Eine Flamersheimerin beklagt Methoden der Stadt Euskirchen beim Gehölzschnitt. Gesunde Bäume seien abgeholzt worden.
Gehölze „brachial“ gekapptFlamersheimerin ärgert sich über Fällarbeiten der Stadt Euskirchen

Von dem Gehölzstreifen an der Verlängerung der Flamersheimer Pützgasse ist nicht viel übrig geblieben.
Copyright: Johannes Bühl
Der Winter ist die Jahreszeit, in der viele Kommunen und andere Behörden sich dem Gehölzschnitt widmen. Fallen die Ergebnisse deutlich aus, folgen Beschwerden aus der Bevölkerung häufig auf dem Fuß. So wie jetzt in Flamersheim, wo sich Gabriele Alexander über „brachiale“ Arbeiten an der Verlängerung der Pützgasse beklagt, die in Richtung Kirchheim führt.
Die Stadt Euskirchen habe entlang des Rad- und Gehweges, der parallel zur Fahrbahn verläuft, alle Sträucher, darunter blühende Haseln und Weiden, auf den Stock gesetzt und teilweise entwurzelt, schreibt Alexander in einer E-Mail an diese Zeitung: „Junge, gesunde Bäume wurden ebenso abgeholzt.“
Schottergärten im Neubaugebiet sind Flamersheimerin ein Dorn im Auge
Mit dieser rabiaten Methode nehme man Vögeln und Insekten, etwa frühen Bienen, Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung, erklärt die Flamersheimerin und weist auf eine weitere Konsequenz hin: Das Feld hinter dem Grünstreifen liege nun ohne Windschutz da.
Nach Alexanders Auffassung hätte es gereicht, die Sträucher auf der Wegseite einzukürzen. Die Euskirchener Stadtverwaltung erklärte zu den Vorwürfen auf Anfrage, dass der Gehölzstreifen auf einer Länge von 100 Metern „zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit auf Stock gesetzt“ worden sei.
Stadt Euskirchen: Für Vögel und Insekten bestehen ausreichend Ausweichmöglichkeiten
Darüber hinaus habe man „Baumpflegemaßnahmen durchgeführt und Stock- sowie Stammaustriebe entfernt“. In unmittelbarer Nähe, so eine Sprecherin weiter, liege die Ausgleichsfläche Eifelblick: „Für Vögel und Insekten bestehen hier ausreichend Ausweichmöglichkeiten (Nahrungs- und Ruhehabitate) für die nächsten Jahre, bis der Gehölzstreifen wieder aufgewachsen ist.“
Gabriele Alexander hält den Gehölzschnitt derweil nicht für den einzigen Missstand im Umgang mit der Natur. Schottergärten in den Flamersheimer Neubaugebieten sind ihr ebenso ein Dorn im Auge wie das „schonungslose“ Mähen von Feldrainen und Straßenrandstreifen.
Darauf erwidert die Stadt Euskirchen, die Bankette der Wirtschaftswege würden „nach Bedarf abgeschält, um die Entwässerung der Verkehrsfläche zu gewährleisten“. Diese Bereiche würden nach kurzer Zeit wieder überwachsen.