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Mazedonische GastfreundschaftCafé im Euskirchener Kulturhof hat einen neuen Betreiber

3 min
Das Bild zeigt den neuen Chef des Cafés, der gerade einen Kaffee zubereitet.

Freut sich über die neue Aufgabe: Petar Petreski, der Chef der Caffé-Bar „Balance“ im Kulturhof ist.

Kleiner Traum, großer Start: Petar Petreski eröffnet die Caffé-Bar „Balance“ im Kulturhof – mit mazedonischem Flair und viel Herz.

Für Petar Petreski ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Mazedonier, der seit gut zehn Jahren in Euskirchen lebt, hat am gestrigen Mittwoch die Caffé-Bar „Balance“ im Kulturhof eröffnet.

Gefeiert wurde das mit vielen Ballons und den ersten zufriedenen Gästen. „Hier kann man sich nicht nicht wohlfühlen“, sagte Hilde Verbeek. „Es ist ein Café mit mazedonischer Gastfreundschaft – das ist etwas Besonderes.“

Außenbereich der Caffé-Bar am Kulturhof verändert

In den vergangenen Tagen habe er mit seiner Familie praktisch jede freie Minute im neuen Café verbracht, um es für den großen Tag auf Vordermann zu bringen. Vor allem im Innenhof habe man einiges verändert. Auch im Bereich der Küche sei einiges erneuert worden.

Doch trotz aller Bemühungen ist bis zum Eröffnungstag nicht alles fertig geworden. So musste am ersten Tag bei den Speisekarten noch ein wenig improvisiert werden. Gebunden oder laminiert sind die aktuellen Karten noch nicht – das soll sich aber in den kommenden Tagen ändern, so Petreski.

Im Portfolio des Cafés wird auch ein umfangreiches Frühstücksangebot stehen – natürlich mit mazedonischem Touch. Was den ausmacht? „Viel mit Tomaten, Paprika und Eiern“, erklärt Petreski, der aus der Region Ohrid in Nordmazedonien stammt – einer Gegend, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.

In den kommenden Tagen und Wochen soll noch ein wenig experimentiert werden

Gemanagt wird das Café zunächst vor allem vom neuen Betreiber und dessen Familie. In den kommenden Tagen und Wochen soll auch ein wenig ausprobiert werden – zum Beispiel bei den Sesamstangen. Die seien in seiner Heimat herzhafter als hier. Petreski will weiter eigene Rezepte testen, bis er den richtigen Geschmack getroffen hat.

Auch das Nachmittagsangebot ist noch nicht abschließend geklärt. Denkbar seien beispielsweise Käseplatten. Dass es Kuchen und Waffeln geben wird, steht laut Petreski aber schon fest.

Problem für neues Café: kaum Laufkundschaft

Der neue Betreiber hofft, dass auch die Stammkundschaft der vorherigen Besitzer den Weg in die Caffé-Bar im Kulturhof finden wird. „Das Problem ist, dass es hier kaum Laufkundschaft gibt“, sagt auch Hilde Verbeek. Dabei sei die Lage so schön ruhig. Und mit der Stadtbibliothek und dem Stadtmuseum in direkter Nachbarschaft könne man durchaus eine Synergie schaffen.

Was sich auf jeden Fall anbietet: ein Selfie vor dem Euskirchen-Graffiti an der Wand vor dem Museum. In bunten Buchstaben ist dort „Euskirchen“ zu lesen – das Graffiti ist wunderbar von den Sitzplätzen in und vor der Caffé-Bar zu sehen.

Nach Angaben von Petreski bietet das Café insgesamt rund 100 Plätze. Ob es – wie früher, etwa zur Kulturnacht in Euskirchen – kulturelle Angebote wie Lesungen oder Konzerte geben wird, ist noch offen. Erst einmal ist Ankommen im neuen Café angesagt – und eben Rezepte und Ideen ausprobieren.

Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 8.30 bis 18 Uhr; Samstag und Sonntag: 9 bis 18 Uhr. Montag ist Ruhetag.


Gewerkschaft rechnet nicht mit billigeren Schnitzeln und Pommes

Das Essen in Gaststätten und Restaurants im Kreis Euskirchen wird nicht günstiger. Auch dann nicht, wenn die Umsatzsteuer Anfang nächsten Jahres wieder von 19 auf 7 Prozent sinkt. Davon ist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) überzeugt.

„Kein Wirt und kein Restaurant-Chef wird zum 1. Januar 2026 neue Speisekarten drucken. Jedenfalls nicht, um die Preise zu senken“, sagt Marc Kissinger, Geschäftsführer der NGG Köln: „Gastronomen werden viele fadenscheinige Gründe finden, warum sie die zwölf Prozent dringend brauchen.“

Hohe Energiekosten und gestiegene Lohnkosten seien dabei das „Standard-Totschlag-Argument“ der Branche. Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein, schätzt die Lage anders ein. „Die Meinung der Gewerkschaft teile ich gar nicht“, sagt Rothkopf. Er rechnet fest damit, dass der Kunde die Steuersenkung spüren wird.