ObergartzemHochwald-Projekt steht in den Startlöchern – ab Frühling wird gebaut

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Den Produktionsstandort baut die Molkerei Hochwald voraussichtlich ab dem Frühjahr.

Den Produktionsstandort baut die Molkerei Hochwald voraussichtlich ab dem Frühjahr.

Mechernich-Obergartzem – Den Kontoauszug, auf dem der Eingang von 6,5 Millionen Euro von der Hochwald Foods GmbH verzeichnet ist, müsste sich der Mechernicher Kämmerer Ralf Claßen normalerweise einrahmen lassen und übers Bett hängen. Einzeleinnahmen in dieser Größenordnung verzeichnet der Kassenwart der Stadt Mechernich nämlich nur ganz selten bis überhaupt nicht.

„Das ist schon eine schöne Sache“, versuchte es Dezernent Claßen mit einem gewissen Understatement. In Wahrheit reibt man sich im Mechernicher Rathaus vor Freude die Hände über den Coup, den man mit der Ansiedlung der Molkerei Hochwald gelandet hat. Das Unternehmen hat 30 Hektar des Gewerbegebiets Obergartzem III gekauft.

Weitere Interessenten

Damit sind rund 90 Prozent dieses erst vor Kurzem ausgewiesenen Industrieareals bereits verkauft. „Für die restlichen Grundstücke gibt es bereits Interessenten, mit denen unser Kollege Peter Dierichsweiler in aussichtsreichen Gesprächen ist“, berichtete Dennis Müller von der Stadtverwaltung im Gespräch mit dieser Zeitung. Das heißt: Die Stadt Mechernich hat zwar jetzt durch die erlösten 6,5 Millionen weniger Schulden als vorher, dafür allerdings kaum mehr Gewerbeflächen, die man ansiedlungswilligen Firmen anbieten kann. Und das ist für eine Kommune, die so energisch auf Expansion setzt wie Mechernich eher unschön.

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Deshalb ist man im Rathaus bereits dabei, eine Erweiterung des Gewerbegebiets III in Richtung des Zülpicher Ortsteils Virnich auf die Schiene zu setzen. Der Haken an der Sache: Nicht alle gewünschten Flächen sind im aktuellen Gebietsentwicklungsplan auch als Gewerbegrundstücke vorgesehen. Und ob die Bezirksregierung der von den Mechernichern gewünschten Erweiterung zustimmen wird, ist momentan noch fraglich.

Bauantrag bereits gestellt

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und die Seinen sind in dieser Hinsicht natürlich optimistisch. Aber selbst wenn die Regierungspräsidentin in Köln mitspielen würde, hätten die Planer der Stadtverwaltung noch eine weitere Hürde zu nehmen: die Landwirte, denen die Flächen im geplanten Erweiterungsgebiet gehören.

Denen wird auch zu Ohren gekommen sein, welch gutes Geschäft die Stadt durch den Verkauf der Grundstücke an Hochwald gemacht hat. Entsprechend ambitioniert werden die Landwirte bei den Verhandlungen auftreten. Die Hochwald Foods GmbH ist jedenfalls auf dem besten Wege, ihre Ankündigung des Baubeginns im Frühjahr in die Tat umzusetzen. „Der Bauantrag ist bereits gestellt. Anfang April, spätestens im Mai sollte es losgehen“, erklärte Kämmerer Ralf Claßen.

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