Nachwuchssorgen hat der Theaterverein Nettersheim wahrlich nicht. Und die jungen Schauspieler sind auch sehr talentiert.
TheaterNettersheimer Kinder zeigen das „geklaute Koboldkästchen“

„Das geklaute Koboldkästchen“ spielte die Kindergruppe des Theatervereins Edelweiß Nettersheim.
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Theaterspaß vom Feinsten für Kinder und Eltern gab es im Dorfsaal in Nettersheim. „Das geklaute Koboldkästchen“, ein Stück von Rosemarie Plotzinger, das von der Kindergruppe des Theatervereins Edelweiß Nettersheim aufgeführt wurde, sorgte für viel Aufregung und Gelächter, vor allem bei den kleinen Zuschauern. Mit 18 jungen Nachwuchsschauspielern hatten die Spielleiter das genaue Gegenteil von Besetzungssorgen.
Sicherlich ein Luxusproblem, wie auch der Vorsitzende des Vereins, Björn Wassong, zugab, aber immerhin stellt es die Verantwortlichen vor Schwierigkeiten, alle Personen in das Stück zu integrieren.
Doch das sei möglich, indem das Stück einfach an die Bedürfnisse vor Ort angepasst und Rollen ergänzt oder gesplittet würden. „Allein 11 der 18 Kinder standen zum ersten Mal auf der Bühne“, so Wassong. Da würden dann anstatt der zwei Waldfeen wie in der Vorlage auch einmal drei auf die Bühne treten und ihren Text sagen.
Jede Menge Trubel auf der Nettersheimer Bühne
Insgesamt viel Trubel gab es auf der Bühne des Dorfsaals zu sehen, als die Kinder- und Jugendgruppe das zweiaktige Stück spielte. Dem Koboldlehrer Meister Isidor wurde sein Koboldkästchen, das sein wertvollster Schatz ist, gestohlen. So ging es um die aufregende Suche nach dem Kästchen, bei der ein Lindenbaum, der Wolf Jauler und die Teichfee, die sich gerade in einer Identitätskrise befand, eine Rolle spielten.
Nicht nur aus Nettersheim kommen die Nachwuchsmimen, um in der Gruppe Theater zu spielen, sondern auch aus Marmagen, sogar aus Rodert und Kolvenbach, erklärte Wassong.
„Wir freuen uns, wissen aber nicht genau, woran es liegt“, so der Vorsitzende. Doch Claudia Meyer, Leiterin der Kindergruppe des Theatervereins, und Spielleiterin Marion Schruff seien sehr aktiv in den Sozialen Netzwerken unterwegs und machten viel Werbung in Schulen.
Das System funktioniert: Neue Mitglieder bringen ihre Freunde mit
„Das ist unbezahlbar für uns“, sagte er. Neue Mitglieder würden auch ihre Freunde mitbringen und so für Zuwachs in der Gruppe sorgen.
Allerdings ziehe der Zulauf auch Probleme nach sich. „Irgendwann werden die Kinder zu Jugendlichen“, erläutert Wassong. Die große Altersspanne von etwa 7 bis 14 Jahren könnte dazu führen, dass Stückauswahl und Gruppe die Jugendlichen nicht mehr zufriedenstellen würden. „Wir wollen denen aber etwas anbieten und sie an unseren Verein binden“, gab Wassong die Zielrichtung vor.
So habe der Theaterverein Edelweiß zwar eine Jugendgruppe, die spiele allerdings zur Zeit nicht, da es niemanden gebe, der sie leiten wolle. „Wir würden den Jugendlichen gerne die Möglichkeit geben, auf die Bühne zu gehen, wir finden aber keine Leute“, so Wassong. Während die Erwachsenengruppe immer Komödien spiele, habe die Jugendgruppe auch sehr anspruchsvolle Stücke gespielt wie „Die Welle“ von Morton Rhue, der sich mit einem Experiment zu faschistischen Denkmustern auseinandersetzt.
„Wir haben auf jeden Fall eine spielfähige Truppe zusammen. Vielleicht erklärt sich ja jemand bereit, diese Aufgabe zu übernehmen“, hofft Wassong.