Ein Funke HoffnungLeuchtende Trecker und Lkw bei Lichterdemo in der Gemeinde Kall

Lesezeit 3 Minuten
Mit Lämpchen geschmückte Lastwagen fahren durch Kall.

Am Kaller Weihnachtsmarkt nahmen die Besucher die liebevoll geschmückten Fahrzeuge des Lichterzugs in Empfang.

Durch die Anmeldung einer Demo haben die Organisatoren des Lichterzugs die bürokratischen Hürden genommen. Mehr als 20 leuchtende Traktoren und Lkw bereiteten nun den Menschen in der Gemeinde Kall eine Freude. 

Und wieder waren die mit bunten Lichterketten und Leuchten geschmückten Traktoren und Lastwagen unterwegs. Nachdem am vergangenen Wochenende ein Lichterzug durchs Schleidener Tal gerollt war, war diesmal die Gemeinde Kall der Austragungsort. Und genauso wie in Schleiden hatte sich der leuchtende Konvoi das Mäntelchen einer Demonstration übergestülpt, damit es überhaupt möglich war, die Veranstaltung anzumelden. „Ohne Landwirtschaft und Handwerk geht es nicht“, so das Motto, unter dem sich die mehr als 20 PS-starken Mobile auf den Weg gemacht hatten.

Aufstellung nahmen die Fahrzeuge auf einem Feldweg am Ortsrand von Frohnrath. Während sich ein Traktor nach dem anderen   einreihte, wuchs die Anspannung bei Georg Schmitz, der   mit Sebastian Walter die Demonstration organisiert hatte. Ein bisschen Vorfreude habe er, aber auch ein bisschen Angst, das etwas schiefgehen könne. Mit einem John Deere führte er den Zug an. „Wir arbeiten uns hoch, letztes Jahr ist noch ein Deutz vorneweg gefahren“, scherzte er.

Den Menschen in der Gemeinde Kall ein Licht bringen

Viele Probleme mussten die Organisatoren aus dem Weg räumen, bis der Zug tatsächlich starten durfte. Die einfache Genehmigungsvariante aus dem Vorjahr war nicht möglich, die Bürokratie war nach der Flutkatastrophe wieder zu voller Blüte erwacht. Erst zehn Tage vor dem anvisierten Termin am Tag vor dem viertem Advent kam die erlösende Nachricht, dass der Lichterzug sich als Demonstration für das Handwerk und die Landwirtschaft auf den Weg machen dürfte.

„Das macht den Leuten Spaß, es ist schön anzusehen“, begründete Schmitz, warum er sich so für die Durchführung ins Zeug gelegt hatte. In   einer Zeit mit Inflation, Krieg und Unsicherheit sei es wichtig, den Menschen ein Licht zu bringen. „Und natürlich auf die Bedeutung der Landwirtschaft und des Handwerks hinzuweisen“, vergaß er nicht, den Demozweck mit bedeutungsvollem Gesichtsausdruck zu erwähnen.

In vier Stunden den Kurth-Truck geschmückt

Den Abschluss des Konvois bildete der Wagen von Marcel Kurth, der als Sicherungsfahrzeug für Schwerlasttransporte mit allen denkbaren Warnlichtern ausgestattet ist. Damit hatte er bereits den Schleidener Zug abgesichert. „Ich kann mich einfach darüber freuen, wenn die Leute sich freuen“, begründete er sein Engagement bei den Eifeler Lichterzügen.

Unermüdlich waren die Mitarbeiter mit den gelben Fahrzeugen der   Firma nach der Flutkatastrophe unterwegs, um beim Aufräumen zu helfen. „Wir helfen gern“, so Kurth.   Achim Hamacher etwa habe für beide Züge jeweils vier Stunden investiert, um den Kurthschen Firmentruck mit Lichterketten und aufblasbarem Weihnachtsmann in einen leuchtenden Traum zu verwandeln. „Das muss auch alles wieder abgebaut werden, das Fahrzeug wird ja im Alltag benötigt“, betonte Kurth.

Ein Hotspot am Kaller Weihnachtsmarkt

Von Frohnrath aus fuhr   die Lichterdemo durch Sistig, Rinnen und Sötenich, bevor es am Hallenbad vorbei auf die Kaller Bahnhofstraße ging. In gemütlichem Tempo war der Konvoi   unterwegs, so dass die Zuschauer in eisiger Kälte auf das Eintreffen der Fahrzeuge warten mussten. Und immer wieder waren auch kräftige Huptöne zu hören.

Ein Hotspot des Zuschauerinteresses hatte sich am Kaller Weihnachtsmarkt an der Alten Postfiliale gebildet. Dort stoppte der Zug, so dass die Fahrer und die Mitglieder der   Feuerwehr Gelegenheit hatten, die 350 Schokoladennikoläuse an die Kinder zu verteilen, die so geduldig in der Kälte gewartet hatten. Wie die zwei Kinder von Anneke Offerzier, die mit einer Freundin und deren Kindern nach Kall gekommen war. „Wir haben den Zug schon im letzten Jahr gesehen“, sagte sie. Es sei eine große Freude für ihre beiden vier und ein Jahre alten Sprösslinge, den Fahrern zuzuwinken. „Es ist wirklich eine schöne Aktion.“

Auch die Fahrer waren   zufrieden. „Das war noch schöner als im letzten Jahr, weil wir langsamer gefahren sind und so Zeit hatten, es zu genießen“, sagte John-Deere-Fahrer Marc Thiesen. Das ganze Drumherum und das Warten auf die Genehmigung sei allerdings aufreibend gewesen.

Rundschau abonnieren