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Keine weitere BelastungDie Gebühren in Kall werden nicht angehoben

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Der Friedhof Heistert in Kall.

Über die Gestaltung des Friedhofs in Heistert soll im zuständigen Ausschuss gesprochen werden.

Auch wenn das Defizit der Gemeinde im Bereich Friedhöfe und Bestattungen hoch ist, gibt es gute Nachrichten für die Bürger in Kall: Diese und weitere Gebühren werden 2023 nicht angehoben. 

Die Gebühren für das Bestattungswesen, die Klärgrubenentsorgung, die Straßenreinigung sowie Abfall- und Abwasserbeseitigung werden im kommenden Jahr nicht angehoben. Entsprechende Vorlagen der Verwaltung wurden von den Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig beschlossen.

Diskutiert wurde im Bürgerhaus Rinnen nur über den Gebührenhaushalt 2023 für das Bestattungswesen, der   ein Defizit für den Bereich „Bestattungen und Friedhöfe“ in Höhe von gut 30.000 Euro ausweist. Hinzu kommt ein Minus bei den Leichenhallen von knapp 15.000 Euro, das mit Mitteln aus dem   Gemeindehaushalt ausgeglichen wird. In der Kalkulation wurde ein Defizit aus dem Jahr 2019 in Höhe von knapp 10.000 Euro eingerechnet. Trotz des erwarteten Defizits werden die Gebühren 2023 nicht erhöht.

Bestattungskultur hat sich auch in Kall verändert

Für das laufende Jahr musste der Ausschuss zudem eine außerplanmäßige Ausgabe von 15.000 Euro für Bestattungen durch Unternehmer beschließen. Die im Haushalt eingeplanten gut 37.000 Euro sind nach Angaben der Verwaltung wegen der „stark gestiegenen Kosten für den Grabaushub sowie einem erhöhten Aufkommen an Sterbefällen bereits ausgeschöpft“.

Die Verwaltung hatte in Anbetracht der stetig steigenden Defizite im Bestattungswesen und der sich in den vergangenen Jahren stark veränderten Beerdigungskultur vorgeschlagen, eine „Arbeitsgruppe Bestattungswesen“ zu gründen. Diese AG solle dann Vorschläge zur zukünftigen Entwicklung und Nutzung der Friedhöfe ausarbeiten und dabei den Wandel im Bereich der Bestattungskultur sowie die Gebührenstruktur und mögliche Anpassungen berücksichtigen.

Friedhof Heistert „kein Ort zum Verweilen“

„Der Gebührenhaushalt für das Bestattungswesen beschäftigt uns schon ewig. Er ist unter den gegebenen Umständen nicht auszugleichen. Da hilft auch keine Kommission“, meinte Dr. Manfred Wolter. Man könne darüber nachdenken, die Gebühren im Rahmen des Inflationsausgleichs anzuheben.

„Wir sind nicht schlauer geworden und subventionieren weiter leerstehende Leichenhallen“, kritisierte Bert Spilles (CDU). Er sprach sich ebenso wie anschließend Steffi Hübner (SPD)   gegen die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus. Hübner kritisierte ferner die Gestaltung des Kaller Friedhofs in Heistert: „Das ist kein Ort zum Verweilen. Es fehlen Bänke und Bäume.“ Der alte Teil habe eine viel schönere Atmosphäre. „Wir sollten im zuständigen Ausschuss einmal über die Gestaltung der Anlage sprechen“, schlug die SPD-Sprecherin vor.

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