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Feuerwehr atmet aufMaßnahmen gegen Fehlalarme in der ZUE in Vogelsang wirken

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Luftaufnahmen Vogelsang Flüchtlingsunterkunft Schelde.

Die Zentrale Unterbringungseinrichtung in Vogelsang bietet Platz für mehr als 400 geflüchtete Menschen.

Die Feuerwehr war in der Vergangenheit an die Belastungsgrenze geraten. Das Problem konnte jetzt wohl ohne Abkopplung der ZUE gelöst werden.

„Es sieht so aus, als habe man die Not der Feuerwehrleute erkannt“, sagt der Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennings. Die Bezirksregierung Köln hatte der Stadt jetzt mitgeteilt, welche Maßnahmen bereits im Kampf gegen die Fehlalarme in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für geflüchtete Menschen in Vogelsang umgesetzt worden sind.

Deren Zahl hatte sich in den vergangenen Jahren laut Verwaltung so erhöht, dass die Schleidener Feuerwehr die Belastungsgrenze erreicht hatte. Die Stadt hatte in ihrer Not sogar damit gedroht, den automatischen Anschluss der Brandmeldeanlage der Einrichtung an das Meldenetz der Leitstelle des Kreises Euskirchen zu widerrufen.

Anfang Februar hatten Markus Meurer von der Bezirksregierung Köln und die Leiterin der Einrichtung, Vanessa Malburg, im Bildungs- und Sozialausschuss über den aktuellen Stand und Entwicklungen in der ZUE berichtet. In dem Zusammenhang hatte Pfennings die steigende Zahl von Fehlalarmen kritisiert. 2021 seien es 17 gewesen, 2022 schon 25. Aktuell habe es bis Anfang Februar schon wieder fünf Fehlalarme gegeben.

In den vergangenen Wochen hat es keinen mutwilligen Fehlalarm mehr gegeben.
Ingo Pfennings, Bürgermeister Schleiden

Die Aufnahmekapazität der ZUE Vogelsang war nach Angaben von Malburg wegen des großen Zustroms von Flüchtlingen z u Jahresbeginn von 380 auf 420 Plätze aufgestockt worden. Für die Unterbringung stehen 14 Häuser zur Verfügung.

Die Bezirksregierung hatte die Stadt nun über den Fortgang der Maßnahmen gegen die Fehlalarme informiert. „Die bestellten E-Cover wurden zwischenzeitlich geliefert und an den besonders kritischen Druckknopfmeldern angebracht, insbesondere in den Sanitärbereichen und den Unterkünften der Bewohner“, erklärte Pfennings. Die kleinen Geräte geben einen schrillen Alarmton ab, wenn jemand den Brandmelder betätigen will. „Das Entfernen sämtlicher Druckknopfmelder in diesen Räumen sei derzeit nicht möglich, weil zuerst die Auswirkungen auf das Brandschutzkonzept geprüft werden müssen“, so der Bürgermeister.

Organisation soll überprüft werden

Außerdem prüfe ein Sachverständiger für Brandschutz, ob die direkte Durchschaltung zur Leitstelle bei Auslösen eines Druckknopfmelders unterbunden werden könne. „Inwieweit dazu, gegebenenfalls in Verbindung mit weiteren Maßnahmen, eine genehmigungspflichtige Änderung des Brandschutzkonzeptes notwendig ist, wird ebenfalls untersucht“, so Pfennings.

Darüber hinaus würden in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienstleister die internen organisatorischen Abläufe noch einmal umfassend unter die Lupe genommen. Dabei gehe es vor allem um die effiziente Nutzung der Erkundungszeit nach Auslösen eines Alarms. „Auf Grundlage der Ergebnisse sollen weitere Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem Dienstleister vereinbart werden und gegebenenfalls zunächst probeweise umgesetzt werden“, sagt der Bürgermeister.

Aktuell finden laut Pfennings noch einmal Brandschutzschulungen des Personals der Dienstleister statt. Geplant sei ferner eine gemeinsame Übung mit dem Brandschutzbeauftragten der Einrichtung. Sobald dafür ein Terminvorschlag vorliege, soll auch die Feuerwehr eingebunden werden, um die Übung zu planen.

Abschließend hatte der Bürgermeister noch eine gute Nachricht: „In den vergangenen Wochen hat es meines Wissens keinen mutwilligen Fehlalarm mehr in Vogelsang gegeben.“

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