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Mit Moritz BleibtreuFilmdreharbeiten an den Katzensteinen

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Moritz Bleibtreu als „Mann mit der Narbe“ bei den Dreharbeiten für den Film „Die schwarzen Brüder“. Die Aufnahmen fanden im Bereich der Katzensteine statt.

Katzvey – „Ruhe und Action!“, hieß es gestern an den Katzensteinen direkt an der L 61. Die Produktionsfirma „Enigma Film“ drehte an den roten Bundsandsteinfelsen Szenen für ihren Film „Die schwarzen Brüder“, in dem die bekannten Schauspieler Moritz Bleibtreu, Richy Müller und Waldemar Kobus mitspielen. „Es ist wirklich ein ganz spannendes Projekt“, sagte der zweite Aufnahmeleiter Christoph Cordes. Der Film spiele in der Zeit der Industrialisierung. „Wir haben deshalb auch einige Pferde beim heutigen Dreh im Einsatz.“

Gedreht wurden Szenen, die im Wald spielen. „Wir drehen hier historische Waldszenen, da wir hier einen abgeschotteten und noch sehr unberührten Wald haben“, schildert der Aufnahmeassistent. In der Filmbranche gibt es eigens Leute, die die geeigneten Drehorte für einen Film suchen, sogenannte Location scouts.

Wind bereitete Filmcrew Probleme

So auch in diesem Fall. „Es ist wirklich ein sehr schöner Drehort“, so Cordes. Besonders froh war der zweite Aufnahmeleiter, dass es nicht regnete. „Es darf gerne trocken bleiben“, scherzte er. Allerdings bereitete der Wind der Filmcrew einige Probleme. „Wir haben viele Lichtwechsel, weil die Wolken schnell über den Himmel ziehen. Für den Dreh wäre eine geschlossene Wolkendecke besser. Dann hat man einmal das Licht richtig eingestellt“, so Cordes. Um die richtigen Lichtmomente abzupassen, beobachteten die Assistenten genauestens den Himmel. Für die Crew bedeutete das schon mal längere Wartezeiten.

Insgesamt 15 Schauspieler waren bei den Filmaufnahmen an den Katzensteinen dabei. Neben Bleibtreu, Müller und Kobus wirken auch viele Kinder in dem Film mit, wie etwa der Nachwuchsschauspieler Oliver Ewy. „Die schwarzen Brüder“ erzählt die Geschichte der Tessiner Jungen Giorgio und Alfredo, die an Mailänder Kaminfegermeister verkauft werden. Dort arbeiten sie als „lebendige Besen“ und müssen den Ruß aus den Kaminen kratzen – eine lebensgefährliche Arbeit. Sie schließen sich zum Bund der „Schwarzen Brüder“ zusammen, lehnen sich gegen die Ausbeutung auf und planen ihre Flucht zurück in die Heimat. Regie führt Xavier Koller, der 1991 für seinen Film „Reise der Hoffnung“ den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film erhielt. Weitere bekannte Regiearbeiten von ihm sind „Gripsholm“ mit Heike Makatsch und „Ring of Fire“ mit Kiefer Sutherland.

Nicht zum ersten Mal dienten die bis zu 15 Meter hohen Katzensteine als Filmkulisse. Unter anderem wurden hier bereits Szenen für den dritten Teil des Kinofilms „Die wilden Hühner“, die Comedyserie „Der Dicke und der Belgier“ und die Krimiserie „SOKO Köln“ gedreht. Auch heute dreht die Filmcrew noch an den Katzensteinen. Der Verkehr auf der L 61 wird solange mit einer Ampel geregelt.