Großzügige SpendeDie Tafel Euskirchen freut sich über 13.300 Euro

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Pfarrer Frank Thönnes (v.l.), Tammy Peiter und Walter Feckinghaus stehen im Lager der Tafel Euskirchen und halten den Klingelbeutel in der Hand, der symbolisch in einem Topf entleert wird.

Die Evangelische Kirchengemeinde Euskirchen spendet der Tafel 13.000 Euro.

Die Tafel Euskirchen hat Grund zur Freude: Die Evangelische Kirchengemeinde spendet rund 13.000 Euro Kirchensteuer aus der Energiepauschale.

Die derzeit hohen Energiekosten bereiten vielen Menschen Probleme. Um die Löcher in den Geldbeuteln ein wenig zu stopfen, wurde seitens der Bundesregierung die Energiepreispauschale festgesetzt: Ein – wie der Name schon sagt – pauschal gezahlter Betrag, der also auch bei Menschen mit gutem und sehr gutem Einkommen aufs Konto floss.

„Auf die Pauschale muss Einkommenssteuer bezahlt werden und das bedeutet: Wer Kirchenmitglied ist, zahlt 9 Prozent der Einkommenssteuer aus der Pauschale als Kirchensteuer“, heißt es in einem Schreiben der Evangelischen Kirchengemeinde Euskirchen, die aber daran nichts verdienen wolle.

Euskirchen: Evangelische Kirchengemeinde spendet 13.000 Euro

„Die genaue Höhe der Einnahmen könnte man erst feststellen, wenn alle Steuererklärungen eingereicht und beschieden sind. Daher wurde aus den Werten der Vorjahre geschätzt: Die Einnahmen aus der Pauschale dürften circa zwei Euro pro Gemeindeglied betragen.“ Für die Evangelische Kirchengemeinde Euskirchen ergibt das einen Betrag von rund 13.000 Euro.

Die Kirchengemeinde beschloss, das Geld denen zugute kommen zu lassen, die von den Preissteigerungen am härtesten betroffen sind. Doch wie kann man das Geld einerseits gerecht und andererseits unbürokratisch verteilen, ohne dafür neue Kosten zu verursachen?

Gemeindeleitung und Mitarbeitende zerbrachen sich die Köpfe. So hätte man das Geld intern für das eigene Projekt Suppenkirche umbuchen können, „aber damit hätten wir am Ende ja auch uns selbst entlastet“, erklärt Tammy Peiter, ehrenamtliche stellvertretende Vorsitzender des Presbyteriums, der Gemeindeleitung aus Pfarrteam und Ehrenamtlichen.

Gemeindesekretärin Monika Kirmes regte schließlich an, das Geld einfach der Euskirchener Tafel zu spenden, zu der seitens der Evangelischen Gemeinde schon lange gute Beziehungen bestehen. Zweifelsfrei würde die Tafel die Kirchensteuer aus der Energiepreispauschale so einsetzen, wie sich das Presbyterium das vorstellt: gerecht, direkt wirksam, konkret und vor Ort.

Am Mittwochnachmittag war es dann so weit: In den Räumen der Tafel wurde symbolisch ein Betrag von 13.300 Euro übergeben. Die zusätzlichen 300 Euro, so Thönes, stammten von einer Frau, die ihre eigene Energiepreispauschale für die gute Sache gespendet habe.

Nachfrage bei der Tafel Euskirchen stark gestiegen

Tafel-Vorsitzender Walter Feckinghaus freute sich sehr über die Zuwendung, „die wir gut gebrauchen können“. Die Nachfrage bei der Tafel sei stark gewachsen, mittlerweile würden rund 1100 Menschen über den Verein mit Lebensmitteln versorgt. Gleichzeitig aber gebe es weniger Spenden seitens der Discounter und Lebensmittelhändler.

„Wir kaufen jeden Monat für 2000 bis 4000 Euro Lebensmittel dazu“, so Feckinghaus. Diese seien teilweise aber nur schwer zu bekommen. Auf Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Mehl oder Konservengemüse müsse man oftmals lange warten, ehe sie überhaupt geliefert werden können.

Und wie steht es bei der Evangelischen Kirchengemeinde mit den tatsächlichen Energiekosten? „Die Stromkostenerhöhung war satt – rund 80 Prozent mehr“, berichtete Pfarrer Thönes. „Wir sparen ein, so gut es geht.“ So sei man dazu übergegangen, die Kirche nur zu heizen, wenn sie genutzt werde, die Temperatur habe man um 1,5 Grad gesenkt.

Thönes: „Dafür haben wir Decken für die Gottesdienstbesucher angeschafft.“ Man werde klarkommen, so der Pfarrer, der sich sicher war, mit der Spende der Energiepreispauschale im Sinne der Gemeindemitglieder zu handeln.

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