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Bei Ausbau vergessenEifeldorf Wildenburg bekommt nun doch schnelles Internet

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Auf der Wildenburg und den umliegenden Häusern liegt ein wenig Schnee.

In dem idyllischen Eifel-Ort Wildenburg müssen die Menschen derzeit mit maximal 16 Mbit/s klarkommen.

Beim Glasfaser-Ausbau war Wildenburg vergessen worden. Durch das Engagement der Gemeinde Hellenthal gibt's nun doch schnelles Internet.

Nun also doch: Nachdem der kleine Ort Wildenburg von der Telekom beim Breitbandausbau in der Gemeinde Hellenthal zunächst durch einen Fehler nicht in den Genuss des schnellen Internets gekommen war, zeichnet sich nun eine Lösung ab. Dafür muss Hellenthal aber in die eigene Tasche greifen und die Tiefbauarbeiten finanzieren. 200.000 Euro sind dafür in den jüngst verabschiedeten Haushalt eingestellt.

Dass der Fehler bei der Telekom passierte, ist unstrittig. So wurden, als die Daten für das kreisweite Förderprojekt von der Telekom zusammengestellt und an den Kreis übermittelt wurden, versehentlich Bandbreiten von mehr als 30 Mbit/s für Wildenburg mitgeteilt. Diese allerdings standen nur auf dem Papier, die Realität im Ort sieht anders aus: Mit Mühe und Not, darauf hatten die Wildenburger im Sommer aufmerksam gemacht, kommen sie auf 16 Mbit/s.

Das Förderprogramm für den Glasfaser-Ausbau ist beendet

Als im November 2022 bei der Verwaltung der Fehler auffiel und die Telekom darauf angesprochen wurde, geschah nichts. Zwar wurde eine Planung in Angriff genommen, doch Bautätigkeiten blieben Fehlanzeige. Im Sommer 2023 sei schließlich deutlich geworden, dass die Telekom aus Wirtschaftlichkeitsgründen Wildenburg nicht an das Breitbandnetz anschließe; die Fördermaßnahme sei beendet.

Auch bei einem Treffen im Oktober hätten die Verantwortlichen der Telekom auf diesem Standpunkt beharrt, so die Verwaltung in der Vorlage für den Gemeinderat. Lediglich sei Bereitschaft signalisiert worden, das Projekt mitzufinanzieren, wenn der komplette Tiefbau durch Dritte durchgeführt werde.

Die Gemeinde Hellenthal übernimmt nun die Tiefbauarbeiten

Da eine Verbesserung der Situation in Wildenburg erst in etwa vier Jahren in Aussicht stehe, wenn der Kreis den geplanten Gigabit-Ausbau durchführe, sei diese jahrelange Unterversorgung den Wildenburgern nicht zumutbar. So schlug die Verwaltung vor, die Kosten für die Tiefbauarbeiten auf ihre Kappe zu nehmen.

„Ich finde es eine Frechheit, dass wir die Chose ausbaden müssen“, schimpfte Peter Rauw (FDP) bei der Ratssitzung. Das habe er so auch deutlich thematisiert, sagte Bürgermeister Rudolf Westerburg. Ob es die Möglichkeit gebe, eine höhere Gebühr für den Telekom-Bus zu erheben, der derzeit vor dem Rathaus mehrere Parkplätze einnimmt, fragte Rauw nicht ganz ernst nach.

„Ich werde morgen mal vorbeigehen und das ansprechen“, erwiderte Westerburg. Einstimmig wurde die Vorlage angenommen, sodass bald auch die 37 mit Hauptwohnsitz in Wildenburg gemeldeten Einwohnerinnen und Einwohner (Stand: 31.12.2022)  in den Genuss des schnellen Internets kommen werden.

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