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Drei GebäudeZukunft der Tourist-Info in Gemünd – Stadt sucht Betreiber für Café

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Blick auf das leerstehende Ose-Gebäude an der Dreiborner Straße.

Der Umbau des früheren Ose-Gebäudes zu einer Tourist-Info mit Nationalparktor zieht sich hin.

Zwei der drei Tourist-Infos im Besitz der Stadt Schleiden stehen aktuell leer. Am ehemaligen Nationalparktor soll die Sanierung bald beginnen. 

Wenn man so will, leistet sich die Stadt Schleiden in Gemünd gerade den Luxus von drei Tourist-Informationen: die ehemalige im früheren Nationalparktor, die aktuelle an der Dreiborner Straße und die künftige im ehemaligen Ose-Gebäude. Das Problem: Zwei der drei Anlaufstellen stehen leer, kosten Geld und warten darauf, sinnvoll genutzt zu werden. Zumindest in einem Fall soll es aber nun weitergehen.

Im Falle des ehemaligen Nationalparktors hatte der Stadtrat im Juni 2023 entschieden, in Kooperation mit der Bürgerstiftung Schleiden im hinteren Teil des Gebäudes einen zentralen Erinnerungs- und Ausstellungsort für die Hochwasserkatastrophe 2021 einzurichten und für den vorderen Bereich einen Betreiber für ein zur Ausstellung passendes gastronomisches Angebot zu suchen. Der Café-Betreiber soll sich auch darum kümmern, dass die Ausstellung und die Toilettenanlage in einem entsprechenden Zustand sind.

Für das Café Gespräche mit zahlreichen Interessenten geführt

Das Gebäude gehört der Stadt, wurde bereits vorher als Ausstellungsraum für den Nationalpark genutzt und verfügt über einen Kino-Raum für digitale Präsentationen. Finanziert werden sollte der Erinnerungs- und Ausstellungsort über Spenden und Fördermittel.

Blick auf die aktuelle Tourist-Info an der Dreiborner Straße .

Aktuell ist die Tourist-Info an der Dreiborner Straße untergebracht. Dort wird sie auch noch einige Zeit bleiben.

Das Foto zeigt das ehemalige Nationalparktor am Kurpark.

Die Arbeiten für die Sanierung des ehemaligen Nationalparktors sollen in Kürze ausgeschrieben werden.

„Für das Café habe ich Gespräche mit zahlreichen Interessenten geführt“, erklärte Bürgermeister Ingo Pfennings. Einige Projekte wie zum Beispiel eine Sportsbar seien an dem Standort nicht infrage gekommen, in einigen anderen Fällen seien Interessenten abgesprungen. Übrig geblieben war schließlich nur der gemeinnützige Verein „Fortuna Hilft“ aus Bad Homburg, der seit der Flut in Gemünd den Malzirkus und einige andere Projekte anbietet. In der „Eifelliebe“, so der geplante Name, sollten Sandwiches, Suppen und Bowls sowie Kuchen, Torten und Smoothies angeboten werden.

„Der Stadtrat hat die Entscheidung aber vertagt, weil er Interessenten aus dem Stadtgebiet eine Chance eröffnen wollte und weil man Zweifel hatte, ob ein Verein ein geeigneter Betreiber sei“, erzählt der Bürgermeister. Am Ende habe „Fortuna Hilft“ sein Angebot zurückziehen müssen, weil das vom Verein anvisierte Förderprogramm ausgelaufen sei.

Nutzungsänderung für das Gebäude muss noch beantragt werden

Die Sanierung der Räume muss komplett von der Stadt übernommen werden, obwohl das Gebäude bei der Flut zerstört worden war. Die Gelder aus dem Wiederaufbaufonds für die Arbeiten in der Tourist-Information waren aber auf das Ose-Gebäude übertragen worden. Dorthin soll die Einrichtung umziehen, sobald das Gebäude saniert ist.

In der Vergangenheit hatte die Verwaltung argumentiert, dass man die Sanierung der Räume im ehemaligen Nationalparktor mit den Vorstellungen des Betreibers absprechen wolle. Das hat sich nun geändert. „Der Teil des Innenausbaus, den die Stadt machen muss, soll jetzt ausgeschrieben werden“, so Pfennings. Zudem müsse noch eine Nutzungsänderung für das Gebäude beantragt werden. Die Fertigstellung sei für den Sommer nächsten Jahres geplant. „Wir werden in der Zeit weiter nach einem Betreiber für das Café sowie für den Kiosk im Kurpark suchen“, sagte Pfennings.

Die Sanierung des ehemaligen Ose-Gebäudes habe man zurückstellen müssen, weil das Bauamt angesichts der Vielzahl der Maßnahmen einfach keine Kapazitäten mehr gehabt habe. „Der Bauantrag liegt jetzt vor. Im Herbst sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden“, sagt der Bürgermeister. Das Land plane, die Vergaberichtlinien zu ändern und einige Regelungen zu streichen: „Das wäre natürlich eine Erleichterung.“

Im Erdgeschoss soll die Tourist-Info einziehen. „In der ersten Etage sind Ausstellungen des Nationalparks und der Gesellschaft für Wirtschaft, Tourismus und Veranstaltungen (GfW) vorgesehen.“ Darüber sollen Büros für die GfW eingerichtet werden. „Was mit der Penthousewohnung im Dachgeschoss passiert, ist noch nicht entschieden“, betont der Bürgermeister. Wenn alles gut läuft, könnten die Arbeiten bis zum Frühjahr 2027 abgeschlossen sein.