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Weibsbilder-Kabarett„Es ist leichter, das Bernsteinzimmer zu finden als den richtigen Partner“

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Das Bild zeigt die Weibsbilder während der Aufführung auf der Bühne.

Im Kursaal in Gemünd präsentierten die Weibsbilder Anke Brausch (l.) und Claudia Thiel ihr neues Kabarettprogramm.

Anke Brausch und Claudia Thiel sind die Weibsbilder. In Gemünd stellten sie ihr neues Programm „Abstellgleis – Anschluss verpasst“ vor.

Den Höhen und Tiefen des Zusammenlebens von Mann und Frau haben die „Weibsbilder“ ihr neues Kabarettprogramm „Abstellgleis – Anschluss verpasst“ gewidmet. Jenseits aller Geschlechterdifferenzierungen loten sie die Probleme aus, denen sich Frauen stellen müssen, wenn sie auf der Suche nach einem geeigneten Mann sind. Im großen Kursaal in Gemünd präsentierten sie im Rahmen des Theaterabonnements der Theaterfreunde Schleidener Tal ihr Programm, mit dem sie nun seit Oktober unterwegs sind.

Mit viel zustimmendem Gelächter quittierte das Publikum die vielen Feststellungen von Anke Brausch und Claudia Thiel über das Verhältnis von Mann und Frau. „Ich mag Männer, aber ich mag auch Brötchen“, sinnierte beispielsweise Brausch. Wenn sie aber Bock auf Brötchen habe, kaufe sie doch keine Bäckerei. Auch sei das Bernsteinzimmer leichter zu finden als ein guter Partner.

Weibsbilder: Erziehungstipps direkt von der Bühne aus

Wieder mit dabei waren die Charaktere, die die beiden Kabarettistinnen bereits in den vorigen Programmen erfolgreich etabliert hatten. Einer dieser Charaktere ist Gundula, ein Alter Ego von Thiel, ökologisch interessiert und mit sechs Kindern unterwegs.

„Wenn ich die Kinder zum Essen rufen will, mache ich das per WLAN“, teilte sie einen ihrer Erziehungstricks mit, während Brausch wertvolle Erkenntnisse aus dem Alltag weitergab: „Wenn du heute Sachen vergisst, kannst du es immer auf das Impfen schieben.“ Manche Sprüche seien sowohl Beischlaf als auch Impfen anwendbar: „Das ging so schnell, ich habe gar nichts gespürt“, so Thiel.

Die Kabarettistinnen haben zuerst das Thema, dann das Programm

Bereits im vergangenen Jahr hätten die beiden Fotos und Pressetexte produziert. „Das ist immer das Allererste, da haben wir nur ein Thema, aber noch kein Programm“, verriet Thiel aus dem Arbeitsalltag eines Kabarettistenduos. Dann erst gehe es darum, die Texte zu produzieren und die Gags an die verschiedenen Personen zu verteilen, die von den beiden Eifelerinnen verkörpert werden.

Wir sind es eben gewohnt, vor Leuten zu reden.
Claudia Thiel

Aus Jünkerath und Hillesheim stammen die beiden, die im Zivilberuf Lehrerinnen sind. Deshalb litten sie auch nie unter Lampenfieber, sondern seien grundsätzlich tiefenentspannt. „Wir sind es eben gewohnt, vor Leuten zu reden“, erläuterte sie, während sie in aller Gemütsruhe ein Sudoku-Rätsel löste.

Auch wenn beide auf der Bühne offiziell Single sind, so träfe das nicht unbedingt auf das reale Leben zu, sagte Thiel. „Anke ist seit 19 Jahren Single, aber ich bin nicht die Bühnen-Claudia“, sagte sie. Im richtigen Leben habe sie nämlich drei Kinder.

Viel Beifall erhielten die beiden aus dem ausverkauften Saal für die gut getimten Gags und Pointen. Was bestimmt die schlechten Erfahrungen wettmachte, die das Kabarettduo vor zwölf Jahren im Gemünder Kursaal machen musste. „Da sind wir während der Vorstellung ausgeraubt worden“, erzählte Thiel. Das Protokoll sei aufgenommen worden, während die Aufführung weiterlief. „Das Publikum dachte, das gehört zum Programm dazu“, berichtete sie.

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