders in der zweiten Halbzeit sei seine Elf klar besser gewesen, mit guter Spielanlage und Chancen. Dem stimmte Bliesheims Trainer Patrick Pützer zu. Gleichzeitig meinte er, dass Bliesheim in Halbzeit eins auch vier oder fünf Tore hätte erzielen können – wobei der Ball tatsächlich zwei weitere Male im Netz war. Die Treffer zählten wegen Abseitsstellungen aber nicht.

Als „hitzig“ beschreibt Bartz das Umfeld im Kaspar-Stotzem-Sportpark. Vielleicht auch deshalb fehlte bei seiner Mannschaft zu Beginn die nötige Spannung. Die Konsequenz war das 1:o für Bliesheim durch Oliver Zach (5.). Auch Pützer berichtete von einem hart geführten Derby, in dem beide Seiten provoziert hätten. „Da muss ich mich als Trainer auch mehr zurückhalten“, war er ehrlich. Ein Unentschieden wäre wohl verdient gewesen, aber: „Am Ende haben wir gewonnen und nur das zählt.“

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