Redaktion GemündHallo Dreiborner Straße – Wir sind wieder da

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Zum Einzug ein Foto: die federführende Redakteurin Ramona Hammes (v.l.) mit Redakteurin Jennifer Seidel, Redakteur Wolfgang Kirfel, Redakteurin Julia Reuß mit ihrem Töchterchen Ronja und Sekretärin Diana Schumacher.

Schleiden-Gemünd – Nichts, aber auch gar nichts hat die Flut vom 14./15. Juli von unserer Gemünder Redaktion am Eingang der Dreiborner Straße übrig gelassen. Nachdem die Flutwelle mit brachialer Gewalt die Schaufensterscheiben eingedrückt hatte, stieg das Wasser wie in den übrigen Häusern und Läden bis unter die Erdgeschossdecke. Als die braune Brühe abgeflossen war, wurde klar, dass es lange dauern wird, die Schäden zu beheben. Wie viele andere in der Flutregion mussten wir leidvoll erfahren, dass nach Schlammschippen, Entrümpeln und Putzabklopfen vor allem eines zur zermürbenden Prozedur wird: das Trocknen.

Eine Herzensentscheidung

Redaktion und Verlag hätten es sich einfacher machen können. Neue Redaktionsräume in einem anderen, unbeschädigten Gebäude, vielleicht in einem anderen Ort, wären zu finden gewesen. Doch von Anfang an stand für uns fest: Die Redaktion, seit vielen Jahrzehnten in der einstigen Försterei und späteren Gastwirtschaft im Haus Dreiborner Straße 5 ansässig ist, gehört nach Gemünd. Mit der Herzensentscheidung, gemeinsam mit den Hauseigentümern den langen und schwierigen Weg zu gehen, wollen auch wir für die Menschen in dem von der Katastrophe so hart getroffenen Städtchen ein Zeichen setzen. Wir bleiben bei Euch, wollen Mut machen. So schlimm es auch kommt, wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir stehen wieder auf und machen weiter. Bauen wieder auf. Zusammen.

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Das Erdgeschoss ist entkernt: Bis die Redaktion hier wieder einziehen kann, werden noch einige Monate ins Land gehen.

Die unfassbare Hilfsbereitschaft der Menschen haben auch wir erlebt, als nach der Flut Helfer aus der ganzen Region und darüber hinaus da waren, mit entschlammt und ausgeräumt haben. Ein Mann, der plötzlich mit Gummistiefeln in der verwüsteten Redaktion stand, war sogar aus Glückstadt angereist.

Es hat ein halbes Jahr gedauert, den drohenden Schimmelbefall zu verhindern und mit Unterstützung der Handwerker die Schäden an Heizung, Elektrik und Datennetzwerk so weit zu beheben, um im ersten Obergeschoss eine provisorische Redaktion einzurichten.

Endlich zurück

Das Team, verteilt auf Homeoffice und die Redaktion Euskirchen, konnte es nicht erwarten, wieder zurückkehren zu können in die eigene Redaktion. Am Montag war es soweit. Kölnische Rundschau und „Kölner Stadt-Anzeiger“ haben wieder ein Zuhause in Gemünd. Die federführende Redakteurin Ramona Hammes konnte mit den Redakteurinnen Jennifer Seidel und Julia Reuß, Redakteur Wolfgang Kirfel und Sekretärin Diana Schumacher in die provisorisch hergerichteten Räume einziehen. Als erstes wurde vorm zerstörten Schaufenster ein Gruppenfoto gemacht, damit wir auch mit einem Plakat Mut machen können. Im Zeitungsaushang dahinter die bis dahin letzte in der Redaktion produzierte und erschienene Ausgabe: die vom 14. Juli, dem Tag, an dem das Wasser kam. Wir haben die Ausgabe bewusst hängen lassen. Sie wurde unzählige Male fotografiert.

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Jetzt sind wir in Gemünd wieder erreichbar, wenn auch noch unter Corona-Auflagen und bis zur Fertigstellung des Erdgeschosses durch die Hintertür.

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