Fußball-Kreisliga ADahlem erzielt ein ungewöhnliches, Mechernich ein brillantes Tor

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Zweikampf zwischen Sekou Keita und Johann Jentges.

Vorlagengeber und Torschütze im Zweikampf: Mechernichs Sekou Keita und Dahlems Johann Jentges.

Das Spitzenspiel in der Kreisliga A zwischen Mechernich und Dahlem-Schmidtheim endet unentschieden. Beide Treffer waren aber sehenswert.

TuS Mechernich – SG Dahlem-Schmidtheim 1:1 (0:1). Mit einem Teilerfolg hat das Fußballjahr für Spitzenreiter SG Dahlem-Schmidtheim begonnen. Im Auswärtsspiel beim Tabellenfünften aus Mechernich erreichte die Mannschaft von Trainer Marcel Timm ein 1:1. Mechernich hingegen trotzte nach Lommersum (2.) einem weiteren Spitzenteam einen Zähler ab und war am Sieg näher dran als die Gäste. Die Tore erzielten Johann Jentges (24.) für die Gäste und Jens Honnef (81.) für Mechernich.

Das Wichtigste zuerst: Kreisliga-Stimmung im Eifelstadion

Mechernich. Aschenplatz. Flutlicht. 6 Grad. Genau das, was man sich als Tabellenführer zum Rückrundenstart wünscht. Oder eben nicht. Für Dahlem war es ein Kaltstart in die zweite Halbserie, in der sie die Gejagten sind. Auch wenn es schon deutlich bessere A-Ligaspiele gab, waren bei beiden Mannschaften Wille und Einsatz zu erkennen. Und das, obwohl auf beiden Seiten viele Spieler fehlten: bei Mechernich 17, die bereits in dieser Saison zum Einsatz kamen, bei Dahlem acht.

Das „Kacktor“ des Tages erzielte Dahlems Johann Jentges

Nach einer frühen Chance für Mechernich durch Jens Honnef (2.) und einem Kopfball an den Pfosten von André Beaujean (11.) kamen die Gäste besser ins Spiel und erzielten ein ungewöhnliches Tor. Gästestürmer Johann Jentges kam über halbrechts. Mechernichs Niklas Schnichels wollte den Ball rausdreschen, doch Jentges hielt den Fuß rein. Der Ball bekam extremen Schnitt. Den aufsetzenden Ball unterschätzte Heimtorwart Tom Nitschke völlig, und die Kugel landet in den Maschen. Beim Handball würde man von einem gekonnten Dreher sprechen, beim Fußball ist es, frei nach Arnd Zeigler, ein „Kacktor“.

Ein Spielzug aus dem Lehrbuch beschert Mechernich den Ausgleich

Nach der Gästeführung verblasste die Partie. Nach dem Wiederanpfiff war es die TuS, die, wie schon gegen Lommersum, druckvoll agierte und sich Torchance um Torchance erspielte. Jens Honnef traf per Flugkopfball aus Abseitsposition (58.), Kevin Mießeler scheiterte per Kopf aus kurzer Distanz an Yannick Schmitz (71.). Dann der geniale Moment von Sekou Keita, der auf der rechten Außenbahn von Mirco Mertens auf die Reise geschickt wurde. Keita flankte halbhoch in den Strafraum, und Jens Honnef traf die Kugel volley, die ins untere rechte Eck zum Ausgleich (81.) flog. Die Gäste kamen in Halbzeit zwei nur selten vor des Gegners Tor. Klare Torchancen erspielten sie sich nicht mehr.

Zettelwirtschaft und Platzverweis: Der Schiedsrichter kommunizierte viel

In einer Partie ohne grobe Foulspiele sorgte Schiedsrichter Maik Claus immer wieder für Verwirrung. Er griff sich mehrmals an die Brusttasche und notierte sich auf seiner Notizkarte Vergehen, ohne eine einzige Gelbe Karte zu zeigen. Claus zog die Kommunikation mit den Spielern vor, das Spiel dadurch aber unnötig in die Länge. Außerdem waren einige Entscheidungen undurchsichtig. In Minute 66 musste ein Mechernicher Zuschauer die Platzanlage verlassen, weil dessen Reinrufen ihn gestört hatte.

