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Psychologische Hilfe nach der FlutStadt Schleiden bietet Betreuung an

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Am Mittwoch starten in Schleiden die Angebote der Psychosozialen Krisenbetreuung, wie Frank C, Waldschmidt (l.) und Ingo Pfennings mitteilten.

Schleiden – Den Schutt wegzuräumen, den die Flut hinterlassen hatte, war eine der vordringlichen Akutmaßnahmen nach der Hochwasserkatastrophe im Schleidener Tal. Doch genauso stellen die seelischen Verletzungen, die tiefen Traumata, Sorgen und Ängste der Menschen eine massive Belastung dar.

Nachdem ein Team über zehn Tage lang die psychologische Akuthilfe sichergestellt hatte, starten bereits in dieser Woche längerfristige Angebote der Stadt Schleiden. „Wir hatten bereits ab dem 20. Juli ein Team von 22 Akuthelfern durch das PSNV-E und -B Team der Malteser in Schleiden im Einsatz“, sagte Bürgermeister Ingo Pfennings.

Nach der Flut in Schleiden: Hilfe für Einsatzkräfte und Bevölkerung

Dies sei eine Hilfe gewesen, die sich an die Einsatzkräfte wie auch die Bevölkerung gerichtet habe, erläuterte Frank C. Waldschmidt, Experte für Krisenberatung, der das Konzept für die Stadt maßgeblich entworfen hat. 22 Betreuer haben dabei 1050 Erstkontakte und auch schon weiterführende Gespräche mit der Bevölkerung geführt. Dazu habe es 30 Gespräche mit Einsatzkräften gegeben.

Bereits beim Hochwasser der Elbe 2003 war Waldschmidt im Einsatz. „Das Zerstörungsbild ist hier ein anderes“, sagte er. Damals habe sich aber herausgestellt, dass die Belastungen bis zu sechs Monate akut seien. „Jetzt ist man noch beschäftigt, doch wenn man warten muss, fängt man an nachzudenken“, so der Berater. Dabei gehe es um den Verlust von Menschen und materiellen Gütern, aber auch des Sicherheitsgefühls. Betreuung bräuchten auch Kinder und Jugendliche, die in der Ferienzeit oft keinen Kontakt mit Freunden hätten.

Psychologische Hilfe mit Gesprächsgruppen in Schleiden und Gemünd

Durch einen Ratsbeschluss sind die Angebote für die nächsten sechs Monate gesichert. Bereits am Mittwoch, 4. August, 12 Uhr, stehen in der Realschule Schleiden drei Psychologen bereit. Eine Woche später ist ein Termin in Gemünd anberaumt, hier stehe der Ort allerdings noch nicht fest, so der Bürgermeister. Am 19. August in Gemünd und 22. August in Schleiden treffen sich erste Gesprächsgruppen.

Montags von 9 bis 17 Uhr steht Waldschmidt zudem im Schleidener Rathaus, Raum 220, für Gespräche zur Verfügung. Unter Tel. 02445/89-500 können sich die Bürger bei den Beratern melden, unter Tel. 02445/89-510 Einsatzkräfte. Zudem ist der Kontakt per Mail möglich.