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FlüchtlingeNeue Standorte für Asylheime in Euskirchen festgelegt

Lesezeit 2 Minuten

Das frühere Verwaltungsgebäude des Wasserversorgungsverbandes Euskirchen-Swisttal dient als Flüchtlingsunterkunft.

Euskirchen – Alles deutet darauf, dass die Stadt Euskirchen den früheren Verwaltungssitz des Wasserversorgungsverbandes Euskirchen-Swisttal (WES) an der Roitzheimer Straße vom kommenden Jahr an als Gemeinschaftsunterkunft für rund 50 Flüchtlinge nutzt. Seit die Regionalgas Euskirchen GmbH die Betriebsführung des WES übernommen hat, stehen zwei Etagen des Gebäudes leer. Ein weiteres Stockwerk wird von der Regionalgas genutzt. Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) ist aber zuversichtlich, dass Verhandlungen zwischen allen Beteiligten so verlaufen, dass das Objekt bis März 2015 für Asylbewerber zur Verfügung steht.

Dazu muss man wissen, dass bei Friedl die Fäden zusammenlaufen. Er ist ja auch Aufsichtsratsvorsitzender der Regionalgas und Verbandsvorsteher des Wasserversorgungsverbandes. Ein Beschluss der WES-Verbandsversammlung besagt, dass das Objekt an der Roitzheimer Straße veräußert oder vermietet werden soll, wie Friedl am Donnerstag im Ausschuss für Generationen und Soziales erklärte. Welche Variante man am Ende wähle, hänge von den kommenden Gesprächen ab. Für die Regionalgas, die Büros verliert, falls die Stadt den dreigeschossigen Bau übernimmt, werde man sicher eine Lösung finden.

2015 wohl 200 weitere Bewerber

Dass die Stadtverwaltung händeringend neue Unterkünfte für Asylbewerber braucht, ist seit Monaten bekannt. Fachbereichsleiter Alfred Jaax sagte am Donnerstag, dass kaum noch Plätze zur Verfügung stünden, obwohl die Stadt gerade wieder Wohnungen angemietet habe. Für 2015 rechnet Jaax mit rund 200 neuen Zuweisungen.

Nun ist folgendes Konzept vorgesehen: Relativ kurzfristig will die Stadt nach Friedls Angaben drei Wohnhäuser in der Nähe der Justizvollzugsanstalt zwischen Euskirchen und Wüschheim anmieten. Dort finden immerhin 60 bis 70 Flüchtlinge Platz. Jaax geht aber davon aus, dass bis Anfang März auch diese Häuser ausgelastet sind. Bis Ende 2015 müssten dann sukzessive etwa weitere 140 Unterbringungsplätze geschaffen werden, wie er in der Sitzungsvorlage für den Sozialausschuss schrieb.

Die 50 Plätze im WES-Gebäude an der Roitzheimer Straße, die von März an verfügbar sein sollen, reichen also bei Weitem nicht, um den prognostizierten Bedarf zu decken. Die Stadtverwaltung hatte deshalb für den Sozialausschuss innerhalb weniger Wochen eine Prioritätenliste mit zusätzlichen denkbaren Standorten erstellt. Jaax, sein Fachbereich und die anderen beteiligten Mitarbeiter der Verwaltung erhielten von den Fraktionen für diese Arbeit höchstes Lob.

Der Ausschuss segnete die Liste einstimmig ab. Dies bedeutet, dass neben der Roitzheimer Straße die Planungen für drei weitere Flächen konkretisiert werden. Sie sind allesamt unbebaut. Es handelt sich um ein Grundstück am Pützbergring in der Kernstadt (zwischen Kölner Straße und Bahnlinie), ein Areal am Marienpfad in Frauenberg, wo früher schon einmal Asylbewerberunterkünfte standen, und um das ehemalige Schulgelände in Elsig (Elsiger Straße/Pfarrer-Leuchter-Straße).