Projekt aus der Region für die Region: Die Bürgerstiftung Schleiden hat im Gemünder Kursaal einen lauten Geburtstag gefeiert.
BürgerstiftungKonzert im Gemünder Kursaal war Auftakt für ein geplantes Rockfestival

Organisierten für die Schleidener das Fest im Kursaal in Gemünd: das Team der Bürgerstiftung mit Carmen Ammon (v.l.), Marcel Wolter, Eva Urhahn, Petra Hilgers und Kerstin Wielspütz.
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Das war ein lauter Geburtstag. Mit Songs der Punkbands „Die Ärzte“ und „Die Toten Hosen“ sorgte die Coverband „Alex im Westerland“ für Stimmung im ausverkauften Kursaal in Gemünd. Der harte Sound fand auch schnell seine Fans, so dass viel mitgesungen und auch sogar Pogo vor der Kursaalbühne getanzt wurde. 450 Tickets waren dafür zu einem Sonderpreis verkauft worden, um den zehnten Geburtstag der Bürgerstiftung Schleiden zu feiern.
Der Grund für die Gründung der Einrichtung war damals die Einrichtung des Windparks Patersweiher. „Das war damals der Anstoß“, sagte Marcel Wolter, Geschäftsführer der Stiftung. Da es sich dabei um einen Bürgerwindpark gehandelt habe, sei die Frage gewesen, wie die Bürger auch etwas von der Windkraft haben könnten. „Wenn das Geld in den Haushalt gegangen wäre, wäre es weg gewesen“, so Wolter. Also sei die separate Stiftung gegründet worden.
Bürgerstiftung Schleiden schüttet jährlich 70.000 Euro aus
Projekte in Kunst und Kultur, der Heimatpflege und Heimatkunde, des Sports und der Erziehung, der Volks- und Berufsbildung seien die Förderziele der Stiftung. Dafür würden jährlich rund 70.000 Euro ausgeschüttet, sagte Wolter: „Nach der Flutkatastrophe waren es dann auch einmal 150.000 Euro, die als Unterstützung an die Betroffenen gingen.“
Doch die Bürgerstiftung habe auch selbst Projekte, die sie anstoße. Eines sei dieses Geburtstagskonzert, das für die Bürger organisiert worden sei. „Das soll der Auftakt sein für ein Rockfestival, das demnächst einmal im Jahr stattfinden soll“, so der Geschäftsführer. Geplant sei, dass erst einmal zwei Schüler- und Jugendbands auftreten, bevor der Hauptact auf die Bühne komme.
„Es geht um die Leute in der Stadt, nicht um Kirchturmdenken“
„Wir haben gute Erfahrungen mit der Stiftung gemacht“, fasste er die vergangenen Jahre zusammen. Denn da es gelungen sei, das Kuratorium frei von Parteizwängen zu halten, gehe es um die Leute in der Stadt, nicht um Kirchtürme. „Es wird im Kuratorium nach Idee entschieden“, beschrieb er das Verfahren, nach dem die sieben Mitglieder des Gremiums – Eva-Maria Hermanns, Klaus Ranglack, Bernd Kehren, Jessica Rau, Martina Hilger-Mommer, Arnd Victor und Andreas Härter – gehen würden. „Da gibt es keine Bedenkenträger, die müssen nach nichts gucken“, lobte er die Konstruktion. So komme kein Neid auf. „Ich hoffe, das bleibt so“, sagte er.
Wir konnten das nicht kostenlos machen, da wir wissen mussten, wie viele Leute kommen würden.
Von einem Konzert in Ostdeutschland am Vorabend war die Frankfurter Band „Alex im Westerland“ angereist. „Wir wollten eine Band haben, die deutsche Rockmusik spielt, da die meisten von uns damit aufgewachsen sind“, so Wolter: „Wir konnten das nicht kostenlos machen, da wir wissen mussten, wie viele Leute kommen würden.“
So betrug der Preis fünf Euro, wobei eine Brezel und Oktoberfestbier oder Kaltgetränk inklusive war. Bei den Schleidenern traf die Idee auf fruchtbaren Boden. 450 Gäste hatten sich Tickets gesichert. „Wir waren bereits seit drei Monaten ausverkauft“, so Wolter. Nur einige Senioren wichen dem Gitarrensound aus. „Dafür sind wir zu alt“, sagte eine Frau uneingedenk der Tatsache, dass die Original-„Ärzte“ und -„Hosen“-Mitglieder auch nicht mehr die Jüngsten sind.