Die Stimmen zum Spiel: Auch Marcel Timm sieht Dinge zum ersten Mal 

Mechernichs Trainer Nico Hohn: „Von den Chancen her waren wir näher dran am Sieg. Dahlem hatte in der ersten Halbzeit zwar mehr Spielanteile, doch schon da waren wir mit zwei Aktionen das gefährlichere Team. Nach der Pause drücken wir den Gegner immer mehr in die eigene Hälfte zurück und erspielen uns Chance um Chance. Das Tor von Jens Honnef war für mich kein Abseits. Gleichen wir da aus, gewinnen wir vermutlich. Alles in allem war das eine richtig gute Leistung meiner Mannschaft.“

Dahlem-Schmidtheims Trainer Marcel Timm: „Das erste Spiel nach einer durchwachsenen Vorbereitung ist immer schwer, gerade hier auf dem Untergrund, der eher einer Straße aus Beton gleicht. Wir haben zwar auf Asche trainiert, konnten aber nur bedingt das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Nach einer Viertelstunde kommen wir besser ins Spiel und erzielen dann ein Tor, das ich in 30 Jahren Fußball so noch nie gesehen habe. Leider kommen wir nach der Pause nicht mehr ins Spiel und zeigen nach vorne zu wenig. Den Punkt nehmen wir dankend mit, wir müssen uns in den kommenden Wochen steigern.“


Die restlichen Kreisliga-A-Spiele

Unterschiedlicher können die Voraussetzungen zwischen Lommersum und Flamersheim/Kirchheim nicht sein. Die einen sind Verfolger von Spitzenreiter Dahlem-Schmidtheim und können, wenn die beiden Nachholspiele gewonnen werden, sogar die Spitze übernehmen. Die anderen stecken im Abstiegskampf, wollen sich aber rausarbeiten.

SSV Lommersum – SV Frauenberg 3:1 (2:1). Gewonnen haben am Wochenende beide. Lommersum setzt sich 3:1 gegen Frauenberg durch und rückt ein wenig näher an Dahlem heran. 30 Minuten haben wir ein Klasse-Spiel gemacht. „Es sah nach einer klaren Sache aus. Dann haben wir von jetzt auf gleich den Faden verloren“, fasst Lommersums Trainer Philipp Henn zusammen. In der zweiten Hälfte sah er Unsicherheit und Hektik bei seiner Elf. Frauenberg sei zum Glück nur zu Halbchancen gekommen. „Gian Luca Cardinale war mit Abstand unser bester Mann heute“, so Henn.

1:0 Joshua Schramm (21.), 2:0 Joshua Schramm (25.), 2:1 Thomas de Vries (43.), 3:1 Gian Luca Cardinale (90.+3).

SG Flamersheim/Kirchheim – SpVg Ländchen Sieberath 6:2 (3:1). Einen guten ersten Schritt in Sachen Kampf gegen den Abstieg sah Marco Markwald beim 6:2-Sieg der Flamersheimer gegen Ländchen-Sieberath. "Ich glaube, dass wir heute die bessere Mannschaft waren und deshalb verdient gewonnen haben", so Markwald, der seiner Mannschaft „ein Riesenkompliment“ machte.

1:0 Yannik Ramm (8.), 2:0 Kasimir Reutershan (37.), 3:0 Henning Doppelfeld (43.), 3:1 Fabian Dederichs (45.+1), 4:1 (51.), 5:1 Henning Doppelfeld, 6:1 Yannik Ramm (82.), 6:2 Jan Diederichs (87.).

TuS Zülpich II – TSV Schönau 2:2 (0:2). 0:1 Lukas Wollenweber (2.), 0:2 Tenzin Tseten Naktsang (37.), 1:2 Marcel Blum (62.), 2.2 Bastian Hintzen (88.).

D-H-O – SV Schöneseiffen 3:1 (1:1). 1:0 Aziz Neziri (16.), 1:1 Daniel Schmidt (23.), 2:1 Jens Krämer (57.), Adrian Hajdini (86.).

TuS Dreiborn – SC Roitzheim 1:1 (0:1). 0:1 Michal Jedrowski (18.), 1:1 Robin Wolter (77.).

SSV Weilerswist – Bliesheimer BC 3:o (2:0). 1:0 Felix Kortholt (22.), 2:0 Mike Nandzik (37.), 3:0 Vladyslav Shukhovtsev (88.).

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