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Internet in EuskirchenStartschuss fürs kostenlose Surfen in Euskirchen

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Euskirchen – Ein Knopfdruck reicht, schon ist es offen, das freie W-Lan für die Euskirchener Innenstadt. Kein großer Apparat ist nötig, um das Netz zu betreiben. „Es ist eine Wolke, die wir nicht sehen können“, beschreibt Bürgermeister Dr. Uwe Friedl die Technik dahinter. Diese Wolke wird größer, je mehr Geschäftsinhaber sich daran beteiligen. Zurzeit stellen 25 Geschäfte in Euskirchen 27 Router. Diese Router verbinden sich zu einem W-Lan, der Freifunk-Wolke.

Um das zu ermöglichen, wurde ein Programm auf den Routern installiert, das vom Verein Freifunk passend für die Nutzung weiterentwickelt wurde. Wer das Innenstadt-W-Lan nutzt, muss keine Daten freigeben, und es wird auch nicht gespeichert, worauf zugegriffen wird. Freifunk hat dabei den rechtlichen Status eines Netzanbieters und haftet nicht für die Dinge, die im Innenstadt-Netz passieren. „Das Signal wird durch einen Tunnel zu Freifunk Rheinland geleitet, und erst dort gelangt es ins Internet“, erklärte Kevin Schmitz von Freifunk Euskirchen, der für die technischen Details verantwortlich ist.

Am Donnerstagmittag fiel der Startschuss für das W-Lan. Von nun an kann man sich in der Innenstadt mit seinen mobilen Geräten in das W-Lan „Freifunk“ einloggen und kostenlos im Netz surfen.

Vom Bahnhof bis zum Alten Markt und über die Berliner Straße

Vom Bahnhof bis zum Alten Markt und über die Berliner Straße soll die Netzabdeckung reichen – allerdings gibt es noch Lücken. „Wir hoffen, dass sich noch mehr Geschäftsinhaber finden, die sich beteiligen“, so Silke Winter, Pressesprecherin der Stadt Euskirchen. Große Kosten fallen für die Anbieter nicht an. 50 Euro kostet der Router, mit dem die Geschäfte das Netz erweitern können. Zeus-Mitglieder werden bezuschusst und zahlen 25 Euro. Wer das Netz unterstützt, kann mit einem Aufkleber im Fenster damit werben. Die Stadt selber hat sowohl im City-Forum als auch im Kulturhof Router aufgestellt, das alte Rathaus soll noch folgen. Die Stadt und auch der Stadtmarketingverein Zeus sind sehr an dem freien Netz interessiert, agieren letztlich aber nur als Vermittler und Unterstützter. Der Vertrag besteht zwischen dem Verein Freifunk Rheinland und den Teilnehmern, die einen Router betreiben. Der Bürgermeister sieht viele Vorteile in der Einrichtung des freien W-Lan. „Die Besucher unserer Stadt können sich unabhängig von ihrem eigenen Tarif die Angebote in unserer Stadt anschauen“, so Friedl. Er hofft auch, dass Gäste nun länger in der Kreisstadt verweilen. „Sie können sich ins Café setzen und dort ihre E-Mails lesen oder das Internet nutzen.“ Auch für ausländische Mitbürger sei das neue Netz praktisch. Sie müssten keine teuren Tarife bezahlen, um mit der Heimat zu kommunizieren.

Für die Zukunft hofft Friedl, dass man das Netz weiter ausbauen und auch freies Internet in den Nebenlagen anbieten kann. Darüber hinaus überlegt man, ob man über das Netz auch aktuelle Angebote aus den Euskirchener Geschäften bewerben könnte. Denkbar, so Kevin Schmitz, wäre das über eine App.