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30 neue Häuser geplantFerienanlage Neugrad in Vogelsang soll weiter wachsen

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Blick aus der Vogelperspektive auf die Häuser von Neugrad in Vogelsang.

Auf zwei Ebenen sind die 22 Häuser verteilt. Im Hintergrund ist die ehemalige Kaserne van Dooren zu sehen.

Weil die vorhandenen 22 Häuser zu 85 Prozent ausgelastet sind, soll die Ferienhausanlage Neugrad in Vogelsang um 30 Gebäude erweitert werden.

Rund 15.000 Übernachtungen, eine jährliche Auslastung von 85 Prozent und ein geschätzter Umsatz für die Region von 600.000 Euro pro Jahr: Das waren imposante Zahlen, die Investor Frank Zweigner im Schleidener Stadtrat präsentierte. Die Ferienhausanlage Neugrad in Vogelsang hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt.

Die soll nun um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben und die Siedlung mittelfristig um 30 Häuser erweitert werden. Der Rat gab einstimmig grünes Licht für die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans für einen Teilbereich der benötigten Fläche.

Fokus der Gäste in Vogelsang liegt auf Natur, Ruhe und Erholung

2020 hatten Zweigner und Frederik Eichen mit sieben Häusern in Vogelsang angefangen. Mittlerweile sind es 22, die laut Zweigner in ökologischer Bauweise auf einem rund 30.000 Quadratmeter großen Grundstück stehen. „Wir haben bei der Gestaltung viel Wert auf Design und Ökologie gelegt. Das kommt bei den Gästen sehr gut an“, erklärte der Investor im Stadtrat.

Das Foto zeigt einen der gasbetriebenen Kamine und eine Sitzecke drumherum.

Gasbetriebene Kaminöfen und Saunen machen die Häuser auch im Winter attraktiv.

Blick auf das ehemalige Haus der weiblichen Angestellten, das zurzeit leer steht.

Ein Nutzungskonzept soll für die Redoute, das ehemalige Haus der weiblichen Angestellten, erstellt werden.

Die Anlage sei autofrei und mit 6000 Sträuchern und Bäumen bepflanzt worden. Die Flächenversiegelung sei sehr gering, das Heizungssystem emissionsarm. „Der Fokus unserer Gäste liegt auf Natur, Ruhe und Erholung“, sagte Zweigner. Großformatige Panoramafenster sorgen für helle und freundliche Räume. Da die Häuser mit gasbetriebenen Kaminöfen und Saunen ausgestattet sind, gebe es auch im Winter eine große Nachfrage.

Mehr als vier Millionen Euro seien bereits in die Anlage investiert worden und auch in lokale Unternehmen geflossen. 215.000 Euro pro Jahr werden laut Zweigner für die Reinigung der Häuser und andere Dienstleistungen ausgegeben: „Allein der Umsatz durch die Anlieferung des Frühstücks liegt bei 40.000 Euro.“ Die Stadt erhalte über den Kurbeitrag 15.000 Euro. Zehn Arbeitsplätze seien entstanden.

Nachbargrundstück mit 43.000 Quadratmetern gekauft

„Wir mussten auch schon Interessenten absagen, weil alle Häuser belegt waren. Außerdem ist die Liste der Stammgäste mit der Zeit länger geworden“, so der Investor. Viele Besucher hätten zuvor den Vogelsang-Komplex gar nicht gekannt und auch nicht unbedingt Urlaub in der Eifel machen wollen.

„Jetzt ergab sich die Gelegenheit, das Nachbargrundstück mit einer Größe von 43.000 Quadratmeter zu kaufen. Auf dem Grundstück steht auch die Redoute, das Haus für die der weiblichen Angestellten“, so Zweigner. In dem Bereich gebe es auch einen Bebauungsplan, für das angrenzende Areal aber nicht.

Auf einer rund 26.000 Quadratmeter großen Fläche sind weitere 30 Ferienhäuser mit einer Grundfläche von rund 65 Quadratmetern geplant. Sie sollen nach dem Vorbild der bestehenden Anlage angeordnet werden. „Die vorhandene Straße bleibt erhalten. Die restlichen Flächen bleiben autofrei“, so der Investor. Der Brandschutz sei bei den kleinen Häusern und großen Abständen auch kein Problem. Die 30 Häuser sollen voraussichtlich in drei Schritten mit je zehn Unterkünften gebaut werden. „Wir müssen das alles auch finanzieren“, sagte der Investor.

Ökologische Ausrichtung der Anlage kam im Stadtrat Schleiden gut an

Was mit der Redoute geschehen soll, konnte Zweigner nicht sagen: „Wir haben das Gebäude mitgekauft und müssen erst einmal ein Nutzungskonzept entwickeln.“ Mit Spannung warte man auf das geplante Hotel in der Nachbarschaft samt Wellnesseinrichtungen und gehobener Gastronomie: „Die könnten dann auch von unseren Gästen genutzt werden.“

„Ich bin froh über die ökologische Ausrichtung der Anlage. Angesichts der angespannten Situation bei den Unterkünften im Stadtgebiet sollten wir uns über jedes zusätzliche Bett freuen“, sagte Petra Freche (Grüne). Jochen Kupp (CDU) war auch sehr angetan von dem Projekt und wollte wissen, ob es zumindest einen Kiosk gebe, wo die Gäste einkaufen könnten. „Es gibt einen Service-Shop mit den wichtigsten Dingen für den Alltag“, so Zweigner.

Sebastian Jaax (CDU) befürchtete, dass die zusätzliche Verkehrsbelastung durch die Erweiterung eventuell Besucher abschrecken könne. Die Gefahr sieht Zweigner aber nicht: „Zu uns kommen ja Menschen, die Ruhe suchen.“ Der zusätzliche Verkehr bei den An- und Abreisen sei vertretbar. Auch Bürgermeister Ingo Pfennings begrüßte die Planung und betonte: „Die Neugrad GmbH ist ein extrem seriöser Partner.“ Das sah der Rat ähnlich und stimmte schließlich den beiden Planverfahren zu.