Wie im Vorjahr hat die Polizei Mechernich eine Verwiegeaktion für Wohnmobile angeboten. 108 Campingfreunde sind gekommen.
Neue Camping-SaisonWiegeaktion der Polizei für Wohnmobile stößt auf reges Interesse in Mechernich

Insgesamt 108 Fahrzeuge, in der Mehrheit Wohnmobile, wurden bei der Wiegeaktion der Kreispolizeibehörde auf dem Parkplatz des Mechernicher Mühlenparks verwogen und in Augenschein genommen.
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Pünktlich zum Start der Camping-Saison stieß ein Angebot der Kreispolizei auf großes Interesse bei den Campingfreunden. „An der Verwiegeaktion haben die Halter von 108 Campingfahrzeugen teilgenommen“, zog Polizeisprecher Franz Küpper zufrieden Bilanz: „Das ist im Vergleich zum Vorjahr nochmal eine deutliche Steigerung.“
Damals waren es „nur“ knapp 70 Fahrzeuge. „Da viele Camper die zulässige Zuladung ihres Fahrzeuges überschätzen, kommt ein Fahrzeug mit gefüllten Wassertanks, Gasflaschen und persönlichen Gepäckstücken schneller an seine maximal erlaubte Zuladung als gedacht“, nannte Küpper den Grund für die vierstündige Aktion am Mühlenpark.
Mechernich: Meiste Teilnehmer der Wiegeaktion ohne Auffälligkeiten
Nicht weit dorthin hatte es Heinz Schwarzhoff, der mit seinem Wohnmobil aus Strempt gekommen war, um sein Gefährt kostenlos wiegen zu lassen. Aber sollte man als Halter nicht eh wissen, welches Gewicht Wohnmobil oder Wohnwagen auf die Waage bringen? „Das Problem ist natürlich die Zuladung“, sagte Schwarzhoff: „Ich kenne die Zahlen, die im Fahrzeugschein stehen. Aber wie schwer ist mein Wohnmobil, wenn ich alles eingeladen habe, was ich in den Urlaub mitnehmen will? Deshalb ist das schon sinnvoll hier.“
Die meisten Teilnehmer der Wiegeaktion kamen ohne Auffälligkeiten durch. „Wir hatten heute nur ganz wenige Beanstandungen wegen Überladungen“, sagte Hauptkommissarin Anke Weber, die mit ihren Kollegen vom Verkehrskommissariat und der Verkehrsunfallprävention die Halter der Campingfahrzeuge informierte. Auch bei Schwarzhoff war alles okay.
„Man sollte tatsächlich nur das an Gepäck und Ladung mitnehmen, was wirklich notwendig ist“, betonte Weber. Denn die falsche Gewichtsverteilung in Wohnmobil oder Wohnanhänger könne die Fahrdynamik verändern und zum Pendeln oder Aufschlingern des Gespanns führen: „Damit steigt das Risiko für einen Unfall oder ein Umkippen.“
Außerdem drohten in vielen Urlaubsländern empfindliche Geldstrafen bei Überladung, zum Beispiel in Dänemark, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien. Ausschließliches Ziel der Aktion der Kreispolizeibehörde Euskirchen war jedoch die Prävention und Information – aus diesem Grund wurden die wenigen im Rahmen der Veranstaltung festgestellten Überladungen nicht geahndet.
Tipps der Polizei für Sicherheit im Campingmobil
- Gewicht sparen
- Kochgeschirr aus Aluminium statt Edelstahl
- Geschirr aus Melanin statt Keramik verwenden
- Lebensmittel am Zielort einkaufen, keine schweren Konserven auf die Fahrt mitnehmen
- Wassertank erst am Zielort mit Frischwasser auffüllen
- Wenig Kleidung mitnehmen, Waschmaschine am Campingplatz nutzen
- Gasflasche aus Alu statt aus Stahl verwenden
- Fahrräder am Zugfahrzeug transportieren, nicht am Anhänger
- Schwere Teile bodennah in Achsnähe verstauen und sichern
- Schwere Gegenstände nicht hinter leicht schließenden Türen lagern
- Lose Dinge in rutschfesten Boxen transportieren