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Update

Sperrungen aufgehoben
Nach vier Unterbrechungen ist Weltkriegsbombe in Euskirchen entschärft

3 min
Das Bild zeigt einen Polizisten, der einem Busfahrer erklärt, dass die Straße gesperrt ist.

Nichts ging mehr rund um den Euskirchener Bahnhof. Dort war ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden.

In Euskirchen wurde eine Weltkriegsbombe gefunden. 1800 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Entschärfung zog sich über Stunden.

Auf einer Baustelle an der Johannesbergstraße in Euskirchen wurde am Dienstagnachmittag eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Bombe wog rund 125 Kilogramm und musste noch am Dienstag, 2. September, durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft werden. Dies sollte sich über Stunden hinziehen.

Nach den Evakuierungen war die Entschärfung ursprünglich für gegen 19 Uhr geplant. Es sollte jedoch bis 22.15 Uhr dauern, bis die Stadt Euskirchen vermeldete, dass die Entschärfung geglückt ist. Zuvor war es mehrfach zu Verzögerungen gekommen, weil Personen in den Evakuierungsbereich gelaufen waren. Insgesamt viermal mussten die Experten deswegen ihre Arbeit unterbrechen.

Die Straßen in einem Radius von rund 400 Metern um den Fundort hinter dem Euskirchener Bahnhof waren ab dem Nachmittag abgesperrt worden, die Anwohner hatten ihre Wohnungen verlassen müssen. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuz (DRK) waren rund 150 Kräfte der Stadt und verschiedener Organisationen im Einsatz. Unter anderem waren sie damit beschäftigt, die Straßen abzusperren und die Bewohner aus ihren Wohnungen zu holen.

Um 18 Uhr wurde der Bahnhof in Euskirchen gesperrt

Seit 18 Uhr ging am Bahnhof nichts mehr. Es fuhren keine Busse und keine Bahnen mehr. Am Kreisverkehr am Amtsgericht hatte die Euskirchener Polizei um kurz nach 18 Uhr alle Hände voll zu tun, den Verkehrsteilnehmern die Situation zu erklären. Auch die Busse der SVE kamen ab dem Kreisel nicht mehr weiter. Sie ließen ihre Fahrgäste an der Kölner Straße in Höhe des Rathauses aussteigen.

Das Bild zeigt zwei Mitarbeitende des DRK, die die Personalien von einer Mutter und ihrem Sohn erfassen.

Im Euskirchener Emil-Fischer-Gymnasium hat das DRK eine Sammelstelle eingerichtet.

Das Bild zeigt einen Mitarbeiter der Technischen Dienste in Euskirchen, der von einem Mitarbeiter eines Restaurants ein Getränk erhalten hat.

Am Euskirchener Bahnhof ist ein Blindgänger entdeckt worden. Er muss entschärft werden. In der Innenstadt sind viele Bereiche abgesperrt und evakuiert worden.

Die Entschärfung der Bombe war zunächst für 19 Uhr geplant. Um kurz vor 19 Uhr berichtete Tim Nolden, Pressesprecher der Stadt, dass sich die Entschärfung verzögert, weil die Evakuierung noch nicht abgeschlossen ist. Um 20.20 Uhr kam dann die Nachricht, dass mit der Entschärfung begonnen worden sei. Die RVK ging derweil auf Nummer sicher und lässt nach Angaben des Unternehmens bis 3 Uhr alle Busse mit Stopps am Euskirchener Bahnhof nicht fahren.

Um 21.30 Uhr berichtete Nolden, dass die Entschärfung bereits zum dritten Mal unterbrochen werden musste. Es seien immer wieder Personen im Evakuierungsbereich unterwegs. Die Stadt appellierte dringend, den Sperrbereich zu beachten. Der vierte Versuch war dann erfolgreich.

Getränke aus dem Restaurant für Mitarbeitende der Stadt Euskirchen

Die Stadt Euskirchen hatte den Evakuierungsradius im Laufe des Nachmittags angepasst. Zunächst lag nur eine Seite, die in Richtung des Veybach Centers, im Radius, später musste die komplette Wilhelmstraße evakuiert werden. Die Mitarbeitenden eines asiatischen Restaurants zeigten sich als gute Gastgeber für die Crew der Technischen Dienste der Stadt Euskirchen. Für sie gab es Getränke frei Haus.

Die Räumung erfolgte durch das Ordnungsamt der Stadt in Zusammenarbeit mit der Polizei. Nach Angaben der Stadt Euskirchen mussten 1870 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Für sie wurde im Emil-Fischer-Gymnasium eine Sammelstelle durch das DRK eingerichtet. Nach Angaben von Einsatzleiter Michael Lickfeld waren gegen 17.40 Uhr gut zehn Menschen am Gymnasium angekommen und wurden von rund 20 DRK-Ehrenamtlern in der Mensa mit Getränken und süßen Snacks versorgt. Später, um 20.30 Uhr, war es mehr als 80 Menschen, die betreut wurden.

Die Stadt Euskirchen hat den Evakuierungsradius neu festgelegt

Die Stadt Euskirchen hat den Evakuierungsradius neu festgelegt

Viel Vorlaufzeit blieb dem DRK nicht, die Sammelstelle einzurichten. Laut Lickfeld ging die Alarmierung um 16.10 Uhr auf den Smartphones ein. Um 17 Uhr sollte an der Emil-Fischer-Straße alles klar sein, was dem Einsatzleiter zufolge auch geklappt hat. Zwei Seniorinnen wurden vom DRK abgeholt. Auch ein Liegentransport wurde vom DRK organisiert.