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„Ich hätte ihn gerne noch einmal umarmt“Letztes Kind von Konrad Adenauer gestorben

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Georg Adenauer

Köln – „Ich hätte ihm gerne noch einen dicken Kuss gegeben und ihn umarmt.“ Das sagte Georg Adenauer 2017 in einem Rundschau-Interview über seinen Vater Konrad. Anlass war der 50. Todestag des ersten Bundeskanzlers der BRD. Jetzt ist auch Georg Adenauer tot. Wie die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus mitteilt, starb er am Sonntag mit 88 Jahren in seinem Wohnort Schleiden in der Eifel.

Es war nicht immer einfach

Er war das letzte noch lebende Kind von Konrad Adenauer. Im Rundschau-Interview erinnerte er sich, dass es nicht immer einfach war, diesen berühmten Vater zu haben. Im juristischen Examen wurde er zwei Mal geprüft, weil die Kommission sich auf keinen Fall Rücksichtnahme vorwerfen lassen wollte. 

Als er sich dann 1969 als Notar in Schleiden niederließ, kam erst niemand in sein Büro: „Die Eifeler dachten, ich sei etwas Besseres.“ Das habe sich dann aber schnell geändert.Georg Adenauer hatte vorher viele Jahre mit seiner schwedischen Frau Ulla und den drei Söhnen Sven-Georg, Andreas und Hans in unmittelbarer Nähe des Vaters in Rhöndorf gelebt. Streng sei der Vater zu seinen Kindern gewesen, aber im Alter dann auch sehr lieb.

In der Kommunalpolitik aktiv

Nach Rhöndorf, dem kleinen Winzerort am Rhein, war Georg Adenauer 1935 mit seinen Eltern gekommen und dort groß geworden. Am Aloisiuskolleg in Bad Godesberg hatte er – wie sein älterer Bruder Paul – später Abitur gemacht. In Rhöndorf und in Schleiden war er für die CDU in der Kommunalpolitik aktiv.

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Gemeinsam mit seinen sechs Geschwistern hat Georg Adenauer Wohnhaus und Nachlass des verstorbenen Vaters der Bundesrepublik Deutschland geschenkt. Rhöndorf und der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus blieb Georg zeitlebens verbunden. Zu Familientreffen, zum Wiedersehen mit Freunden und als gefragter Gesprächspartner kam er immer wieder gerne, bis die Erkrankung seiner 2014 verstorbenen Frau und dann die eigene Gesundheit ihm Grenzen setzten.