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Gruseliger HexenzauberwaldGeister erobern das Wildfreigehege in Hellenthal

Lesezeit 3 Minuten
Hoher Gruselfaktor: Hermann Klinkhammer als untoter Reiter im Wildfreigehege in Hellenthal.

Hoher Gruselfaktor: Hermann Klinkhammer als untoter Reiter im Wildfreigehege in Hellenthal.

Hellenthal – Jedes Jahr, wenn die Nächte länger und kälter werden, kommen die Geisterwesen wieder ins Bewusstsein der Menschen. Halloween oder andere Events spielen mit der Lust am Gruseln und der Faszination für Welten zwischen Realität und Fantasie. Auch der Hexenzauberwald im Wildfreigehege Hellenthal bildet da keine Ausnahme.

Schon die Möglichkeit, nach Sonnenuntergang im dunklen Park die oft nachtaktiven Tiere einmal zu erleben, wenn sie nicht gemütlich Siesta in der Sonne halten, ist faszinierend. Denn wenn die Menschen schlafen, sind Luchs, Wildkatze oder Marder unterwegs, um Nahrung zu finden.

Doch in dieser einen Nacht konkurriert die Attraktivität der Bewohner des Parks mit den liebevoll geschminkten Akteuren, die auf den Wegen des Wildfreigeheges unterwegs sind, um den Besuchern ein leichtes Gruseln zu bescheren.

Dabei waren viele bekannte Gestalten zu entdecken. So gehört der Geisterreiter Hermann Klinkhammer mit seinem stets schmusebegeisterten Pferd genauso zum festen Bestandteil der Hexennächte wie die Mitglieder der KG Rot-Weiß Gemünd.

Kostümierte Besucher

„Wir sind schon seit vielen Jahren mit dabei und gehören praktisch zum Inventar“, sagte Ottmar Heinrichs. Mit 13 Mitgliedern der Showtanzgruppe und der Roten Funken hatte er sich auf den Weg nach Hellenthal gemacht. Aufwendig geschminkt und kostümiert, mischten sie sich zwischen die Besucher.

Mit Geistereseln, Pony und Hund erfreute eine Gruppe aus Manderscheid die Besucher. Als zweibeiniger Wasserbüffel zeigte sich Aaliyah Schenk aus Hellenthal. Aus Taschentüchern und Kleister hatte sie sich das Kostüm naturgetreu gebastelt. „Mein Vater hat einen Schädel von einem Wasserbüffel, und ich habe davon einen Abguss gemacht“, verriet sie das Geheimnis der akkuraten Ausführung.

Windpferde brauchen keine Dunkelheit

Aufsehen erregten die Gestalten, die das Pantao-Figurentheater aus Zülpich-Linzenich mitgebracht hatten. Zwei Windpferde zogen hoch über den Köpfen der Besucher einher, und auch ein Vogelbaum nahm zwitschernd Kontakt mit ihnen auf.

„Die Windpferde gibt es seit zwei Jahren“, sagte Dorothee Molitor, Gestalterin und Erfinderin der Figuren. Nicht nur im Dunkeln würden die Gestalten faszinierend wirken, in ihrer Transparenz würden sie tagsüber den Himmel und die Wolken durchscheinen lassen. „Es sind Wesen zwischen Luft und Spiritualität“, sagte sie.

Geigerin Nicki sorgt für Geistermusik

Ebenfalls ein neuer Gast im Ensemble war Geigerin Nicki aus Hamburg, die mit ihrer leuchtenden Geige für Musik sorgte. „Ich bin mit der Falknerin Dunja befreundet und so hierhergekommen“, berichtete sie. Auch auf der Gitarre sorgte sie für stimmungsvolle Unterhaltung. „Das ist ein schöner Park, ich fühle mich hier wohl“, sagte sie.

Lange Schlangen bildeten sich beim Kinderschminken. Auch das Stockbrotbacken stand hoch im Kurs. Doch schon kurz nach dem Dunkelwerden machten sich Eltern auch wieder auf den Heimweg. „Leider schlafen die Kinder nachts“, sagte Marco Kremer aus Zülpich, der den Buggy mit seinem schlummernden Sprössling den Weg in Richtung Ausgang des Wildfreigeheges schob. Er sei zwar bereits öfter im Wildfreigehege gewesen, doch diese Veranstaltung besuche er das erste Mal. „Den Kindern hat es gut gefallen“, berichtete der Römerstädter.

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